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Good Night, and Good Luck in Marlboro Country

In den 50er Jahren macht Senator Joseph McCarthy Jagd auf Kommunisten in den USA. Dafür zitiert er vermeintlich Verdächtige vor seinen Untersuchungsausschuß, um sie antiamerikanischer Interessen zu überführen. Seine Kampagne führt in vielen Bereichen des amerikanischen Lebens zu Einer diffamierenden Hatz auf Personen, die auch nur entfernt mit der roten Gefahr in Verbindung gebracht werden können. Der Fall eines Armeeangehörigen, der ohne handfeste Beweise oder ein reguläres Verfahren wegen einer vermeintlichen kommunistischen Vergangenheit aus der Army entlassen wird, ist für den CBS-Reporter Edward R. Murrow (David Strathairn) und seine Mitarbeiter der Start zu einer Aufklärungskampagne über Senator McCarthys fragwürdige Methoden und Interessen.
Nach Syriana kommt mit Good Night, and Good Luck die nächste filmische Aussage zum politischen Amerika dieser Tage, an der George Clooney maßgeblich beteiligt ist. Bei diesem Film ist er nicht nur wieder Nebendarsteller, diesmal als Murrows Produzent Fred Friendly, er ist auch noch Drehbuchautor und Regisseur. Und wie schon die Aussage von Syriana wenig schmeichelhaft war, geht auch dieser Film hart ins Gericht mit einer Regierungspolitik, die Widerspruch mit der Patriotismuskeule im Ansatz zu erschlagen versucht.


Noch entscheidender ist jedoch das Bild des Journalisten, das Clooney in diesem Film zeichnet. Er bedient sich dabei des realen Vorbilds Edward R. Murrow, der die journalistischen Tugenden Objektivität, Verstand und Unbestechlichkeit perfekt verkörpert. Tugenden, an denen es der US-Journalistenschaft insbesondere vor dem Irakkrieg mangelte. Übrigens eine Haltung, die George Clooney mit vielen in Hollywood und dem Alten Europa teilt.
Und so muß man diesen Film wohl als mutiges Statement betrachten. Wie erklärt man sonst die ausnahmslos überschwänglichen Kritiken der US-Rezensoren im vergangenen Jahr? Für bewegende Kinounterhaltung ist das Schauspiel zu dezent. Neben Clooney agieren durch die Bank nur große Namen wie Jeff Daniels, Robert Downey Jr. etc… , die sich jedoch allesamt angenehm zurücknehmen. Dazu die vielen Originalaufnahmen aus den 50ern und dazu passend der ganze Film in schwarzweiß. All das verleiht dem Film streckenweise dokumentarische Züge. Dafür stören dann die an wenigen Stellen etwas dick aufgetragenen Inszenierungen der Plädoyers von Edward Murrow.
Insgesamt gelingt es wunderbar die 50er Jahre in dieser kleinen TV-Welt auferstehen zu lassen. Clooney hat nicht nur an der Farbe gespart. Die Kulissen stellen fast ausschließlich die CBS-Studios dar. Sogar die Musik klingt angenehm passend schwarzweiß. Trotzdem stellt man sich bei Good Night, and Good Luck am Ende als Nichtamerikaner die Frage: Ja, und? Worin besteht die Sensation eines kritischen kettenrauchenden TV-Journalisten? Aber schließlich haben wir ja auch Sabine Christiansen…


Good Night, and Good Luck - Offizielle deutsche Website
Good Night, and Good Luck bei imdb.com



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