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Reiki, oder wie man eine gute Sache mit Lügen vollgepackt hat.

„Wenn der Weg das Ziel ist, könnten wir uns ja eigentlich mit einem Kasten Bier auf die Strasse setzen.“
[Cristoph Mittler-Coe]

Manche Kurse lehren, der Entdecker des Reiki, Mikao Usui, wäre ein Theologe und Mönch gewesen.


Er hätte an der Universität von Kyoto gelehrt und bei einem Amerikabesuch den Ehrendoktor-Titel erhalten. Dies stimmt nicht!


Ich bin seit Jahrzehnten Reiki-Meister, habe aber nur wenige Kurse gegeben.
Ich habe mich aus dieser Szene seit vielen Jahren zurückgezogen, da Reiki inzwischen zu einem Geschäft ausgeartet ist.

Der Schüler steht nicht mehr im Mittelpunkt des Kurses, sondern der angebliche Meister. Meisterverehrung wird grossgeschrieben. Leider gibt es immer mehr Scharlatane, Gurus und Heilverkünder, die aus den Desorientierungen der Menschen schamlos Profit schlagen. Diese Scharlatane versuchen, mit suggestiven Ritualen die Sucher in ihren Bann zu ziehen. Lassen sie sich von diesen „Reiseleitern zum Himmel“ nichts vormachen.

"Sobald jemand in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer neuen Sache Schüler werden".
[Gerhart Hauptmann]

Mikao Usui wurde am 15.August 1865 in dem Dorf Zago, im Bezirk Zamagara, in der Präfektur von Gifu in Japan, geboren.

Sein Vater hiess Uzaemon und der Familienname seiner Mutter war Kawaai. Sensei Usui war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau hiess Sodoka, (Familienname Suzuki). Usui stand einem Familienunternehmen vor, das er später seinem Sohn vererbte. Usui hatte nicht viel Glück mit seinem Unternehmen, und das brachte ihn dazu, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Er medidierte sehr viel im Tempel von Kurama, weil er mehr wissen wollte über Reiki. Er zog sich von der materiellen Welt total zurück und gelobte, sich nur noch der Suche zu widmen.

Er suchte unermüdlich die alten Meister des Reiki.

Er besuchte viele buddhistische Klöster, und dort studierte er die alten Schriften. Mit diesen Studien erlernte er notgedrungen mehrere Sprachen; wie z.b. Sanskrit, Chinesisch und Tibetanisch. Seine unermüdliche Suche führte ihn in verschiedene abendländische Länder und auch nach China, Indien, Nepal und Tibet.

Mehr als sieben Jahre verbrachte Usui mit einem Lama im Tibet, lernte dort die „Geheimnisse“  des Reiki.

Usui weihte in seinem Leben mehr als 2.000 Menschen in das Reiki ein. Man weiss aber nicht, wie viele Meister er ausgebildet hat. Er hat immer darauf bestanden, dass die Entwicklung des Schülers das Wichtigste ist, d.h. nur wer seinen Grad richtig verinnerlicht hat, kann den nächsten Grad erhalten. Für ihn war Reiki etwas, was jedem Menschen helfen kann, wenn dieser mit Reiki medidiert und mit sich selbst arbeitet.

Usui starb am 9. März 1926 mit 62 Jahren. Er hinterliess uns ein grosses Erbe. Dank seiner Arbeit ist heute Reiki für alle zugänglich. Sein Grab kann heute noch im Friedhof vom Tempel Saihoji, im Bezirk Toyotama, besucht werden. Auch hier nachzulesen: Reiki: Verraten und verkauft.

Sensei Usui war eine sehr bescheidene Person.

Er arbeitete nie, um sich zu bereichern, weil für ihn Reiki für alle da sein sollte, und nicht nur für einige wenige „Auserwählte“. Deswegen hat er auch viele Lehrer (Meister) ausgebildet. Es gab nie einen Grossmeister, der diesen Titel von ihm geerbt hatte. Er hat auch nie einen seiner Schüler bevollmächtigt, als Grossmeister über das Reiki zu wachen. Dies ist eine falsche Geschichte, die nur hier in den westlichen Ländern erzählt wird, um die Schüler an sich zu binden.

Er hat uns allen eine wunderschöne Technik hinterlassen, die aber auch eine gewisse Verantwortung für uns und unserer Umwelt beinhaltet.

In den Forschungen, die man angestellt hat, hat man herausgefunden, dass Reiki ein Zweig des buddhistischen Qi-Gong, mit Einflüssen des Shintoismus ist. In den alten tibetischen Texten steht geschrieben, dass Reiki aus dem buddhistischen Vajrayana und der Tantralehre entstanden ist. Reiki war nie ein Weg der Enthaltsamkeit, wie es in den westlichen Länder immer wieder gern erzählt wird. Auch war Sensei Usui nie ein christlicher Mönch, noch war er jemals in Amerika noch bekam er einen Ehrendoktor von irgendeiner Universität.

Es sind viele Informationen an mich herangetragen worden, wie andere „Reikimeister“ die Kurse abhalten.

Ich kann nur sagen: es ist eine Schande! Da wird z.B. dem Schüler weisgemacht, dass ein gewisser „Meister“ zu 70% hellsichtig wäre und eine „Meisterin“ hätte, die 90% hellsehend sei. Dass dieser gewisse „Meister“ alle Krankheiten heilen könne und der beste Psychologe der Welt sei.

"Es gibt nichts, was Sie besser oder schlechter beherrschen können, als sich selbst ... der Gipfel des Erfolges eines Menschen bemisst sich nach dem Mass seiner Selbstmeisterschaft, das tiefe Tal seines Misserfolges nach dem Mass seiner Selbstaufgabe ... Dieses Gesetz ist Ausdruck ewiger Gerechtigkeit. Wer nicht Meisterschaft über sich selbst erlangt hat, kann nicht Meister eines anderen sein."
[Leonardo da Vinci]

Dies ist ganz klar esoterische Tieffliegerei! Ein wahrer Meister würde sich niemals über den Schüler stellen und würde nur mit seinem Beispiel die Schüler zu einem gesunden Leben verleiten.

"Armselig der Schüler, der seinen Meister nicht übertrifft."
[Leonardo Da Vinci]

Ein wahrer Meister weiss genau, dass Eigenlob und Selbstbeweihräucherung ihn in den Abgrund stürzen würden!

Reiki ist keine Sekte und auch keine Religion.

Im Reiki gibt es keine Dogmen, keine Glaubensrituale und keine unflexiblen Regeln. Man muss nicht weiss oder sonstwie gekleidet sein. Man muss auch nicht drei Mal die Liege umrunden, damit die „schlechte“ Energie verschwindet.

Wenn sie mal einen solchen Kurs besuchen wollen, dann sehen sie sich zuerst den Lehrer an.

Hören sie, was er zu sagen hat und entscheiden sie sich erst ein paar Tage später. Glauben sie mir, es lohnt sich. Stellen sie ihm ruhig unangenehme Fragen. Ein wahrer Meister hat Geduld und wird sie beantworten. Haben sie aber Zweifel, dann suchen sie sich einen anderen. Es hat keinen Sinn, sich von jemandem unterrichten zu lassen, der ihnen nicht zusagt.

Beim Reiki müssen auch keine Kleider ausgezogen werden, wie manche behaupten, da Energie auch durch den Stoff geht. Ebenfalls stören Ketten, Uhren usw. nicht und sie lenken auch die Energie nicht ab. Auch brauchen wir keine bestimmten Steine oder andere Symbole. Keine dieser Hilfsmittel kann die Energie erhöhen. Wir sind mit Reiki in keiner Religion, wir müssen keine Statuen oder angebliche spirituelle Führer anbeten, um spiritueller zu werden.

Wir sind Körper, Geist und Seele.

D.h. ALLES muss im Gleichgewicht sein, und nicht nur die Spiritualität. Man kann sehr spirituell sein, aber dennoch mit beiden Füssen auf diesem Planeten stehen. Alles andere wäre ein Ungleichgewicht.

Im Prinzip braucht man gar keine Kurse; hören sie auf ihr Inneres. Da sitzt die Wahrheit! Die Wahrheit findet man NIEMALS im Äusseren! Einen guten Lehrer kann man an seiner Bescheidenheit erkennen! Seien sie auf jeden Fall immer skeptisch. Leben sie IHR Leben und lassen sie sich niemals von einem dieser falschen Meister beeinflussen. Sie tragen selbst die Verantwortung und nicht der Lehrer.

Wir Menschen lernen durch Fehlermachen und aus Irrtümern. Wir müssen auch lernen mit uns selbst Geduld zu haben.

„Diverse Leute sagen, sie lieben die Wahrheit. Aber in Wirklichkeit wollen sie glauben, dass das, was sie lieben wahr ist. Und damit es wahr wird, drehen sie das, was sie lieben immer nach der Situation, obgleich es eine Lüge ist.“
[Diki]


Something to think about - Einfach zum Nachdenken.


Author: Hans Rapold
Bild: Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1301846
Publiziert: 21. August 2017



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