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„Sei mir gegrüßt mein Sauerkraut – holdselig sind deine Gerüche.“

Nein, das stammt nicht von mir, aber immerhin von Heinrich Heine.
Ich bin bekennender Sauerkraut-Esser und zu bestimmten anderen Nahrungsmitteln gehört bei mir Sauerkraut dazu. Und jetzt habe ich mir in den Kopf gesetzt, diese Konservierung des Kohles durch Milchsäuregärung selbst auszuprobieren.


Ich möchte nicht der Nahrungsmittelindustrie Konkurrenz machen oder eine Rechnung aufmachen über Aufwand und Nutzen. Ich will es einfach probieren, wie es geht, sehen, ob auch ich das hin bekomme. Und wenn, wer weiß, vielleicht mache ich mir dann nicht nur Sauerkraut selber.

Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Biologie-Abiturarbeit geschrieben über Atmung und Gärung. Damals wollte ich noch Biologe werden. Die Arbeit brachte mir viel Lob ein. Und jetzt, nach so vielen Jahren, kommt der praktische Teil zu aller Theorie. Lange hat es gedauert, aber immerhin.

Einen Gärtopf, einen Krautstampfer und eine Zange habe ich mir schon bestellt. Das Kraut aus dem Garten getraue ich mich nicht zu verwenden. Ich kann es aus finanziellen Gründen nicht testen lassen, ob etwas vom belasteten Brunnenwasser im Kraut angekommen ist. Schade, denn mein Kraut ist trotz Hitze und Trockenheit gut gewachsen. Ich lasse es den Tieren und werde zwei Kohlköpfe kaufen. (Ich hätte sie mir im Dithmarschen mitnehmen sollen.)

Vor einigen Tagen erreichte mich ein Brief. Die Mitarbeiter im Volkskundemuseum Wyhra hatten für mich in alten Bauernbüchern gestöbert nach Rezepten über die Fertigung von Sauerkraut. Ich finde das unglaublich nett. Fein säuberlich abgeheftet habe ich das  in meinen „Kräuterkram-Hefter“. Da ist schon eine geballte Ladung Wissen drin. Ein Buch hieß „Die Jungbäuerin“. Hach! Na bitte.
Selten hebe ich mir Briefumschläge auf. Den hier schon, weil er mit so einer feinen Handschrift geschrieben ist.

Ihr Lieben in Wyhra, ich werde euch berichten, was aus dem Kraut letztendlich geworden ist. Sicher bin ich mir nicht, dass das etwas wird in meiner Wohnung. Da ich aber viel über Temperaturen und Lagerzeiten gelesen habe, werde ich mir alle Mühe geben. Es wird schon werden.

Mit einem Spruch fing es heute an, Mit Einem Spruch soll es heute auch enden. Der ist von Wilhelm Busch und er hat so was von Recht.

Wer durch des Argwohns Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut.

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