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Woher ich meine Kraft nehme. Ohne Spectaculum.

Woher ich meine Kraft nehme? Ganz unspektakulär ist das.

Stille.
Nein nicht ganz. Die Vögel zwitschern. Die Altvögel rufen ihre fast flüggen Jungen und die nehmen, ständig und eindringlich fordernd, das Futter an. Spatzen, Stare, Meisen, Grünfinken, Rotschwänzchen, Stieglitze, Amseln sehe und höre ich. Die Gartenanlage ist ein Paradies für Vögel. Und für mich auch, denn hier kann ich vergessen, dass ich mich in einer heißen, lauten Großstadt befinde.

In Nachbars großen Kirschbaum fallen die Vögel scharenweise ein und machen sich über die ersten errötenden Kirschen her. Mein kleiner Kirschbaum hatte in diesem Jahr prächtig geblüht. Wenn die Kälte im Frühjahr nicht zurückgekommen wäre, dann hätte ich diesmal weit mehr als 11 Kirschen gehabt. Die Wenigen, die es geschafft haben, überlasse ich den Vögeln.

Im vergangenem Herbst, als es schon empfindlich kühl war, besuchte mich die große, blau schimmernde Libelle noch einmal. Sie hatte den ganzen Sommer am Gartenteich gewohnt. Es schien fast so, als ob sie Abschied nehmen wollte. Eine große Libelle habe ich in diesem Jahr noch nicht gesehen, aber viele kleine.
Wie alle Tierkinder spielen auch kleine Libellen. Es ist eine Freude, das zu sehen. Bei dem „Geschwirre“ fiel eine Libelle ins Wasser. Ihre Flügel waren nass geworden und so sehr sie sich auch mühte, sie kam nicht wieder aus dem Wasser. Ich rannte nach dem Teichnetz und fischte die kleine Libelle aus dem Wasser.

Ich habe mich bemüht, den Garten so zu bepflanzen, dass immer etwas am Blühen ist. Die blühenden Pflanzen sind umlagert von allerlei Insekten. Wenn mein Plan aufgeht, sind sie gut versorgt bis in in Spätherbst hinein.
Mein erstes Insektenhotel habe ich fertig. Die Bambusstäbe habe ich aufgebohrt und noch während ich arbeitete, hatte ich den ersten „Gutachter“ da. Heute kommt das Insektenhotel an seinen Platz. Das möchte ich nicht selbst machen, weil ich mit meinem Fuß gerade schlecht auf Leitern klettern kann.

Es tut so gut, einfach nur zu sitzen, zu schauen, zu hören und zu riechen. Es ist angenehm warm und eine wohlige Ruhe breitet sich aus im ganzen Körper. Mehr brauche ich nicht. Ich vermisse nichts. Ich fühle mich frei. Frei.

Im Moment überschlagen sich die schlimmen Nachrichten. Gibt es mal keine in unmittelbarer Nähe, wird erzählt, wie am Ar… der Welt jemand seinen Hund verprügelt. Die Überschriften übertreffen sich an poltrigem Elend.
Warum ist das so?

Viele wollen genau das lesen. Das steigert die Auflagen, bindet Leser. Auf den Komentarseiten kann man sich dann „austoben“. 
Und da erzähle ich ganz unspektakulär, woher ich meine Kraft nehme? Nein, nicht davon, dass sie mir manchmal fehlt.

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