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Besondere Erlebnisse entlang der Tulpenroute in Flevoland

(Werbung) Im Mund erinnert die Konsistenz entfernt an Kastanien. Schmeckt aber ganz anders. Blumig-vegetabil, das trifft es vielleicht am ehesten. Und damit liege ich gar nicht so daneben. Denn das, worauf ich gerade herum kaue, sind Zwiebeln.

Tulpenzwiebeln.

Serviert in einem Sud aus Sternanis, Lorbeer, Zimt und Wacholder zum Birnen-Safran-Eis. Sind die nicht giftig, frage ich mich? Und wer bitte, kommt überhaupt auf so eine Idee, Blumenzwiebeln ins Essen zu mischen?

Gerard Flantua. Der Bauernkoch aus Flevoland hat sich sogar ein ganzes Menü ausgedacht. Anlass war ein Essen zur Saison-Eröffnung, da sollte er mit zwei Kollegen die Gäste verwöhnen und war für das Dessert zuständig.

Die Zutaten stehen für ihn schnell fest: Birnen und Safran werden in der Region angebaut – das typischste von allem aber sind Tulpen. Was liegt also näher, damit zu experimentieren. Mehr zu Gerard und seiner Küche gibt’s demnächst in einem eigenen Artikel hier im Blog.

Aber keine Angst, in seinem Restaurant Flantuas am Flugplatz in Lelystad kann man auch ganz bodenständig essen.

Rundflug über die Tulpenrouten in Flevoland – Tulpen soweit das Auge reicht

Doch vorher lohnt es, sich einen Überblick von oben zu verschaffen. Auf rund 3.500 Hektar blühen die bunten Frühlingsblumen von Mitte April bis Anfang Mai, damit ist Flevoland nicht nur die längste Tulpenroute der Niederlande, sondern auch das größte Tulpenzwiebelgebiet.

Auf dem Flugfeld wartet eine Cessna aus dem Jahr 1972 auf uns. Wir haben bestes Flugwetter erwischt, kaum Wind, blauer Himmel und Sonne. Mit leichtem Schaukeln hebt die viersitzige Maschine ab und unter uns ist die Polderlandschaft von Flevoland gut zu erkennen.

Sehr, sehr grün, viel Wasser, Kanäle, Windräder und zwischendrin die Tulpenfelder als Farbtupfer in Rot, Rosa, Orange, Weiß, Lila oder Gelb. Flevoland erscheint mir aus der Luft deutlich größer als es auf der Landkarte wirkt.

Zum Fotografieren dürfen wir kurz das Fenster öffnen, doch die Luftströmung ist zu stark, um die Kamera ruhig zu halten. Also doch lieber schauen und genießen. Im Dolfinarium Harderwijk sehen wir Delfine schwimmen und aus dem Becken springen. Auf der anderen Seite wurde eine Insel angelegt, die aus der Luft die Form einer Tulpe zeigt.

Viel zu schnell vergehen die 30 Minuten bis wir wieder am Flughafen aufsetzen. Wir bleiben noch ein bisschen und setzen uns auf die Terrasse des Flughafen-Restaurants, das in diesen Wochen über und über mit Tulpen in den schönsten Farben und Formen dekoriert ist. Von hier aus haben wir einen Logenplatz auf die Landebahn.

Mit dem Fahrrad oder Auto entlang der Tulpenroute in Flevoland Dronten und Zeewolde

Nicht nur der Keukenhof, auch Flevoland in Holland steht jedes Jahr im Frühling ganz im Zeichen der Tulpe. Eine 67 Kilometer lange Tulpenroute führt in drei Stunden rund um Zeewolde, eine andere rund 50 Kilometer entlang der Tulpenfelder bei Dronten.

Wer lieber Mit Dem Fahrrad unterwegs ist, folgt der ebenfalls gut ausgeschilderten Fietsroute für 34 Kilometer. Viele Erzeuger öffnen während dieser Zeit an ausgewählten Tagen ihre Betriebe und bieten Käse, Joghurt oder Früchte zum Probieren und Kaufen an.

Wir starten am Flugplatz und folgen der Zeewolde-Route. Unseren ersten Stopp legen wir bei einem Melkveebedrijf ein. Die Rinder, die hier weiden, sind ganz besondere: Jersey-Kühe. Ihr Fell ist karamellfarben und die Milch, die sie geben, enthält mehr Protein als normale Kuhmilch – und hat einen wunderbar cremigen Geschmack.

Beim Fruchthof Smits gibt’s feine Obstsäfte und Traktorfahrten durch die blühenden Baumreihen, andere Betriebe verkaufen selbst gemachten Käse, sogar ein kleiner Weinberg mit neu angepflanzten Reben liegt an der Strecke. Und die Tulpenfelder geben natürlich wunderschöne Fotomotive ab.

Buntes Treiben beim Tulpenfestival auf dem Erlebnisfeld in Flevoland Noordoostpolder

So richtig bunt wird es im Tulpenbelevningsveld in Creil auf dem Noordoostpolder zum Tulpenfestival. Mehr als 500 verschiedene Sorten stehen in voller Blüte. Gefranst, gefüllt, mit Zacken, wie Lilien, in Schneeweiß oder Mohnrot, einfarbig oder mit zartem Muster.

Mit Ausnahme von Blau sind alle nur denkbaren Farbtöne vertreten. Ebenso kreativ die Namen: Heart’s Delight, Ice Stick, Black Parrot, Ballade, Tagtraum oder Night Club.

Was für ein Farbenspiel! Klick, klick, klick … meine Kamera verfällt in den Nonstop-Modus.

Wir wollen mehr erfahren und besuchen einen Tulpenzüchter in Marknesse. Wilbert van Benteem lässt uns in seinem Familienbetrieb ein wenig hinter die Kulissen schauen. An der Sortiermaschine hängen die einzelnen Blumen kopfüber und werden von den Zwiebeln getrennt. Via Röntgenbild kann zuvor auch bei noch geschlossenem Kelch die Farbe erkannt und Ausreißer aussortiert werden.

Rund 200.000 Tulpen pro Tag verkauft Wilbert in der Saison zwischen Dezember und Mai. Später, wenn die Felder abgeblüht sind, kauft er neue Zwiebeln und zieht die Blumen fürs nächste Jahr.

Als ich ihn nach seiner Lieblingssorte frage, lacht er: Am liebsten sei ihm ein abgeerntetes und verkauftes Feld. Tulpen sind sein Business. Ein Geschäft, mit dem er anderen Freude bereitet. Zu einem Date würde er vielleicht dennoch Tulpen mitbringen – jede einzelne mit Liebe selbst gepflückt, versteht sich.

Tulpen selber pflücken in Hannekes Pluktuin

Mit viel Herzblut betreibt auch Hanneke Monsma ihren Pflückgarten. Während der Tulpenblüte dürfen sich Gäste selbst am Beet bedienen und nach Lust und Laune Tulpen samt Zwiebeln aus der Erde ziehen. Das hat den Vorteil, dass die Blumen zu Hause in der Vase länger halten als Schnittblumen normalerweise. Und mit etwas Glück treiben die Knollen im nächsten Jahr vielleicht wieder aus.

Herzlich und mit ihrem sympathisch holländischen Akzent empfängt sie uns an diesem Vormittag und managt nebenbei noch eine Schulgruppe, die mit Eifer bei der Sache ist.

Ein richtiges kleines Paradies hat Hanneke erschaffen. Scheinbar wild durcheinander grünt und blüht es im Sommer hinter dem Haus, Hasen hoppeln über die Wiese, ein paar Brahmas-Hühner gackern.

Das kleine „Open-Air-Cafe“ ist liebevoll im Shabby-Chic dekoriert, in dem die quirlige Gärtnerin Kaffee und Kuchen serviert.

Nach köstlich knusprigen Sandwichs schnappen wir uns einen der Körbe und pflücken im Garten ein paar Tulpen. Natürlich nicht, ohne weitere Fotos zu schießen: Blumenkelche, die sich im Wind wiegen, Tulpen samt Zwiebeln, an denen noch die Erde klebt, dieses Fleckchen Natur, so bunt, dass jeder ein Lächeln im Gesicht hat.

Bilder, die noch lange im Kopf bleiben.

Für mich war Hannekes Pluktuin ein Highlight auf unserer Tour in Flevoland. Und mit jeder Tulpe scheint Hanneke ein wenig von ihrer Lebensfreude mitgegeben zu haben, so schön tanzen die Blumen zu Hause in der Vase.

Praktische Informationen und unsere persönlichen Empfehlungen:

Hin & weg: Von Amsterdam braucht mit dem Auto zwischen 20 und 60 Minuten, mit dem Zug etwa eine halbe Stunde. Vor Ort ist vieles bequem Mit Dem Fahrrad erreichbar.

Tulpen-Route Flevoland: Alle Informationen über die Tulpenroute in Flevoland. Die jährlich wechselnde Strecke für die Tour mit dem Fahrrad gibt’s unter: www.noordoostpolder.nl/nl/tulpen. Alternativ kann man die Tulpenroute mit dem Auto erleben.

Tulpenfestival im Tulpenbelevningsveld: weitere Infos wie Ort, Anfahrt und Termine gibt’s auf dieser Website.

Hannekes Pluktuin: Ellerweg 18, Biddinghuizen, www.hannekespluktuin.nl

Rundflüge über die Tulpenfelder: Mini-Rundflüge mit dem Helikopter kann man beim Tulpenfestival machen. Halbstündige Rundflüge bietet das HeliCentre BV in Lelystad an. Info und Buchung unter www.helicenter.nl
Wer lieber mit einer Cessna in die Luft gehen will, kann dies vom Flugplatz in Lelystad aus tun.
Anbieter: Wooning Aviation, Arendweg 7, Lelystad, www.waviation.nl

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Die Reise erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Flevoland Tourismus. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.



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