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Winterurlaub: Slow Down in Hafling im Meraner Land

Der Schnee liegt mehr als einen Meter hoch, mein Blick folgt den Skispuren, die sich im Wald verlieren. Lautlos glitzern ein paar Flocken zu Boden, alle paar Sekunden blitzt das Gelb einer Seilbahngondel durch die Bäume. Mir ist warm.

Plötzlich zischt es. Dampf steigt auf, als Markus Schneebälle, groß wie Boulekugeln, auf den Ofen packt. Die Hitze kommt einem gleich noch viel heißer vor, doch die Latschenkiefer-Arnika-Tinktur, mit der wir uns zuvor eingerieben haben, kühlt die Haut bis kurz vorm Frösteln – bei knapp 90 Grad im Raum. Das bewirke die Minze beim Aufgießen, erklärt uns der Saunameister beim Kneippaufguss à la Josef. Heiß und Kalt im Wechsel machen fit, der Kreislauf kommt auf Trab. Nach dem Saunagang kurz raus, mit Schnee abreiben – und anschließend die Wärme spüren, die sich nun von innen im Körper ausbreitet.

In der 1.700 Meter hoch gelegenen, nigelnagelneuen Waldsauna des Josef Mountain Resorts oberhalb von Hafling verschmelzen drinnen und draußen. Nur eine Glasscheibe trennt uns von der Natur in den Südtiroler Bergen. Anfang 2018 wurde das Spa vergrößert und die Sauna eröffnet, die man über eine Brücke vom Hotel direkt im Bademantel erreicht.

Waldsauna: Schwitzen mit Blick auf verschneite Bäume

Das Hotel selbst könnte kaum besser liegen – ab vom Schuss und doch mittendrin. Die erste Entscheidung des Tages fällt an der Haustür: nach links zum Wandern oder nach rechts auf die Piste. Beziehungsweise zur Talstation der Umlaufbahn Falzeben, die einen samt Ski in fünf Minuten zum Pfiffinger Köpfl schaufelt, mitten ins Skigebiet Meran 2000. Langläufer starten etwa 200 Meter gegenüber dem Hotel ihre Runden Mit Blick Auf die verschneiten Gipfel der Texelgruppe und über das Haflinger Plateau.

Wir schnallen morgens vor dem Hotel unsere Schneeschuhe an und starten direkt auf dem Wanderweg 51, der hinauf zu den Almen führt. Das heißt, zunächst ein Stück abwärts in eine Senke, um nach einem Abzweig nach rechts kurz, schmal und knackig steil anzusteigen. Nach etwa 50 Minuten kommen wir an der Moschwald-Alm an und werden mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Im Winter ist die Alm geschlossen und liegt postkartenidyllisch unter einer dicken Schneehaube.

Eiszapfen an der Maiseralm

In der letzten Stunde haben wir keinen Menschen getroffen, das einzige Geräusch war der Schnee, der unter unseren Füßen knirscht. Wir laufen durch eine Winterlandschaft, die selbst bei bedecktem Himmel wie aus dem Bilderbuch entsprungen scheint: Zäune mit Schneemützen, Tannen, deren Äste die weiße Pracht kaum tragen können und alles wie frisch gezuckert. Durch ein dichtes Waldstück kommen wir nach einer weiteren halben Stunde zur Maiser-Alm, die theoretisch geöffnet hat. Bei unserem Besuch war leider nur der Hund hinter der verschlossenen Tür zu hören.

Wer nicht zu spät gestartet ist, kann von hier über das Kreuzjöchl weiter zur Meraner Hütte auf rund 2.000 Meter aufsteigen und dort auf der Sonnenterrasse vespern. So verlockend Speckbrettl und Co. bei Hüttenwirtin Herta auch sind, unser Frühstück im Hotel war so reichhaltig und lecker, dass wir auch nach drei Stunden noch keinen Hunger verspüren und nur auf einen Tee einkehren. Inzwischen zeigt sich auch die Sonne und die Winterwunderwelt um uns herum funkelt wie ein Meer aus Millionen Diamanten. Den Rückweg nehmen wir über die Waidmann-Alm vorbei am Snowpark zur Bergstation Falzeben und, da es bald dunkel wird, die Kabinenbahn nach unten.

Wenige Schritte und schon sind wir wieder im Hotel. Besonders angenehm finden wir, dass das Auto während unseres Urlaubes in der Garage bleiben kann. Das Josef Mountain Resort liegt abseits mitten in der Natur, die Straße, die von Hafling herauf führt, endet hier. Dennoch ist alles, was man sich wünscht, bequem in kurzer Zeit erreichbar: Skipiste, Langlaufloipe, Rodelbahn, Wanderwege sowieso.

Winterwanderweg zu den Almen, Meran 2000
Die Meraner Hütte hat auch im Winter geöffnet.

Im Skigebiet Meran 2000 findet jeder das Passende: Wandern, die Piste hinunter wedeln, rodeln oder mit Schneeschuhen durch den Wald stapfen.

Nach einem Tag im Schnee lockt uns nun das Forest Spa: im warmen Wasser des Außenpools liegend auf den verschneiten Wald gucken und anschließend bei einer Massage mit Alpenrosenextrakt oder Latschenkieferöl tief entspannen. Runter- und bei sich selbst ankommen verspricht die Fünf-Sinne-Meditation, die ich zwischen Kuchenbuffet und Abendessen ausprobiere. Hören, Riechen, Sehen, Fühlen und Schmecken, tatsächlich werden alle Sinne angesprochen bei dieser Meditation. Es geht um Achtsamkeit, die im Alltag immer öfter zu kurz kommt. Sich selbst wieder besser wahrnehmen statt nur zu funktionieren. Nach diesen 40 Minuten im Liegen fühle ich mich kein bisschen müde wie erwartet, sondern hellwach und erfrischt. Und spüre eine innere Gelassenheit, die einfach nur gut tut.

Außenpool mit Blick auf die Berge

Der Abend kann kommen und mit ihm ein Fünf-Gang-Menü mit Antipasti und Salaten vom Buffet sowie mehreren Vorspeisen und Hauptgängen zur Wahl. Zum Abschluss: Dessert oder Südtiroler Käse. Auf der Weinkarte finden wir eine gute Auswahl an Südtiroler Weinen vom Eisacktaler Weißburgunder bis zum Lagrein aus Bozen. Sensationell gut war auch die Empfehlung unseres Kellners Attila – ein Goldmuskateller Passito zum Tiramisu.

Am Kaminfeuer lassen wir den Tag ausklingen in den gemütlichen Lounge-Sesseln hinter der Bar. Das Ambiente ist zeitlos alpin, mit Naturmaterialien wie Filz und hellem Holz. Und mit viel Liebe zum Detail: hochwertige Kosmetik im Bad, frisches Quellwasser im Zimmer, feinen Tee an der Vitalbar. Die Eigentümer, eine Meraner Familie, die das Hotel vor ein paar Jahren gekauft und 2016 modernisiert hat, arbeitet beim Interior mit dem Südtiroler Designer Engelbert Bortolotti zusammen. So erfolgreich, dass die Website Archilovers das Josef Mountain Resort als gelungenes Beispiel vorstellte.

Josef Mountain Resort in Hafling/Falzeben
Stilvolles Alpen-Design mit Bezug zu Berg und Wald
Abends am Kaminfeuer

Auch die schönsten Tage gehen mal zu Ende. Ein letztes Mal frühstücken wir herzhaft Eier mit Speck und genießen die frischen Säfte aus der Region.

Beim Reiterhof Sulfner in Hafling warten bereits Ronny und Tanja, mit denen wir eine Pferdeschlittenfahrt unternehmen. Die beiden sind allerdings keine Haflinger, sondern Noriker, da diese kräftiger sind und den Schlitten auf verharschtem Schnee besser ziehen können.

Seit Langem züchtet man in Hafling die Pferde mit der typischen blonden Mähne. Früher als Traktoren der Berge, heute eher zum Reiten. Gemütlich unter Decken verpackt, lassen wir uns durch den Wald ziehen, ganz romantisch mit Schellengeläut als Soundtrack. Die Schlittenstunde vergeht wie im Flug, schöne Aussichten auf das tausend Meter tiefer gelegene Meran inklusive.

Sonnenterrasse im Josef Mountain Resort
So starten wir gern in den Tag: Südtiroler Käsebrett zum Frühstück
Pferdeschlittenfahrt in Hafling
Im Meraner Land zu Hause: Haflinger

Dort endet unser Winter-Kurzurlaub mit einem Bummel durch die Meraner Lauben, die denen in Bozen in nichts nachstehen. Überhaupt hat Meran in den letzten Jahren sichtbar an Coolness gewonnen. Be Slow, das Motto der Südtiroler Kurstadt, gilt sowieso das ganze Jahr über: Unter Palmen an der Passerpromenade, blauem Himmel mit Blick auf verschneite Gipfel schmeckt der Aperol Spritz auch in der Wintersonne.

Mehr Information und unsere Empfehlungen

Hinkommen:
Mit dem Auto: über den Brennerpass, Abfahrt Bozen-Süd und auf die MEBO-Schnellstraße (Meran-Bozen) bis zur Ausfahrt Meran-Süd fahren. Der Ausschilderung Hafling und dann Falzeben folgen bis zum Ende der Straße.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: am besten mit der Bahn via Bozen bis Meran und von dort mit dem Bus Nr. 225 nach Falzeben.

Übernachten:
Josef Mountain Resort, Falzebenerstraße 225, Hafling, www.josef.bz

Essen & Trinken:
Dank der Verwöhnpension im Hotel kamen wir gar nicht dazu, viel anderes zu probieren. Aber die Krautknödel auf der Meraner Hütte (www.meranerhuette.it) sahen schon sehr verlockend aus.

Erleben:
Skigebiet Meran 2000:
Zu den Pisten, Rodelbahnen und Snowpark oberhalb von Meran kommt man direkt mit der Seilbahn, der größten in Südtirol übrigens. An der Bergstation am Pfiffinger Köpfl startet der Alpinbob, eine 1,1 km lange Schienenbahn. Wer eher entschleunigt im Winter unterwegs sein will, findet reichlich Alternativen: Schneeschuhwandertrails, Langlaufloipe, Winterwanderwege oder lässt sich im Pferdeschlitten durch die Wintermärchenwelt ziehen.

Unsere Tourempfehlung:
Von Falzeben (direkt ab Josef Mountain Resort, neben der Talstation der Kabinenbahn) auf dem Weg 51 über die Moschwald- und Maiseralm zum Kreuzjöchl aufsteigen, von dort zur Meraner Hütte und zurück auf dem breiten Winterweg zur Bergstation auf dem Pfiffinger Köpfl. Von dort kann man mit der Seilbahn nach Falzeben fahren oder alternativ über die Rotwandhütte absteigen.

Pferdeschlittenfahrt: Einmal in der Woche lädt der Reiterhof Sulfner zur Stallbesichtigung (im Hotel vorher anmelden), wo man alles fragen kann, was man schon immer mal über die Haflinger wissen wollte. Oder direkt eine Schlittenfahrt buchen. St. Kathreinstraße, 4, Hafling, Tel. +39 339 503 0381

Weitere Infos: auf der Website von Meran und Umgebung.

Mit der kostenlosen Guestcard (erhält man im Hotel) gibt’s Rabatte u.a. beim Seilbahnticket, aber auch in den Museen, Bädern usw. in Meran und Umgebung. Infos zum Skigebiet unter www.meran2000.com.

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Die Reise erfolgte mit freundlicher Unterstützung des Josef Mountain Resorts. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.


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