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Was ist in dem Koffer?


Ein Film der entweder geliebt oder gehasst wird ist wohl "Pulp Fiction" von Quentin Tarantino. Für Bewunderer ist er ein Zitatequell, wenngleich nicht so umfangreich wie "The Big Lebowski" ("Cheeseburger! Der Grundstein eines jeden nahrhaften Frühstücks!"). Wer sich ebenso fragt, was in dem Koffer war (dazu gibt es viele Theorien; dazu später drei Worte) wird sich darüber freuen, dass die ZEIT diesen Film in den Kreis der "50 Filmklassiker" aufgenommen hat. Die begleitende Besprechung von Thomas Assheuer gibt es auf zeit.de:
Wenn es je eine Postmoderne im Kino gab und wenn Jean-Jacques Beineix’ Diva sie 1981 eingeläutet haben sollte, dann hat Pulp Fiction sie auf einen Schlag beendet: Nach diesem Film konnte niemand mehr sagen, in der Kunst gebe es keine Wahrheit und alles Reale verschwinde im Nebel »flottierender Zeichen«. Quentin Tarantino hat das Universum des anything goes zum Einsturz gebracht und das Reale ins Kino zurückgeschleudert. Die eigentliche Sensation von Pulp Fiction besteht jedoch darin, dass er den Anschlag auf das postmoderne Weltbild tief im gegnerischen Gelände vollbringt, nämlich auf dem Höhenkamm demonstrativer Künstlichkeit und extremer Stilisierung. In dem 1994 gedrehten, von Pop-Zitaten durchwirkten Meisterwerk herrscht planmäßig der Zufall, drei Geschichten sind heimtückisch ineinander verflochten (»Three stories about one story«), und wie in einer Endlosschleife scheint ein Erzählstrang in den eigenen Anfang zu münden. Was sich in diesem Rondo aber immer wieder Bahn bricht und wovon die one story handelt, das ist das blutig Reale einer kaltblütig exekutierten Gewalt.
Wen es nicht interessiert, was in dem Koffer war und dem Film auch nichts abgewinnen kann, wird wohl so reagieren, wie der Zeit.de-Leser, der als Kommentar schrieb:
Thomas Assheuers bisherige Artikel hatten oft bedeutend mehr Tiefgang. In diesem kann ich bloß eine übertriebene Lobpreisung amerikanischen Trashs sehen.
Der Film selbst antwortet darauf:
"Wenn ich mich jetzt entschuldigen darf, ich fahre nach Hause und krieg 'nen Herzinfarkt."

Der Film ist mit Zitaten und Anspielungen vollgepackt (ähnlich wie Tarantinos spätere Filme "Kill Bill"), was Tarrantino wahrhaftig Post-Postmodernes Kino machen lässt. Beispiele? OK: Die Szene mit Butch an der Ampel und Wallace, der die Straße überquert, ist eine Anspielung auf "Psycho", wo Janet Leigh in diese Situation kommt. Oder: Mr. Wolf tauchte erstmals in Luc Bessons Film Nikita auf, gespielt von Jean Reno, in "Codename: Nina" wird er bereits von Harvey Keitel gespielt.

Was ist in dem Koffer?
Dazu gibt es zahlreiche Theorien:

  1. Einleuchtend wäre, dass der Inhalt des Koffers aus den Diamanten besteht, die in Tarantinos Film "Reservoir Dog" gestohlen wurden. "Pulp Fiction" ist voller Anspielungen auf diesen vorhergehenden Film (Die unschuldige Fußgängerin, die von Wallace angeschossen wird, wird von Mr. Pink in "Reservoir Dogs" aus dem Auto gezogen; dort spricht Nice Guy Eddie von einer Krankenschwester namens Bonnie; Der Kellner aus dem 50er-Jahre-Restaurant, Buddy Holly, wird gespielt von Steve Buscemi, der sich als Mr. Pink in Reservoir Dogs weigert, einer Kellnerin Trinkgeld zu geben; Big Kahuna Burger tauchen zuerst in "True Romance" auf, auch in "From Dusk Till Dawn" schwören Seth und Richie Gecko auf diese).
  2. Big Kahuna Burger! Die bereits angesprochenen Burger könnten in dem Koffer sein.
  3. Marsellus Wallace hat dem Teufel seine Seele verkauft. Dieser hat sie am Nacken entnommen, weshalb Wallace dort ein Pflaster trägt. Durch einen Deal hat aber Wallace seine Seele zurückgekauft. Da der Koffer vom Teufel kommt, ist die Kombination 666. Vincent und Jules sollen die Seele zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückbringen, deshalb hält Gott die Kugeln auf, die die beiden eigentlich treffen sollten.
Jedoch bleiben alle Theorien bloße Spekulation...


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