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Der historische Lindenpark und einige Sagen der Kühlung

Seit Mai 2016 kennen Urlaubsgäste und Kühlungsborner den Lindenpark in seiner heutigen, verjüngten Erscheinungsform. Mit diesem Datum war eine Umgestaltung der gesamten, historischen Parkanlage offiziell abgeschlossen, zu welcher auch ein kunstvoller Brunnen mit Wasserspiel gehört. Seit wann prägen die namensgebenden, zugleich sanft raschelnden und stattlichen Lindenbäume schon diesen Platz? Eine kleine Reise zurück in die Zeitläufe.

In historischen Aufzeichnungen ist zu lesen, dass etwa 1927 – Kühlungsborn war noch keine Stadt und auch kein Ostseebad – das „Dreieck“ in Brunshaupten in „Hindenburgplatz“ umbenannt wurde. Die doppelreihigen Alleen aus Sommerlinden in der Lindenstraße, Dünenstraße und im Fischersteig wurden bereits früher angelegt, um 1900. Die genannten Straßen bilden noch heute die Begrenzung der gesamten, dreieckigen Parkfläche. Die ersten Tennisplätze dort entstanden im Jahre 1906 – womit Kühlungsborn auf eine 115-jährige Tennis­tradition zurückblicken kann. Dazu etwas später mehr.
Ab 1925 erfolgte eine größere gärtnerische Umgestaltung: mit Wegenetz und geometrischen Flächen, mit Rosen, Liguster und 2 Rondellen. Zu einer Zäsur kam es in den Jahren nach 1940. So wurde der Park kriegsbedingt in eine kleingärtnerische Nutzung überführt, so lesen wir in der Broschüre „Ortsteil Kühlungsborn Ost – Architektur und Geschichte im ehemaligen Brunshaupten“ (hg. von der Stadt Kühlungsborn). In der Umbruchszeit nach 1945 wurden auf dem Gelände des Lindenparks, damals „Karl-Marx-Platz“, nahe der sowjetischen Kommandantur gefallene Sowjetsoldaten begraben. 1949 nahm man eine Umbettung dieser Ruhestätten vor. Sie befinden sich seitdem auf dem Ehrenfriedhof in Rostock.

Das historische Tennishaus, noch heute im Lindenpark zu entdecken, eröffnete um 1908. Der verputzte Pavillonbau mit schmucken Säulen bot Räumlichkeiten für den Tennislehrer, das Sportgerät und zum Umziehen. Heute wird er gastronomisch genutzt. Ein guter sportlicher Ehrgeiz und das 1971 ausgetragene, 1. DDR-offene Tennisturnier im Rahmen der „Ostseewoche“ führten schließlich zur Neuerrichtung eines größeren Tennishauses. In den 80er Jahren entwickelten sich neben den Profis auch einige Nachwuchsspieler in Kühlungsborn. Während der Saison gab es außerdem die beliebten Urlauberturniere. Die Tennisanlage wurde 1997 rekonstruiert, das Klubhaus 2002 umgebaut und erweitert. Aktuell gibt es hier 6 Sandplätze, regionale und überregionale Turniere sowie „Jugend trainiert für Olympia“.

Neue Brunnenanlage
„Sagen der Kühlung“
Nach der Rekonstruktion und Erneuerung bis 2015 ist der gesamte Lindenpark heute wieder nahe am originalen Zustand und zeigt seine historischen Bezüge. Der Baumbestand wurde begutachtet und wird gepflegt, und an historischen Standorten findet der Flaneur 33 Sitzbänke des alten „Kühlungsborner Typs“. Um einen neuen, zentralen Akzent zu setzen, wurde ein kunstvoller Brunnen geschaffen und im Mai 2016 eingeweiht.
Diese Brunnenanlage befindet sich in der Mitte des größeren Rondells, beschützt von 11 alten Lindenbäumen. Das kreisrunde Wasserbecken mit einem Durchmesser von 10 m bietet interessante Ansichten – denn hier haben einige der geheimnisvollen Sagen der Kühlung ihren Platz gefunden. Der Entwurf stammt vom bekannten Künstler Wolfgang Friedrich (Figur „Metis“ Universität Rostock, Brunnen „Warnemünder Umgang“, Kiesow-Gedenktafel St. Georgen Wismar). Die für Kühlungsborn geschaffenen, detailreichen Bronzefiguren und Brunnenelemente beschreiben den Kampf von Wasser und Land um die Küste. Die Wellen der Ostsee sind daran beteiligt und die Hügel der Kühlung, Riesen, ein spukender Fischer im Boot, der „Klothstein“ und die Reriker Kirche. Zu den filigransten Figuren gehören z. B. die „goldene Wiege“ und die „Speisekammer der kleinen Unterirdischen“, die wohl einigen Schabernack trieben. Diesen Text am Brunnenrand können Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang durch Kühlungsborn-Ost entdecken: „Mit ihren Bergen, Schluchten und Seen war die Kühlung das Werk der Riesen, die sogar die Ostsee zuschütten wollten …“ (rla)

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