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Bosa auf Sardinien, einer der schönsten Orte Italiens

Zahlreiche Bilder, persönliche Eindrücke und hilfreiche Reisetipps vom Tagesausflug nach Bosa im Westen von Sardinien erwarten Euch in diesem Blogbeitrag. Zu Besuch in einem der schönsten Orte Italiens – I borghi più belli d’Italia.

Lange haben wir im Herbst 2021 überlegt, nicht zuletzt auch wegen Corona, doch im Frühling 2022 haben wir es tatsächlich wahr gemacht: Als vierköpfige Familie mit Hund ging es mit dem eigenen Auto und Corisca Ferries* für ganze sechs Wochen nach Sardinien. Na gut, drei Wochen davon habe ich wochentags noch im Homeoffice in unserem Ferienhaus in Budoni gearbeitet, aber an den freien Tagen waren wir schon etwas weiter unterwegs als nur zum nächsten Strand. Erst jetzt komme ich nach und nach dazu die Fotos zu sortieren und möchte daher gleich einmal mit einem der absoluten Highlights der Sardinien Sehenswürdigkeiten beginnen, dem kleinen, bunten Örtchen Bosa.

Ich muss zugeben, dass diese erste, gut zwei Stunden lange Fahrt ganz aus dem Osten der sardischen Provinz Sassari bis fast in den ganz in den Westen der Provinz Oristano mit unsere zwei Kleinen eine kleine Herausforderung war. Doch das Ziel der Fahrt war die Mühen wert, schon der erste Eindruck vom malerischen Ort und seiner Burg hoch über dem Fluss Temo war großartig. Wie Castelsardo, Posada oder La Maddalena auf Sardinien gehört auch dieser Ort zu den I borghi più belli d’Italia, den schönsten Dörfern Italiens.

Aussichtspunkt Belvedere Bosa

Vom Westen kommend gelangt man am schnellsten über die Strada Statale 131 Diramazione Centrale Nuorese (SS 131) und die Strada Statale 129 Trasversale Sarda (SS 129) nach Bosa. Bei der Anfahrt über einen Hügel hat man einen grandiosen Ausblick auf die bunten Häuser, das Markenzeichen der kleinen Stadt. Hier geht’s zum Aussichtspunkt auf Google Maps.

Von Alghero kommend fährt man über eine der landschaftlich schönsten Strecken der Insel, die Strada Provinciale 105 Alghero-Bosa (SP 105) und die Strada Provinciale 49 Bosa-Alghero (SP 49). Gerade bei Motorradfahrern ist diese Traumstraße nicht zuletzt wegen ihres sagenhaften Panoramas entlang der Westküste von Sardinien sehr beliebt. Viele einsame Badebuchten mit kristallklarem Wasser liegen entlang der Route.

Das Ziel der Reise ist einer der malerischsten Orte Italiens. Etwa drei Kilometer vom Meer entfernt liegt das Städtchen an einem Hügel, Nuragher, Phönizier und Römer siedelten einst hier. Kein Wunder, die Gegend ist fruchtbar, Weinberge und Olivenhaine prägen das Umland. Mittlerweile leben die knapp 8000 Einwohner der Stadt, welche sich selbst Bosani nennen, hauptsächlich vom Tourismus.

Die Ponte Vecchio über dem Temo

Es gibt mehrere große kostenlose Parkplätze über die Stadt verteilt, wir parkten unweit des Zentrums an der Via Delle Conce. Das Museo delle Conce (Casa Museo Industria Conciaria – Gerberei-Museum) liegt übrigens gleich neben dem Parkplatz. Im Museum  erinnert man an diese Zeiten, als die Gerberei der Stadt zu ihrem Wohlstand verhalf. Hier befand sich ein wichtiges Zentrum der Fell- und Lederverarbeitung. Die Tierhäute wurden in der Stadt gegerbt und auf dem Temo verschifft.

  • https://tacsvt.it/museo-delle-conce

Doch uns führte der Weg an diesem Vormittag in die entgegengesetzte Richtung. Nach wenigen Minuten waren wir auch schon am Ufer des Temo, welcher das kleine Bosa in zwei Teile spaltet. Vor uns lag das Postkartenmotiv mit der 1871 aus dem typischen roten Trachyt errichteten Ponte Vecchio.


Der Temo ist Sardiniens einziger beschiffbarer Fluss, was mittlerweile nicht nur die Fischer, sondern auch Anbieter für Ausflugsboote nutzen. Kurzweilige Ausflüge entlang des Flusses und in den Golf von Bosa werden angeboten.

  • https://www.escursioneinbattello.it/

Über die Ponte Vecchio in die Altstadt von Bosa

Die historische Steinbrücke Ponte Vecchio ist der wohl bekannteste Übergang in die Altstadt. Eine schmale, wechselseitige Einbahnstrasse führt hier über den Fluss Temo, die Verkehrsregelung erfolgt zu beiden Seiten mit einer Ampel. Fußgänger sollten an dieser Engstelle hintereinander gehen und auf die Autos achten. Ein Blick von der Brücke offenbart die mit Palmen gesäumte Uferpromenande in Richtung Osten.

Cattedrale dell’Immacolata Concezione

Kaum in der historischen Altstadt angekommen, steht man auch schon vor der unscheinabren Cattedrale dell’Immacolata Concezione, der Hauptkirche von Bosa. Ein Besuch der prunkvollen, römisch-katholischen Kathedrale lohnt sich allemal, sie wirkt von aussen kleiner als sie tatsächlich ist.

  • https://www.sardegnaturismo.it/it/esplora/immacolata-concezione-bosa (italienische Webseite)

Centro Storico – die historische Altstadt

Entlang der Corso (Corso Vittorio Emanuele) befindet sich die Flanier- und Shoppingmeile von Bosa. Zahlreiche Cafes, Bars, Restaurants und Souvenirshops in den so typisch bunten Bürgerhäusern säumen den Weg, hier findet jeder das passende Mittagessen oder Andenken.

Dieses Altstadtviertel mit seinen Gassen aus Kopfsteinpflaster nennt man auch Sa Costa. Es ist ein verkehrsberuhigte Zone, nur wenige Autos fahren hier, was das Bummeln zu einem ungestörten Vergnügen macht. Dienstags ist Markt in Bosa, es locken viele frische und vor allem regionale Produkte. Ein Schlaraffenland für Genießer, Camper und Selbstversorger im Urlaub auf Sardinien.

Die Liebe zur Heimat Sardinien wird hier auch in den kleinsten Details sichtbar.

Museo Casa Deriu

Direkt am Corso befindet sich in einem ehemaligen Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert das Museo Casa Deriu. Im Inneren des kleinen Museums wird in einer lebendigen Ausstellung anhand des ursprünglichen Inventars das Leben in einem adligen Haus anno dazumal gezeigt.

  • https://tacsvt.it/museo-casa-deriu (italienische Webseite)

Gleich gegenüber befindet sich die Pinacoteca Antonio Atza, die Arbeiten des Malers Antonio Atza zeigt.

  • https://tacsvt.it/pinacoteca-antonio-atza (italienische Webseite)

Essen in Bosa auf Sardinien

Es war bereits Mittag und wir alle etwas hungrig, also suchten wir uns an diesem sonngen Tag ein schattiges Plätzchen und fanden es am Piazza Constituzione auf der Terrasse des Ristorante Don Carlos.

  • https://don-carlo-delicatessen.business.site/

Es gab für uns u.a. typisch sardische Pasta mit Pesto und Spaghetti Carbonara, letztere waren etwas stark gewürzt, aber sonst war das Essen gut, die Preise moderat und der Service freundlich. Normalerweise sollte man hier auch unbedingt den sardischen Weißwein Malvasia di Bosa kosten, er gehört zu den bekanntesten Weinsorten auf Sardinien. Da wir aber noch viel vor hatten nahmen wir uns nur ein Fläschchen des Weins für zuhause mit…

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Malvasia_di_Sardegna

In der Cantina Columbu kann man die Verkaufsräume des Weingutes von Giovanni Battista Columbu besuchen und den goldgelben Malvasia verkosten.

  • https://www.malvasiacolumbu.com/

Tolle Fotomotive warten hier wirklich an jeder Ecke, selbst beim Essen.

Der Brunnen Sa Funtana Manna auf der Piazza Constituzione besteht aus dem vulkanischen Gestein Trachyt. Seine drei Ebenen sind mit Rosen verziert.

Bergauf durch die Gassen von Bosa

Gut gestärkt wagten wir uns nun an den teilweise steilen Aufstieg durch die engen Häuserschluchten der Kleinstadt.

Gesäumt von den typisch kolorierten Häusern entlang der Strecke ging es über zahlreiche Treppen hinauf zur Burg.

Mit dem Kinderwagen war das allerdings kein Spaß und eine eher schweißtreibende Tortur, aber wenn wir schon mal da waren… sehenswert ist der charmante Stadtkern an den Hängen des Berg von Serravalle auf jeden Fall.

Castello Malaspina (Castello di Serravalle oder Castello di Bosa)

Am Gipfel angekommen steht man nun direkt unter der Burgruine des Castello Malaspina, auch Castello di Serravalle oder Castello di Bosa genannt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches Ende Mai 2022 fanden allerdings noch umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt, daher war die gesamte Anlage geschlossen. Seit dem 21.07.2022 ist die Festungsanlage jedoch wieder geöffnet.

Quelle: ArtMediaFactory auf shutterstock.com

Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Burg bereits errichtet, Bauherr war die Adelsfamilie Malaspina dello Spino Secco aus der Toskana. Im Inneren der Festungsanlage kann man unter anderem die Festungsmauer begehen, den größten Turm San Pancrazio besichtigen und die kleine Kirche Nostra Signora de sos Regnos Altos, welche auch Pfalzkapelle genannt wird, besuchen. In diesem Sakralbau erwartet den Besucher ein gut erhaltener Freskenzyklus aus dem 14. Jahrhundert.

  • http://www.castellodibosa.com/castellodibosa/castello-malaspina-bosa/la-chiesa-del-castello.html (italienische Webseite)

Der Ausblick von der mittelalterlichen Wehranlage war auf jeden Fall all die Anstrengungen wert. Hier die Aussicht in Richtung Osten, wo man entlang des Temo noch eine weitere Sehenswürdigkeit Sardiniens erkennen kann, zu welcher wir später noch kommen.

Über die Dächer und Dachterrassen der mittelalterlichen Stadt schweift der Blick über das Gebirge des Monte Ferru oder Montiferru, wo man herrlich wandern und radfahren kann…

…weiter gen Westen, zur Mündung des Temo. Dort liegt Bosa Marina, der kleine Hafen der Stadt.

Wir wählten für den Rückweg die etwas längere Variante entlang der Straße, welche seitlich des Berges zur Burg führt. Belohnt wurden wir dafür mit einem weiteren tollen Blick auf das Castello di Bosa und die Olivenhaine darunter.

  • http://www.castellodibosa.com/castellodibosa/ (italienische Webseite)
  • https://www.sardegnaturismo.it/de/entdecken/castello-di-serravalle-oder-der-malaspina

Ein Schnappschuss auf dem Rückweg von der Burg in die Stadt.

Piazza IV Novembre in Bosa

Etwas beschaulicher geht es am Piazza IV Novembre zu. Zwischen Eiscafes, Bars und ein paar Läden kann man etwas Ruhe finden.

Wer nicht (mehr) selbst laufen mag (oder kann) bucht sich entweder eine Tuk-Tuk-Fahrt im Apetaxi

…oder fährt als typischer Tourist mit der Bimmelbahn zum Sightseeing durch die kleine Ortschaft.

Für uns wurde es langsam aber sicher Zeit wieder aufzubrechen, auch wenn es noch viel zu sehen gab. Der Rückweg quer über die Insel nach Budoni würde wieder gut zwei Stunden dauern. Und außerdem wollten wir zumindest noch eine Sache auf dem Heimweg sehen…

Chiesa di San Pietro Extra Muros

Etwa zwei Kilometer vom Zentrum Bosas entfernt steht der ländlichen Umgebung von Calmedia noch eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Die Chiesa San Pietro Extra Muros.



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