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Unser Weg nach Odessa

Ich sitze bibbernd auf meinem Motorrad und verfluche unsere Entscheidungen. Das Thermometer zeigt zwei Grad, der Wind droht mich immer wieder von der Straße zu wehen; bei jedem Kaffee- und Aufwärmstopp ernten wir mitleidige Blicke.

Vielleicht war es keine so tolle Idee, im kalten und regnerischen April gen Norden statt in den warmen Süden zu fahren. Wolfgangs Idee, die Schwarzmeerküste ausgiebig zu befahren und als Highlight Odessa einzuplanen, war Aber zu verführerisch, also sind wir gen Norden gefahren.

In Tulcea im Norden Rumäniens buchen wir mehrere Nächte im Hotel, wir wollen Pelikane im Donaudelta sehen. Nachdem wir 48 Stunden durchgehenden Regen ausgesessen haben, klart es endlich auf, wenn auch (fast) nur für den Weg zum Boot. Mitte April ist keine gute Zeit für Vogelbeobachtung, Pelikane haben wir keine gesehen, aber dafür Reiher, Kormorane, Eisvögel. Außerdem war allein die raue, winterliche Donau die Tour wert.

Weiter geht es über Moldavien in die Ukraine. Wir hatten schon befürchtet, dass außerhalb der organisierten EU Grenzübergänge, Verständigung, Verpflegung und vieles schwieriger würde. Diese Befürchtung erweist sich als unbegründet. Unbekannter und aufregender auf jeden Fall, schwieriger eigentlich nicht. Sowohl Moldavien als auch Ukraine haben uns überrascht. Die moldavischen Grenzbeamten, als sie unbedingt die 2. Stelle finden mussten, an der die Fahrgestellnummer am Motorrad angebracht ist; die Ukrainer (über die wir schon Schauergeschichten gehört hatten) über ihre gut organisierten Prozess des Grenzübergangs (inkl. des an jeder Station abgestempelten Laufzettels).

Unsere Unkenntnis der Sprache(n) ist aber schade. Essensbestellungen oder Einladungen zum Tanzen in Comrat klappen auch per Google Übersetzer, solange wir noch nicht alle kyrillischen Buchstaben sicher beherrschen. An der ukrainischen Grenze hatten Uns Aber zwei alte Frauen angesprochen, die wir überhaupt nicht verstanden haben. Sie Uns aber auch nicht. „Germania“ war wohl der einzige Begriff, auf den wir uns einigen konnten. Viele Lächeln und Gesten später schenken sie uns Brot – wir sind begeistert (kennen das russische Wort für Danke glücklicherweise schon) und nehmen uns mal wieder vor, mehr Vokabeln zu lernen.

Eine Erkenntnis der letzten Grenzen: die Straßen direkt dahinter sind meist in schlechtem Zustand.

Nun sitzen wir im sonnigen Odessa und freuen uns auf zwei ruhige Wochen. Aber das ist eine andere Geschichte.



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