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Halt mich für bekloppt 🤪

Teil 1 dieser kleinen Reihe findest du hier: Wer betet, ist nicht tot.

Die Geschichte meiner Berufung zum Pastor ist voll vom Eingreifen Jesu.

Am Ende hat er nicht nur mit dem Zaunpfahl gewunken, sondern mir einen ganzen Lattenzaun ins Kreuz geschlagen, damit ich endlich begreife, dass ich Pastor werden soll.

In diesem Jahr bin ich seit 25 Jahren Pastor. Das war nicht immer leicht und ich habe manches Mal versucht, meine Berufung loszuwerden. Aber Jesus hat Mich aus der Berufung nicht entlassen. Obwohl ich nicht bete und bibellese – jedenfalls nicht in dem pietistisch-evangelikalen Sinne, wie man das von mir als FeG -Pastor vielleicht erwarten würde.

Im zweiten Jahr meines Dienstes gab es die erste tiefe Krise. Streit in der Gemeinde. Schlechter Umgang miteinander. Die einen gegen die anderen. Die Alten gegen die Jungen. Tuscheln hinterm Rücken. Die Gemeinde war vergiftet.

Und ich als junger, unerfahrener Pastor mittendrin.

Ich sollte eine Gemeindeversammlung leiten, und erklären, wie die Lage der Gemeinde ist. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. An dem Morgen vor der Gemeindeversammlung ging ich am Rand des Nachbarorts spazieren. Ich betete und fragte den Herrn um Rat. Aber es kam keine Antwort. Und dann rief ich laut: „Sprich endlich mit mir!“

Und da fing Jesus an, mit mir zu reden. Ich habe geheult vor Glück! Ich bin den Spazierweg auf und ab gegangen und habe laut mit meinem Herrn Jesus geredet.

Mir ist erst später bewusst geworden, dass in der Nähe eine psychosomatische Klinik ist. Vermutlich haben die anderen Spaziergänger geglaubt, ich wäre einer von den Patienten aus der Klinik, der laut, weinend und lachend vor sich hinredet. Jedenfalls wusste ich nach diesem Gespräch, was ich abends in der Gemeindeversammlung zu sagen hätte.

Einige Tage später saß ich früh morgens am Schreibtisch und hatte vieles an Arbeit zu erledigen. Meine Bibel lag vor mir. Ich wollte meinen Bibelleseplan erfüllen. Ich hatte meine Gebetsliste vor mir. Die wollte ich abarbeiten– Stille Zeit, wie sich das gehört. Gleichzeitig drängte die Menge von Arbeit auf mich ein. Die fromme Arbeit eines Pastors kann sehr hinderlich sein für die persönliche Beziehung zu seinem Gott.

Aber das schlechte Gewissen Trieb Mich an, in der Bibel zu lesen, obwohl ich mich überhaupt nicht darauf konzentrieren konnte. Und mein schlechtes Gewissen trieb mich an, zu beten, obwohl ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Und auf die Stimme Gottes zu hören, ging überhaupt nicht. Plötzlich wurde ich ganz friedlich und ruhig, legte die Bibel und den Gebetsplan weg und fing an zu arbeiten. Erst gegen Mittag fiel mir auf, dass mein schlechtes Gewissen weg war, obwohl ich weder Bibel gelesen noch gebetet hatte.

Ich fragte Jesus: „Warum?“. Er sagte nichts. Aber als Antwort kam mir ins Bewusstsein, dass Jesus selbst mir das schlechte Gewissen genommen hatte und mir damit sagte: „Kümmere dich erst einmal um deine Arbeit, die ich dir gegeben habe. Sorge dich mal erst ums Reich Gottes. Das ist dein Job! Vertrau mir. Das Bibellesen und Beten kommt dann auch! Ich kümmere mich darum!“

Seitdem bete ich nicht mehr.

Ich lasse einfach diese Bemühungen weg, die vom schlechten Gewissen getrieben sind. Ich rede ganz normal mit Jesus.

Und ich folge seinen Impulsen, jetzt mal eben die Bibel aufzuschlagen. Und er redet mit mir.

Das geht den ganzen Tag.

Nenn mich bekloppt. Aber es ist so.

Nebenbei bemerkt: Ich übersetzte gerade mit großer Lust den Propheten Nahum. Ich steige immer wieder mit Begeisterung tief ins Wort Gottes ein. Das Problem mit dem Bibellesen hat Jesus nebenbei auch gelöst.

Nun denkst du vielleicht: „Das klingt ja zu schön, um wahr zu sein! Der redet mit Jesus und kriegt Antworten!“.

Morgen werde ich erzählen, dass es auch manche Löcher gibt in diesem wunderschönen Bild.

Liebe Grüße von Thorsten „halt mich für bekloppt“ Wader



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