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Farmarbeit Australien – Ein Erfahrungsbericht von Miriam: Von der Ausbildung zum Cowgirl bis zur Arbeit auf einer Polo- und Rinderfarm!

Farmarbeit in Australien gehört mit Abstand…

… zu den beliebtesten Tätigkeiten der meisten Work and Traveller in Down Under. Doch Farmen gibt es tausende und die Arbeit ist vielfältig. Von Fruitpicking über Krokodilfarmen bis hin zu Rinder- und Schaffarmen gibt es so ziemlich alles.

Miriam Goll ist eine von vielen deutschen Backpackern die während ihrer Australienreise für ein paar Monate das Leben und Arbeiten Auf Einer australischen Farm kennen und schätzen gelernt hat.

Im heutigen Artikel berichtet Miriam über ihre Erfahrungen mit der Ausbildung zum „Cowgirl“ und der anschliessenden Arbeit auf Einer australischen Polo- und Rinderfarm.

Sie erzählt dabei warum ihr die Entscheidung für ein paar Monate nach Australien zu gehen nicht ganz leicht gefallen ist, was sie während ihrer Farmarbeit in Australien alles erlebt hat und warum „Henry“, ein zwei Monate altes Lämmchen, es ihr besonders angetan hat!

Vielen dank Miriam, das du dir die Zeit genommen hast deine Erfahrungen mit der Farmarbeit in Australien hier mit uns zu teilen! Los geht’s… ich übergebe das Wort and Miriam.

 

Hast du schon mal den Stier bei den Hörnern gepackt?


Ich als gelernte Mediengestalterin bis vor Kurzem jedenfalls nicht. Doch dann fand ich mich Auf Einer Farm im Australischen Busch wieder. Auf der packte ich zwar keine Stiere, dafür aber störrische Schafböcke bei den Hörnern und musste schnell feststellen, dass das Leben auf einer Farm kein Aufenthalt in einem fünf Sterne Hotel ist.

Durch die Weiten der schier unendlichen Landschaft reiten, Rinderherden zusammentreiben und nach einem langen Arbeitstag gemütlich am Lagerfeuer sitzen – das war schon seit meiner Kindheit eine Vorstellung, die mich faszinierte.

Lange hatte ich nicht den Mut dazu. Außerdem hatte ich einen festen Job in einer Werbeagentur und ein Pferd, um das ich mich kümmern musste. Ich konnte doch nicht einfach so alles hinschmeißen und gehen. Oder doch?

Dank der weltweiten Finanzkrise und meiner damit verbundenen Kündigung löste sich meine heile Welt plötzlich in Luft auf. Da stand ich nun, 24 Jahre alt, arbeitslos und single – mich hielt nichts mehr in Deutschland. Ich packte meine Sachen, vertraute mein Pferd einer Freundin an und stand nur knapp drei Monate später auf einer Vorbereitungsfarm in der Nähe von Brisbane.

Vorbereitung auf die Farmarbeit: Einwöchiger Cowboy-Crashkurs


Dort wollte man mir und anderen Anfang bis Mitte 20-jährigen Jungen und Mädchen in einem einwöchigen Crashkurs das Cowboy-Handwerk beibringen und mich anschließen auf eine Farm zum Arbeiten vermitteln. Reiten, Motorradfahren und Zäune reparieren gehörten von nun an zum Lernprogramm.

Reiten stellte kein Problem dar, Motorradfahren hingegen schon. Ein Mal nicht aufgepasst stürzte ich und brach mir das Schlüsselbein. Keine große Sache – wenn man sich in Deutschland befindet und das nächste Krankenhaus nur einen Katzensprung entfernt ist. Im Outback, wie das australische Hinterland auch genannt wird, wurde das Warten auf den Krankenwagen hingegen zur Geduldsprobe. Erst nach knapp 45 Minuten trafen die Sanitäter auf der Farm ein, zwei Stunden später war ich im Krankenhaus.

Sechs Wochen dauerte es, bis der Bruch verheilt war und so lange blieb ich auf der Vorbereitungsfarm, versorgte die Tiere und lernte das Farmleben kennen. Jeden Montag kam eine neue Gruppe zum Training auf die Farm und freitagabends gab es immer ein australisches Barbecue mit Kängurufleisch.

Die Australier grillen mindestens genauso gerne wie die Deutschen. Und meistens ist viel Bier mit im Spiel.

 

Der erste „richtige“ Job auf einer Farm in der Nähe von Sydney


Kaum war mein Schlüsselbein verheilt, packte ich meine Sachen, um einem Jobangebot als Pferdepflegerin auf einer Polo- und Rinderfarm zu folgen. Nach einer 16-stündigen Busfahrt erreichte ich das in der Nähe von Sydney liegende und für seinen guten Wein bekannte Hunter Valley.

In den ersten fünf Minuten sah ich bestimmt zehn Pick-ups mit Hunden auf der Ladefläche an mir vorbeifahren. Da wusste ich: Jetzt bist du im echten Australien.

Auch als ich später auf der Farm ankam, staunte ich nicht schlecht. Die zwölf Quadratkilometer große Farm bot Platz für ein Haupthaus, drei Nebenhäuser, von denen ich eines bewohnen sollte, Stallungen und Paddocks, beherbergte rund 60 Pferde und wurde von grünen Hügeln und saftigen Wiesen umsäumt.

Mein neuer Arbeitstag begann jeden Morgen um 6:00 Uhr. Die Pferde und auch die acht Arbeitshunde wollten gefüttert werden. Eine Stunde später saß ich schon auf dem ersten der insgesamt zehn Polopferde und führte ein oder zwei Pferde neben mir auf die hauseigene Trainingsstrecke, um so die Kondition der Poloponys aufzubauen und die Tiere auf die kommende Saison vorzubereiten.

Den meisten Spaß bereitete mir jedoch die Arbeit mit den Rindern und Schafen. Hoch zu Pferde brachte ich diese auf neue Koppeln und kontrollierte die Zäune, verpasste Rindern neue Ohrmarken oder wies den Zuchtkühen neue Bullen zu. Dabei unterstützte mich nicht nur mein Chef, sondern vor allem die Arbeitshunde, die sich gegen die sturen Schafböcke und Bullen durchzusetzen wussten.

Das Zusammenspiel zwischen drei so unterschiedlichen Lebewesen versetzte mich immer wieder erneut ins Staunen. Hund, Pferd und Reiter bildeten eine Einheit die eine gemeinsame Sprache zu sprechen schien.

Freitags musste Sattelzeug geputzt, die Pferde gewaschen und allerlei an Ausrüstung in den Truck geladen werden, damit es Samstags zu den Poloturnieren gehen konnte. Wegen der großen Entfernungen übernachteten wir mit den Pferden an den Poloplätzen und schliefen im Truck.

Polo ist nicht nur für Pferde und Reiter ein anstrengendes Spiel – die Pfleger schwitzen mindestens genauso viel! Vier bis fünf Pferde müssen getrenst, gesattelt, bandagiert und zum Schutz den Schweif hochgebunden bekommen.

Während des Spiels das in Einheiten, die Chukka, unterteilt ist wird das nächste Pferd warm geritten und in den kurzen Unterbrechungen gegen das bereits gespielte ausgewechselt. Dieses wird schnellstmöglich abgesattelt und abgeduscht. Eine ziemliche Rennerei, die aber jede Menge Spaß macht. Ich bin seitdem mit dem Polovirus infiziert.

Ein Bewohner der Farm hatte es mir aber besonders angetan: Henry. Das zwei Monate alte Lämmchen, das ich einsam auf einer Wiese entdeckte und von da an mit der Flasche großzog. Er hat sich einige Tage ohne seine Mutter durchgeboxt und zur Desinfektion mussten wir ihm Blau-Spray aufs Auge sprühen. Da konnte er ja nur den Namen eines Boxers bekommen.

 

Ein paar Worte zum Schluss


WOW… vielen Dank Miriam für deinen ausführlichen und spannenden Bericht! Ich denke es ist unschwer erkennbar, das du deine Zeit in Australien in vollen Zügen genossen hast!

Auch wenn ich selbst inzwischen in Australien leben und hier auch schon auf einer Farm gearbeitet habe… wenn ich deinen Bericht von der Farmarbeit mit Pferden, Rindern und Hunden so lese, dann packt mich gleich wieder die Reiselust und ich würde ich am  liebsten wieder selber die Ärmel hochkrempeln und für ein paar Wochen auf einer Farm arbeiten :-).

Besten Dank nochmal und ich hoffe wir sehen dich bald wieder hier in Australien… wenn, dann vermutlich auf einer Farm!?!? Grins…

Miriam hat nach ihren Erlebnissen auf den verschiedenen Farmen in Australien eine Website ins Leben gerufen mit vielen Informationen zum Thema „Farmarbeit Australien“.

Auf farmingaustralia.wordpress.com hilft sie nunmehr allen interessierten bei der Vorbereitung und bietet ebenfalls Kontakte zu einer Vorbereitungsfarm für abenteuerlustige Cowboys und Cowgirls. Schaut euch einfach mal dort um!

Falls du noch Fragen zum Thema Farmarbeit in Australien hast, dann schreib einfach einen kurzen Kommentar. Wir beantworten gern alle Fragen und ich bin mir sicher, dass Miriam auch ab und zu mal hier vorbeischaut und mit Rat und Tat zur Seite steht!

Für deinen Spass am Work and Travel!

Fabian

 



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