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Boombranche Öko-Energie: Wind um nichts

Beneidete Branche: Mit künstlichen Energieinseln und einem europaweiten Gebläsegebot ruft die EU-Kommission mit dem neuen Masterplan mit China-Bremse eine neue Boomstufe aus.

Wie hart die Zeiten geworden sind, gerade für boomende Zukunftsbranchen, zeigt ein einfacher Vergleich der Gegenwart mit ehemals. Damals war alles schlimmer, damals aber mussten Politiker allenfalls einzelne Unternehmen retten, wenn es zum Allerschlimmsten kam. Da war mal eine Stahlhütte, da braucht mal ein Busbauer Hilfe oder eine Plastiktütenbude. Oft eilte ein Kanzler herbei, die Taschen voller Kleingeld, um die Arbeitsplätze im trockene Tücher zu bringen und die Kuh vom Eis.  

Antworten vor den Fragen

Heute nur noch eine ferne Vergangenheit, romantisch verbrämt von den Erinnerungen der Älteren. Denn heute Geht es um mehr, um viel mehr, weil immer gleich ganze Branchen auf der Kippe stehen, wenn die Retter aufkreuzen. Das geschieht heute allerdings nicht mehr, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sondern weit vorher. Mit Richtlinien und Gesetzen werden Antworten gefunden, ehe Fragen gestellt worden. Es gibt Lösungen, ehe gordische Knoten geknüpft wurden.

Oft geht es dabei darum, die unschönen Äußerlichkeiten von Mutter Natur hübsch aufzuschminken. In abgelegenen Regionen wie etwa in Bayern, das über keinen einen eigenen Meerzugang verfügt, abgesehen vom Ufer des Ammer- und eines Stückes des Bodensees, verhindert die Willkür des Windes immer öfter, dass Windkraftanlagen sich wirtschaftlich betreiben lassen. Beton, Stahl, Kupfer und seltene, umweltschädliche Chemikalien, alles wird immer teurer. Und genau wie Katrin Göring-Eckardt vorhergesagt hat, wird ausgerechnet der elektrische Strom durch den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien immer billiger. 

Der Strom ist zu billig

Zu billig, um noch Windkrafträder bauen zu können, die ihre eigenen Kosten in ihrer begrenzten Lebenszeit durch die Herstellung von Elektroenergie wieder einzuspielen. Kein Klimawirtschaftsminister kann das mit Industriestrom retten, kein Finanzminister mit Milliardenpaketen retten, kein Kanzler durch die Ausrufung einer neuerlichen Chefsache eine Änderung bewirken. Nicht einmal der große Windkraftgipfel vom Mai, der "freie Fahrt für Windenergie" im Gedenken an die frühere freie Fahrt für freie Bürger ausrief, konnte die Gesetze der Marktwirtschaft dauerhaft außer Kraft setzen.

So muss nun einmal mehr die EU ran, der ehemaligen Fortschrittskoalition den weg ebnen. Die Brüsseler Kommission geht die Aufgabe zum Glück nicht kleinlich an, sie sorgt nicht vor für ein oder einige Unternehmen. Seit Ursula von der Leyen Europa regiert, geht es immer um alles - und deshalb plant die Gemeinschaft der Kommissare nun vorsorglich gleich die Rettung der gesamten Windrad-Branche. 

Die Überplanung des Jahrhunderts

Eine Aufgabe, deren Größe dem großen "Green Deal" zur Überplanung des Jahrhunderts zumindest bis zu seiner Mitte ("Fit for 55") angemessen scheint. Nicht "mehr Licht", wie Johann-Wolfgang von Goethe einst kurz vor seinem Tod gefordert haben soll, sondern mehr Wind ist das Ziel. Gerettet werden diesmal nicht Firmenzwerge oder ohnehin sterbende Mittelständler. Nein, es geht um die Giganten einer Boombranche, denen es schlecht geht, so schlecht wie nie seit dem Zusammenbruch der europäischen Solarenergie unter konzertierten chinesischen Billigattacken niemandem mehr. 

Da macht Brüssel selbst das Unmögliche möglich: Zwischen zwei knallharten Zwistigkeiten über die gemeinsame Position der EU zu einem Waffenstillstand in Nahost und keinem Waffenstillstand in der Ukraine nahmen die 27 Kommissare sich Zeit, eine Strategie zu entwerfen, deren Kühnheit in der Geschichte der Menschheit ihresgleichen sucht. Weg mit kleinem Karo, her mit einem richtig großen Wurf. Hader und Streit beiseite, Brüder in eins die Hände, jetzt kommt die Windwende!

Kolossale Rotation

Nicht irgendwie, sondern "kolossal" soll die EU mit Rotoren bestückt werden, an Land, zu Wasser und zur See. Kabel von Nord nach Süd, Kabel von Süd nach Nord und Ost nach West, mit ehrgeizige Ausbauzielen und verdoppelten Windkraft-Kapazitäten, die die deutsche Energiewende wie ein laues Lüftchen erscheinen lassen. Von derzeit rund 200 Gigawatt, die liefern können, wenn der Wind weht, geht es hoch auf 500 Gigawatt. Ganz egal, was es kostet.

Ein Orkan zieht auf. Noch schreiben die großen europäischen Windturbinenhersteller alle rote Zahlen, noch lässt sich mit der Zukunft kein Geld verdienen. Doch das Rezept der EU ist bestechend einfach: Es wird schneller gebaut werden, digitaler und damit mit der "massiven Krise" (EU) als Rückenwind. Auch dort, wo es sich nicht lohnt, denn das ist der eigentliche Kniff an Sturmangriff der Gemeinschaft: Beim Ausbau der Windkraft sollen "künstliche Energieinseln" (EU) helfen, auf denen mit günstigen Industriestrom auf Basis von Festtarifen Gebläse für eine stetige Rotation der Rotoren sorgen. 

Masterplan mit China-Bremse

Das wäre ein Wettbewerbsvorteil für Europäer - und ein harter Schlag für China, dass unter Verdacht steht, seine Windkraftanlagen nicht nur von Arbeitern zusammenschrauben zu lassen, die weniger Gehalt bekommen, sondern zudem auch von billigerem Strom, niedrigen Steuern und einer ohne Rücksicht auf das Weltklima ausgebaute moderne Infrastruktur zu profitieren. Geht der EU-Masterplan mit China-Bremse (BWHF) auf, und es gelingt, bis 2030 mindestens 42,5 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken, könnte die Nordsee bis 2050 Europas größter Energielieferant werden - mittels Offshore-Windkraft.

Der neue Fahrplan der Bundesregierung für mehr Wind vom Meer, im Januar beschlossen, wäre hinfällig. Der Weg für den flächendeckenden Ausbau der Windenergie in Nord- und Ostsee erneut "geebnet" (Tagesschau). Profitieren würden alle: Die maladen europäischen Windkraft-Hersteller, die Gebläseindustrie der EU, die großen Industriestromverbraucher und die Politik, deren Tatkraft beim Manöver, China "den Wind aus den Segeln zu nehmen" (BR) Millionen dankbarer Wählerinnen und Wähler beim EUrnengang zum europäischen Parlament im nächsten Juni honorieren dürften.



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