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Informationsamputation: Ausschnittdienst Tagesschau

Eine zufriedenstellende Restkurve: Nach die "Tagesschau" alle relevanten Informationen aus den neuen Daten Des Statistischen Bundesamtes (links) amputiert hatte, blieb eine präsentable Grafik übrig (rechts).

Acht Milliarden Euro pro Jahr fließen in Deutschland in die mediale Grundversorgung durch ARD und ZDF, dafür aber umfasst die in der Regel nicht nur einfach die simple Wahrheit, sondern eine sorgfältig gekämmte, beschnittene und aufgefönte Version davon. Die "Tagesschau" der ARD konkurriert dabei hart mit den Informationsangeboten des ZDF, das seit Jahren eine eigene Meisterwerkstatt für sogenannte stille Manipulation (MsM) betreibt.  

Zahlen ohne Bezug

Dort sind mehrere hundert Mitarbeiter damit beschäftigt, Zahlen ohne jeden Bezug zu präsentieren, Werte einfach mit dem Zusatz "weniger als" oder "mehr als" zu versehen und in Grafiken zeichnerisch Wertungen zu setzen, die mit den jeweils abgebildeten Werten nichts zu tun haben. In den besten Augenblicken gelingt es so zuverlässig, Zuschauer mit Hilfe echter Daten in die Irre zu führen, ohne dass ihnen eine Chance bleibt, den zentralen Gehalt einer Nachricht zu entdecken, weil er weggelassen wurde.

Bei der "Tagesschau" wurden zum selben Zweck bisher "Faktenfinder" eingesetzt, die die Aufgabe haben, nach umfangreichen forensischen Untersuchungen jeweils zum Schluss zu kommen, dass selbstausgestrahlte vermeintliche Falschmeldungen gar nicht so schlimm waren wie sie es hätten sein können, wären sie von Leugnern und mazedonischen Spammern in kleinen Internetforen verbreitet worden. Ein umständliches Verfahren, das in Zeiten knapper Kassen nicht mehr zeitgemäß scheint. 

Informationsamputation 

Versuchsweise hat die "Tagesschau"-Redaktion nun erstmals eine neue Methode ausprobiert: Statt selbst Fake News zu produzieren oder sie zu publizieren, griff der neugegründete Ausschnittsdienst Wahrheit (ADW) zurück auf echte Angaben des Statistischen Bundesamtes, die von einer Auswahlkommission in Hamburg demokratiestärkend übersetzt wurden. Die Statistik zu den sogenannten Erzeugerpreise wurde dazu mit Hilfe modernster Nanoskalpelltechnik um ihren eigentlich innewohnenden Informationsgehalt bereinigt. Zu groß sei die Gefahr, hieß es in Hamburg, dass Teile der Bevölkerung womöglich von Zahlen hätten beunruhigt werden können, die einen Anstieg um nahezu 50 Prozent in den zurückliegenden drei Jahren ausweisen.

Übrig blieb eine zufriedenstellende Restkurve, die Zweifler an der Nachhaltigkeit des deutschen  Wirtschaftsmodells ebenso konsequent zum Schweigen zu bringen verspricht wie einfache Bürgerinnen und Bürger, die im Moment vielleicht noch ein offenes Ohr haben für die Angsteinflüsterungen von Populisten, Liberalen und Leugnern des durchschlagenden Erfolges der Russland-Sanktionen, deren "maximale Wirkung" (Ursula von der Leyen), die schon in Kürze vielleicht nicht zu einem Staatsbankrott, aber zweifelsfrei zu anderen Folgen führen werden.

Beste deutsche Propagandaarbeit

Die mutige grafische Deutung eines wirtschaftlichen Desasters als Quelle von Trost und Zuversicht, die sich einfügt in eine seit Jahre stabil hoffnungsfrohe Deutung nahezu sämtlicher Destatis-Meldungen, die regelmäßig auf die heilende Kraft gesunder Halbgrafiken setzt. Mit zarten Schnitten verwandelt der Gemeinsinnsender das beunruhigende Geschehen an der Preisfront am Grafiktablet in beste Deutsche Propagandaarbeit. Sehet her, es sinkt!, prostet die so fantasiereich manipulierte Erzeugerpreiskurve den Deutschen beim Morgenkaffee zu. Alles wird gut und die Regierung ist es schon!



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