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Veganer Trend: Frikadellen mit Tarnkappe

Veganer Trend: Frikadellen Mit Tarnkappe.

Sie meinen es ernst im Reich des reichsten Deutschen. Gerade noch hat Dieter Schwarz verfügt, dass seine Lidl-Einkaufsläden kein gesundes Obst und kein kerniges Gemüse mehr anbieten, wenn es nicht direkt um die Ecke wächst. Und nun legt der Unternehmer aus Künzelsau nach: Weil die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Lebensmitteln beständig wächst, senkt Lidl die Preise für Fleischersatz aus Soja, Mehl und Bohnen und nachgemachte Wurst aus sogenannten "pflanzlichen Alternativen" wie Salz, Kokosfett und "bis zu acht Zusatzstoffen" (Der Spiegel).

Ein veganer Schachzug

Ein cleverer Schachzug, der zeigt, wie es der 84-Jährige Sohn eines Südfrüchtehändlers zum größten Lebensmittelkaufmann Deutschlands brachte. Eigentlich ist die steigende Nachfrage nach einem Produkt für Verkäufer immer eine gute Gelegenheit, die Preise hochzuschrauben. Dieter Schwarz aber denkt weiter: Hatte seine Lidl-Kette bisher versucht, den Absatz von Ersatznahrung aus Lupinen, Rote Beete, Seitan, Tofu, Erbsen- oder Sojaprotein, Raps und Palmöl) und zermahlenen und aromatisierten Hülsenfrüchten durch geschickte Tarnung zu steigern, soll die Popularität nun mit Hilfe einer Preisangleichung gelingen.

Lidl beseitigt mit der Preissenkung eine der letzten Hürden, die noch zwischen mit Salz oder auch Mineralöl angemachter Maisstärke- und Reismehlwurst und den Deutschen stand. Zwar war es gelungen, die aus billigsten Zutaten zusammengekehrten Kichererbsensteaks und Sojaeiweißkonzentratfrikadellen optisch so an die früher verkauften traditionellen Fleischprodukte anzugleichen, dass viele Käufer erst beim ersten beherzten Biss bemerkten, was sie sich da eingefangen hatten. Doch in vielen Fällen war es der auch nach anderthalb Jahren mit einer galoppierenden Inflation auffällig hohe Preis, der Käufe im letzten Augenblick verhinderte.

Warnende Preissignale ausgeschaltet

So teuer, das konnte kein echtes Fleisch sein, keine echte Bratwurst, kein richtiger Burger. Hier sitzt die neue Lidl-Strategie der dauerhaften Preissenkung für vegane Lebensmittel an: Warnende Preissignale  werden konsequent ausgeschaltet, wer nicht ganz genau hinschaut und das Kleingedruckte liest, hat künftig schnell eine Packung pappiger Hackfleischbällchen aus billiger Sojapaste im Korb statt der echten Frikadellen aus Schweinefleisch. 

"Mit der Preisanpassung möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren - ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist", hat Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware bei Lidl, eingeräumt. Für den Discounter bleibt vor allem bei veganen Eigenprodukten ohnehin genug hängen: Die "Veganen Mühlen Frikadellen Minis" im praktischen Plastikbecher sind nicht nur der "perfekte fleischfreie Snack für zwischendurch", so "würzig und saftig, dass sogar Fleischliebhaber beherzt zugreifen". Er besteht auch ausschließlich aus nahezu kostenneutralen Zutaten wie Zwiebeln, Soja, Rapsöl, Stärke, Bambusfasern, Cellulose, Algen, Sonnenblumenmehr, Kartoffelresten, Citrusfasern, Gewürze, Kochsalz, Branntweinessig, etwas Karamell und Traubenzucker, so dass bei einem Verkaufspreis von 3,50 Euro gut was in der Kasse bleibt.



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