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Hymne auf die Hamas: Hoffnung für den Hass

Eine verständnisvolle Hymne auf den Terror Der Hamas, eine mitfühlende Reportage aus dem schwarzen Loch der Menschenfeindlichkeit? Ja, drucken wir, sagt die FR:

Was war das für ein historischer Festtag. Als die Juden starben, ermordet von "Kämpfern" (ARD) der "militanten Palästinenserorganisation" (ZDF) Hamas. Hunderte, vielleicht Tausende wurden hingerichtet, wehrlos meist, überrascht vom plötzlichen Ausbruch der Gewalt. Während sich in Israel, aber auch in weiten Teilen Deutschlands Entsetzen breit machte, so großes Entsetzen, dass es Stunden brauchte, bis die üblichen Solidaritätserklärungen abgegeben wurden und sogar Tage, bis auffiel, dass auch deutsche Staatsbürger betroffen waren, arbeitete die Redaktion der "Frankfurter Rundschau" an einem ganz besonderen Coup.

Eine Hymne auf die Hamas

Wie wäre es denn, fragte man sich in der nach mehreren Insolvenzverfahren und Eigentümerwechseln und einem langen Radikalisierungsprozess hin zum linken Rand beinahe ausschließlich von unterbezahlten Überzeugungskämpfern betriebenen Blatt, wenn wir mal jemand, der frei von jedem Verdacht ist, Terror kritisch zu sehen und Morde an Juden zu verurteilen, eine Hymne auf die Hamas als Hoffnungsträger schreiben ließen? Damit auch mal die Sichtweise der Menschen vorkommt, die auch in Deutschland oft als Terrorunterstützer, Antisemiten und brutale Kinderschlächter missverstanden werden?

Woher einen Autoren bekommen? Für die ehemals sanft-gewerkschaftslinke FR kein Problem. Philippe Pernot schreibt und fotografiert nicht nur für die anarchosyndikalistische Zeitung "Direkte Aktion", ein Organ der vom Verfassungsschutz beobachteten Zwerg-Gewerkschaft FAU, die jede Art von  Parlamentarismus und die Volksvertretung ablehnt. Und auch nicht nur für "The New Arab", ein in London erscheinendes Blatt einer Mediengruppe aus dem Menschenrechtsparadies Katar. Sondern auch für die Frankfurter Rundschau. Und passenderweise aus "Tripoli (Libanon)".

"Es gibt uns Hoffnung"

Von dort kabelte Pernot schon in den ersten Stunden beglückte Zeilen unter dem Titel "Es gibt uns Hoffnung“: Im Libanon feiern Palästinenser den Hamas-Angriff auf Israel". Später erst würde das geändert werden, "Libanesische Solidarität mit Hamas und Gaza" klingt einfach züchtiger. Der Inhalt aber blieb, vom Freuden-Feuerwerk und den palästinensischen Fahnen, vom Jubel über den Terrorangriff, der hier "Krieg der Hamas gegen Israel" heißt und von der Schilderung der "Angst vor einem Gegenangriff" im palästinensischen Flüchtlingslager Burj el Barajneh in Beirut.

Aus ihren Sympathien für die "palästinensische Sache" (Georg Restle) macht die FR keinen Hehl. Ehrfürchtig bezeichnet Philippe Pernot die Mordattacke im Morgengrauen als "Militäroperation ,Sintflut von Jerusalem', bewundernd schildert der Mann, der auch über "queer social movements" (Pernot) berichtet, wie die "islamistische bewaffnete Gruppe bis zu 2.000 Raketen in Richtung Israel" abfeuerte und "von Gaza über die Checkpoints drängte, um israelischen Soldat:innen und Zivilist:innen zu entführen". 

Ein Festtag für Judenfeinde

Das aber nur zum Hintergrund. Der Rest ist pure Feierlaune oder, wie Bundeskanzler Olaf Scholz sagen würde, "Täter-Opfer-Umkehr der perfidesten Art". "Dies ist ein historischer Festtag für uns, größer noch als das Aid-Fest", freut sich Ibtisam Youssef, eine Palästinenserin in Burj al Barajneh. Man müsse sie doch verstehen, die Geflüchteten, die "in der Armut der Lager gefangen sind" und sich nun "freuen, dass unsere Kämpfer die Grenzen überschreiten und in das besetzte Palästina eindringen konnten", lässt Pernot sie in Der Frankfurter Rundschau sagen - wobei das "besetzte Palästina" das Staatsgebiet von Israel meint. 

Dass bis heute "250.000 palästinensische Flüchtlinge im Libanon in acht überfüllten Flüchtlingslagern leben, im Lager ist Burj el Barajneh bereits seit 74 Jahren, ist aus Sicht der FR nicht der Unfähigkeit der Libanesen geschuldet, die anfangs noch nicht Längerhierlebenden zu integrieren. Sondern den Juden, die Schuld daran sind, dass aus den 1949 nach Burj el Barajneh geflüchteten 3.500 palästinensischen Arabern heute 50.000 wurden, die nach FR-Angaben "auf 500 Quadratmeter in einsturzgefährdeten Betongebäuden zusammengepfercht" leben. Dort, also im Libanon, haben sie "kein sauberes Trinkwasser und nur wenigen Stunden Strom am Tag, und sind aus den meisten Berufen und Bürgerrechten ausgeschlossen". Nicht wegen der arabischen Brüder, die es in mehr als 70 Jahren nicht geschafft haben, eine halbe Million Palästinenser in einem Land zu integrieren, das knapp sieben Millionen Einwohner hat. Sondern die Nachbarn in Israel, einem Land mit neun Millionen Einwohnern, das nicht eher zur Ruhe kommen soll, ehe es knapp sechs Millionen palästinensische Flüchtlingsnachkommen aufgenommen hat

Man hat auch im Text der Frankfurter Rundschau "Angst vor den Vergeltungsmaßnahmen, die auf unsere Brüder und Schwestern in Palästina zukommen werden". Aber es gelingt Phillipe Pernot mit sicherem Gespür für linken Antisemitismus, nachvollziehbar zu machen, wie die Nachkommen der Nachkommen der Nachkommen der nach dem Angriff der arabischen Staaten auf das gerade gegründete Israel fast 80 Jahre später "hoffen, dass sich dadurch etwas ändert". 

Feierlichkeiten zum Tod von 1.000 Juden

Wenige Schritte entfernt von den "Feierlichkeiten" anlässlich der Ermordung von mehr als 1.000 Juden  sitzen in der FR-Reportage zwei Frauen zufrieden am Straßenrand und schauen zu, "wie unsere Kinder Spaß haben und diesen Tag feiern, der ihnen Hoffnung gibt, obwohl sie ansonsten keine Zukunft vor sich haben". Kinder und Schaulustige tanzen zu patriotischen Melodien und bieten den Passanten Gebäck an. Mitglieder der Fatah, der politischen Mehrheitspartei von Yasser Arafat und Mahmoud Abbas, entfalten Banner, Fahnen und Lautsprecher, um die Offensive der Hamas zu feiern. Ja, freut sich Pernot mit, "Hamas und Fatah überwinden ihre Feindschaft", denn, vertraut ihm einer an, auch wenn die Leute von der Hamas Islamisten sind, sind die Palästinenser doch "eine große Familie".

Geht es gegen die Juden, ist die Zeit gekommen ist, in der sie "unsere Unterschiede beiseitelegen", wie ein "Ahmed*" beschreibt, der kein Lumpen-Pali ist, der auf seinen 0,01 Quadratmetern in einsturzgefährdeten Betongebäuden zusammengepfercht lebt, sondern als "ein junger Professor an einer libanesischen Universität" vorgestellt wird. Ahmed* weiß, wie der Hase läuft. "Die Medien werden sagen, dass es sich um Terroristen handelt, aber in Wirklichkeit sind es Kämpfer, die ihre Heimat schützen", klärt er die Leser der FR auf. Die "Kämpfer" (ARD) zielten auf das israelische Militär und nicht auf Zivilisten, "selbst wenn es Kollateralopfer gibt, während Israel seit Jahrzehnten palästinensische Kinder massakriert und einsperrt, ohne dass jemand einen Finger rührt". 

Fake News als Freudenbotschaft

So hört sie sich an, die "stille Verzweiflung über die zunehmenden Annexionen", etwa durch Rückzug der Israelis aus dem Gaza-Streifen, und die "Wut gegenüber den israelischen Militäroffensiven in Gaza und Jenin", die jeweils auf Raketenoffensiven der Hamas folgten. Die Frankfurter Rundschau, in der womöglich schon letzten Phase ihres Niedergangs Teil des Medienimperiums Ippen, sorgt sich aber natürlich sehr um Falschinformationen über Angriffe der Hamas auf Israel, die bei X verbreitet werden. Hofft aber mit Ahmed und Abu Jaafar, einem der "Anführer der Fateh-Streitkräfte in Burj el-Barajneh", dass "die Militäroperation der Hamas eine klare Botschaft an Saudi-Arabien und andere arabische Länder" sein könnte, die seit einigen Jahre mit Israel Friedens- oder Kooperationsverträge abschlössen. "Vielleicht wird es ihr Gewissen rütteln und sie als Alliierte der Palästinenser zurückgewinnen", hofft  Abu Jaafar. Dann kann der Krieg noch ewig weitergehen.



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