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Fridays for Future: Lokal statt global - Endlich wieder Weltmeister

Fridays for Future: Ein Drittel aller Protestaktionen des "globalen Klimastreiks" fand in Deutschland statt.

Es ist der traditionelle Klimastreik kurz nach Schulanfang, er ist selbstverständlich global, ein Aufstand der blutjungen Generation Neubauer, der noch einmal in Erinnerung rufen soll, wie groß die Aufmerksamkeit war, damals, als die Schwedin Greta Thunberg in Sachsen Klima um die Welt jettete, die Mächtigen zur Ordnung rief und den Medien eine Jungfrau-von-Orleans-Geschichte lieferte, der niemand widerstehen konnte.

Verbrauchte Originalität

Im fünften Jahr danach hat sich die Originalität von Schulstreiks und Kinderkreuzzügen freilich verbraucht. Seit die Konkurrenz der Letzten Generation rabiat gegen die klimaschädliche Logistik der Wohlstandsgesellschaft vorgeht, kämpft die Fridays-for-Future-Bewegung als "lieber Teil der Klimabewegung" ums Überleben. Viele frühere Schulstreiker sind mittlerweile in Ausbildung oder beim Studium, die einen können deswegen nicht Mehr einfach so streiken, bei den anderen würde es niemand bemerken.

Die Funktionärsgruppe um Luisa Neubauer legt deshalb mittlerweile großen Wert auf den Hinweis, dass es heute nicht  mehr nötig sei, mit ganz, ganz vielen Menschen gemeinsam für das Klima zu demonstrieren. Nur global müsse das gemacht werden, um den Druck auf die Bundesregierung aufrechtzuerhalten.

Petition der Kerzenmacher

Die soll "mehr Engagement" fürs Klima zeigen, eine Forderung, die ähnlich ultimativ klingt wie die Lehrerbitte an einen Schüler, sich doch bitte mal mehr anzustrengen. Eine Art Petition der Kerzenmacher, wie sie vor allem Deutsche immer gern unterschreiben. Ein Blick auf die sogenannte "Action Map" der Klimabewegung belegt es: Mit 249 Demonstrationen gegen die aktuelle Klimaschutzpolitik der Ampel-Regierung ist Deutschland ist unumstrittener Weltmeister des Klimaprotestes. Frankreich kommt auf gerade mal zwölf Veranstaltungen, Großbritannien auf 20, Portugal auf zwei. Selbst in Schweden, dem Mutterland der Bewegung, werden nur an 90 Orten  Aktivisten mutig aufstehen und zeigen, dass die Generation Einweggrill nicht bereit ist, zurückzutreten von ihren Forderungen nach weniger Müll, CO2 und einem Abschied vom Tempolimit beim Klimaschutz. 

Weltweit sieht es sogar noch schlimmer aus. Natürlich war Fridays for Future von Anfang an ein Luxusaufstand, der beinahe ausschließlich in den Wohlstandshochburgen des alten Europa Widerhall fand. Inzwischen aber hat sich der globale Anspruch in einen Treppenwitz verwandelt: Wenn mehr als eine Milliarde Inder zu 20 Demonstrationen zusammenkommen, halb so viele wie gleichzeitig in Norddeutschland gezählt werden, und in ganz Afrika und Südamerika nicht mehr Menschen auf die Straße gehen als in Bayern, Sachsen und Niedersachsen zusammen, enttäuscht der vom Klimawandel am schlimmsten betroffene "globale Süden" (BMZ) alle Hoffnungen, die in den noch schlimmer betroffenen Klimanotstandsgebieten in Deutschland in ihn gesetzt worden waren.

Was ist da los? Was geht da schief? Weshalb muss Deutschland auch die Last des Klimarettung wieder beinahe im Alleingang schultern? Nur Hier, wo die junge Generation schon früher wie fast nirgendwo sonst bereit war, einfachen Parolen zu folgen, war Fridays for Future zu Hochzeiten zumindest medial eine Massenbewegung. Nur hier gelangten die führenden Vertreter der bis heute nicht offiziell organisierten Organisation zu einiger Bekanntheit, nur sitzen sie in Fernsehgerichten und Talkshows, nur hier gilt ihr Rat als vernünftig und gut abgewogen.

Lokal statt global

Aber wird das reichen? Um die Welt zu retten?  Der "globale" Klimastreik fand offiziellen Angaben zufolge an 816 Orten statt, 482 davon (59 Prozent) liegen in Europa. Von diesen wiederum befinden sich 249 in Deutschland (51 Prozent). Gemessen an der Weltbevölkerung war der Protest am großen Klimastreiktag nahezu ein deutscher Alleingang: 7,9 Milliarden Menschen weltweit begnügten sich mit Demonstrationen an 567 Plätzen. 84 Millionen Deutsche meldeten beinahe halb so viele an. 

Dreißig Prozent aller Veranstaltungen des "globalen Klimastreiks" fanden damit in Deutschland statt. Eifer spricht aus dieser Zahl, eine Angstbegeisterung, die sich in keinem anderen Land nachweisen lässt.



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