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Betreutes Trinken: Schnabeltassen für Umweltsäue

Wird eines Tages weltweit Schule machen: Die neuen Festverschlüsse der EU, die im Dienst Der Umwelt mit Scharfen Kanten Lippen aufkratzen.

Sie waren eine der großen Bedrohungen von Natur, Umwelt und Frieden, klein, rot, manchmal auch blau oder grün oder gelb, auf den ersten Blick harmlos, auf den zweiten aber eine tödliche Gefahr. Jeder kannte sie, jeder nahm sie dennoch nicht nur jahrzehntelang hin wie eine Naturgewalt, sondern tat auch mit bei ihrem schleichende Feldzug gegen die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit: Drehverschlüsse an Plastik-Wasserflaschen wurden vor allem in Europa traditionell nach dem Öffnen der Flasche in die Landschaft geworfen. Jedes Mal landeten 21 Gramm Plastik  in der Umwelt. Bei 300 Milliarden verkauften sogenannten PET-Flaschen summierte sich das zu einem Berg von sieben Millionen Tonnen hochverdichteten Erdöls, der drohte, den gesamten Kontinent über kurz oder lang unter sich zu begraben.  

Millionen Tonnen Trinkverschluss

Die EU konnte dem nicht tatenlos zuschauen. Nach jahrelangen Beratungen gelang es Der Gemeinschaft vor vier Jahren, mit der Einwegkunststoffrichtlinie "über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt" eine weltweit einzigartige Regel zu erlassen, die dem drohenden Ende Europas unter einer Flut an Plastikverschlüssen ein Ende macht. Wie so oft, wenn es um konstruktive Lösungen für ein akutes Problem geht, zeigten die Kommissare trickreich auch technologische Fantasie: Statt Flaschenverschlüsse einfach zu verbieten, verfügten sie dass Schraubverschlüsse für Getränkeverpackungen von bis zu drei Litern Größe nicht nur in geschlossenem Zustand fest verbunden sein müssen mit Flaschen oder Kartons, sondern auch nach der Öffnung so zu verbleiben haben.

Bis zum Sommer kommenden Jahres, wenn die fünfjährige Übergangsfrist für die umweltbedrohenden Altverschlüsse ausläuft, müssen alle Schraubverschlüsse in der Gemeinschaft den Vorgaben der die EU-Richtlinie 2019/904 folgend als "Tethered Caps" gestaltet sein wie sie die EU-Kommission mit ihrer Vorliebe für die Verwendung der Sprache der knapp sechs Millionen englischen Muttersprachler in der Gemeinschaft nennt. Fest mit dem Behältnis verbunden, reißen diese "angebundenen Deckel" mit ihren scharfen Kanten Lippen auf und sie lassen Getränk an der Flaschenöffnung vorbeisprudeln, führen aber damit wie beiläufig den Beweis, dass sich die 440 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der größten Staatenfamilie der Erde im Grunde genommen alles bieten lassen. 

Eine echte europäische Innovation

Technisch war die Erfindung des unlösbaren Deckels selbst für die Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Computerspezialisten des Innovationsleuchtturms EU keine ganz einfach zu lösende Aufgabe. Einerseits soll der Schraubdeckel auch nach seiner Lösung fest mit der Flasche verbunden bleiben. Andererseits soll er von seiner starren Halteschlaufe nur mahnend in seiner Drehfreude behindert zu werden, ohne es vollkommen unmöglich zu machen, den Flascheninhalt zu trinken. Damit die sich von den neuen Schnabeltassen in ihren Lebensgewohnheiten gestörten EU-Trinker nicht an den Deckeln zerren und sie womöglich noch abreißen, werden sie durch einen amtlichen Aufdruck über den Auftrag der lästigen Befestigung informiert: "Lass mich dran fürs Recycling". 

Damit stellt sich jedermann und jede Frau, die den behördlich befestigten Deckel entgegen der amtlichen Verfügung entfernt, außerhalb der betreut trinkenden Gemeinschaft der demokratischen Mitte, die klaglos einsieht, dass das gesamte experimentelle Unternehmer der Umwelt dient, die ohne Milliarden von verantwortungslos in die Landschaft geworfene Schraubdeckel künftig aufatmen darf.



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