Get Even More Visitors To Your Blog, Upgrade To A Business Listing >>

Baerbie ohne Binde: Aus der Traum vom Finale

Eine künstliche Intelligenz hat die Szene vorempfunden, die sich das Außenamt für den Auftritt Annalena Baerbocks in Australien erhofft hatte.

Das hätte so schön sein sollen. Die deutschen Fußball-Feministen auf dem Platz, die Ministerin auf der Tribüne, flankiert von den Kamerateams der Fifa, die bewundernde Bilder drehen von ihrem Oberarm, der ein Zeichen setzt im australischen Winter: One Love! One dream, one soul, one prize, one goal, one golden glance of what should be". Annalena Baerbock hatte ihren Terminkalender geschliffen und gefaltet, einen alten Knüppel und ein Fischernetz aus den deutschen Kolonialbeständen heraussuchen lassen und Treffen mit der australischen Regierung vereinbart, mit der sie Klartext über Kohle Verstromung, Kohleexport und menschenrechtswidrige Praktiken bei der Grenzsicherung reden würde.Abends dann in Stadion, Sydney und die deutschen Frauenfußballspielerinnen. Ein Traum. Ein Titel!  

Bruchlandung in Abu Dhabi

Beinahe wäre Deutschland wieder wer gewesen. Dann allerdings kam die Bruchlandung in Abu Dhabi. Der erneute Flugversuch, der abgebrochen werden musste wie Otto Lilienthals zweiter Versuch am Gollenberg anno 1893. Rätselhafte Landklappen. Speer, Grabstock, Fischernetz und Keule,Kulturgüter des Volkes der Kauna, die bisher in Sachsen vor den Augen Der Welt verboregn worden waren, mussten den früheren Besitzern mit der Post zugeschickt werden. Die Ministerin und ihr Troß auch unabhängigen Berichterstattern aber flog notgedrungen Linie zurück. Wie es Annalena Baerbock eingangs ihrer Amtszeit versprochen hatte.

Die deutsche Frauenmannschaft war da allerdings schon lange heim im Reich der feministischen Außenpolitik, so dass der Teil Mit Dem spontanen Finalauftritt der Außenministerin bei der Frauen-Mannschaft in den deutschen Farben ohnehin nichts geworden wäre. Aus dem Triumph wurde eine Blamage, aus der großen Chance, Australien in "guten Gesprächen " (Olaf Scholz) von seinem verhängnisvollen Weg ins Klimaabseits abzubringen, eine Kapitulation. Weiterhin wird der Wertepartner nun wohl zehn Prozent aller Kohlevorkommen der Welt besitzen und sie nutzen, um damit Elektrizität und Kohlendioxid herzustellen. Der Rest geht nach China und erleidet dort das gleiche Schicksal.

Australien vervierfacht

Australien konnte seinen Ausstoß von Kohlendioxid seit 1960 vervierfachen, seit 1990 knapp verdoppeln. 25 Millionen Australien produzieren heute knapp 400 Millionen Tonnen des Klimagiftes. Selbst Deutschland, das mehr als dreimal so vielen Einwohnern zuletzt auf 666 Millionen Tonnen  kam, gelingt es kaum noch, durch verstärkte Einsparungen wettzumachen, was down under draufgelegt wird.

Die Fliegerpanne aber hat die Gelegenheit zu einem Kurswechsel vorerst zunichtegemacht. Wie der Wirtschaftsministers daheim keine Heizungen verlötet bekommt, die Familienministerin beim der Verwaltung der Armutsbetroffenheit versagt, der Finanzminister mit seinem "Wachstumschancengesetz" Schiffbruch erlitt und der Kanzler nur Wochen nach dem 1,5-Prozent-Ziel der Pariser Klimaverträge auch das Zwei-Prozent-Ziel der Nato kassierte, scheitert Annalena Baerbock beim Experiment, das Angenehme mit dem Nützlichen und das Politische mit dem Sportlichen zu verbinden.

Bilder des Schiterns

Die Bilder ihres Scheiterns aber, die nun anstelle der Fotos umgehen, die die beliebte Grüne im Kreise der Nationalkickerinnen zeigen, belegen eine neue Kultur der Transparenz im politischen Berlin. Kein Lächeln auf der Gangway,  mitten im "Desaster" (T-Online) macht die Außenministerin  das passend Gesicht zur Pleite. Im Flieger Gruppentherapie: Wie einst Angela Merkel die Mächtigen der Welt auf Linie brachte, weiht Baerbock heute ihre besten Mitarbeiter in ihre Pläne und Strategien ein. 

Ja, die Lage ist ernst, aber ohne "Baerbie", wie sie wegen ihres charismatischen Auftretens unter der Hand in Berlin genannt wird, sähe alles noch viel düsterer aus. Annalena Baerbock gibt der deutschen Bauchlandung auf dem Weg zum fünften Kontinent ein sympathisches Gesicht. Kein Panthersprung nach Agadir diesmal, der die SPD zwingt, Resolutionen zu verabschieden, die es der Arbeiterklasse freistellen, jedes Mittel anzuwenden, um einen Weltkrieg abzuwenden. Sondern der Anfang einer neuen feministischen Debatte darüber, was 160 Tonnen Kerosin wiegen im Vergleich zu dem, was damit erreicht werden kann, wenn draußen im Land bis hinunter nach Sachsen, Thüringen und Sonneberg alle Bürgerinnen und Bürger mit aller Kraft für Ausgleich sorgen.

2000 vollgetanke Mittelkassenwagen

160 Tonnen, das sind 160.000 Liter oder anschaulicher: 2.000 vollgetankte Mittelklassewagen, die auf einen Schlag sämtlichen Sprit verlieren. Gut gemacht, richtet das keinen Schaden an, weil nicht allzuoft passiert und wenn, dann nur in Dringlichkeits- oder Notsituationen und in feinen Tröpfchen, die "verdunsten" (WDR). Gerade in diesem Dürresommer ein wichtiger Beitrag zum Hitzeplan. Wegen der strengen europäischen Regeln erfolgte das Ablassen der Überbestände im arabischen Luftraum. Damit sollte auch ein Zeichen gesetzt werden, dass die großen Ölnationen nicht unbeschadet von den Folgen blieben werden, wenn sie weiterhin auf die "Fossilen" (Ricarda Lang) setzen.

Natürlich, seitdem liegt die Welt der deutschen Außenministerin noch mehr als vorher zu Füßen. Die deutsche Wirtschaft steckt im Dilemma: Aus Wachstum ist Schrumpfung geworden, aus Dynamik Lähmung und aus der Regierung eine Mangelverwaltung. Doch während das Land "offenbar in eine Rezession schlittert", wie die offenbar erneut akut von einer Geschäftsaufgabe bedrohte "Frankfurter Rundschau" die anhaltende Wirtschaftskrise vorsichtig umschreibt, steht Baerbie beispielhaft für die Möglichkeit, nicht ans Ziel zu gelangen, nicht im Finale zu stehe, keine Binde zeigen zu können und dennoch auf ganzer Linie gesiegt zu haben.



This post first appeared on PPQ, please read the originial post: here

Share the post

Baerbie ohne Binde: Aus der Traum vom Finale

×

Subscribe to Ppq

Get updates delivered right to your inbox!

Thank you for your subscription

×