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Corona-Comeback: Auf seinen kleinen Stiefelbeinen

Der "Anmarsch" zur nächsten Welle ist rundum gelungen.

Es war die Pandemie in der Geschichte der Menschheit, die am schnellsten aus der Wahrnehmung der direkt Betroffenen verschwand. Eben Noch Inzidenzen, Impfkampagnen und tägliche Weckrufe in speziellen Warnsendungen. Einen Moment später schon nur noch ein großes, allumfassendes Schweigen aus Lippen, zusammengeklammert vom Satz "Deutschland ist sehr gut durch die Krise gekommen". Alles wie immer. Zwischen am schlimmsten betroffenem Gebiet und Musterschüler bei der Bewältigung unerwarteter Herausforderungen bleibt kein Platz für irgendetwas. Was das betrifft, ist Deutschland digital: Es gibt nur himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, Jubel oder Untergang, Selbstbesoffenheit oder tiefe Depression.

Bloß nichts bei Lichte besehen

Auch bei Corona musste nie etwas aufgearbeitet, mussten keine Maßnahme im Nachhinein auf ihre Wirksamkeit untersucht oder der Furor, mit der abweichende Meinungen verfolgt worden waren, Bei Lichte Besehen werden. Die Hetzer, Hasser und Gelegenheitsergreifer, die sich aus dem Leid unzähliger  Menschen eine Leiter in die erste Karriere ihres Lebens bastelten, eilten weiter, die nächste Baustelle, die nächste Kamera, die nächste "extrem schwere Entscheidung" (Karl Lauterbach). Viel Lärm, um "keine Fehlerdiskussion" (Walter Ulbricht) führen zu müssen. 

Nur wenn immer alles richtig war, wird das Volk auch beim nächsten Mal widerspruchslos folgen. Nur wenn man selbst keine Zweifel am Kurs erkennen lässt, kann man andere glauben machen, dass man weiß, was man tut. Ein bisschen Schwund ist immer. Doch so lange der auf Sonneberg beschränkt bleibt, lässt sich damit leben.

Das Ende des Intensivregisters

Kein Wort seit Monaten nicht, wie die Entwicklung der Inzidenzen verläuft war. Kein Wort, wie viele mit und viele ohne und wie viele am Virus starben. Das "Impfdashboard" der Bundesregierung im Sommerurlaub, das Intensivregister abgeschaltet und auf Datensalat umgelegt, die "Corona-Warn-App" eingemottet. Nirgendwo tauchen störende Daten dazu auf, was nun wie genützt oder doch nur zur vielgefürchteten "gesellschaftlichen Spaltung" (DPA) beigetragen hat. Es war vorbeibei, schon lange vor dem Junimond. Was bringt es denn nun noch, zurückzuschauen auf die "größte Krise seit dem Zeiten Weltkrieg" (Merkel).

Eines der größten Rätsel der Menschheitsgeschichte wird so ungelöst blieben. Vor einem Jahr noch musste sich und andere mit einer Maske schützen, wer eine Straßenbahn betrat, um zu verhindern, dass Alte, Kranke und Vorerkrankte sich anstecken und der Seuche zum Opfer fallen. Obwohl sich bisher noch immer nicht einmal die Hälfte der Deutschen infiziert hat, das Land also weit weg ist von einer Herdenimmunität, weil noch mehr als 40 Millionen potenzielle Pandemieopfer zur Verfügung stehen, ist das nun schon lange nicht mehr nötig. Die Inzidenz liegt bei 4, vor allem wohl, weil niemand mehr testet. Seuchensterbezahlen gehen in der allgemeinen Alterung unter. Übersterblichkeit kann viele Ursachen haben. Nur eben eine nicht.

Corona hielt gesund

Corona hat nun auch bei der Gesunderhaltung geholfen. Das Virus aus China habe andere Infektionskrankheiten verdrängt wie einst Omikron Delta verdrängte. Es war, zumindest Ältere erinnern sich,die  bis heute letzte all der "Mutanten", die da noch kommen würden, um Druck zu machen auf die "Ungeimpften" (Malu Dreyer) ohne "Genesenenzertifikat" (DPA), deren Wunsch nach Teilnahme am gesellschaftlichen Leben die richtigen Menschen mit dem vollständig ausgeboosterten Impfpass zu "Geiseln" (Nikolaus Blome) einer Minderheit machte. Erst mit der Coronavirus-Variante EG5 taucht  pünktlich zur anstehenden Erkältungssaison ein Schreckgespenst auf, das den weitgehend ausgefallenen Hitzesommer als Gottseibeiuns ablösen könnte.

Explodieren nun wieder die Zahlen? Werden die Leugnerregionen hoffentlich besonders betroffen sein oder wieder die grünen Hochburgen? Wird sich der Umstand, dass weltweit bisher nicht einmal zehn Prozent aller Menschen mit Corona infiziert waren, auf die anstehende fünfte oder sechste Welle auswirken?



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