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Verteidigungsbereitschaft: Experte für höhere Altersgrenze

Eine Einladung an Ältere und ganz Alte: Viele könnten noch, wenn sie wollten.

Angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine hat sich der Klimawissenschaftler Fritz Tackel für eine automatische Anhebung des wehrpflichtigen Alters bei weiter steigender Lebenserwartung ausgesprochen. "Man sollte die Regelaltersgrenze für einen verpflichtenden Fronteinsatz an Der Waffe an die Lebenserwartung koppeln", sagte der ehemalige Ausstiegsbeauftragte der Bundesregierung gegenüber PPQ.  

Zu spät wäre zu spät

Fraglos sei es richtig, dass Deutschland bisher jede Art plötzliche Eskalation beim direkten Kriegseintritt vermieden habe. Doch die richtige Zeit, sich auf womöglich kommende härtere Tage vorzubereiten, sei jetzt. "Wenn wir damit anfangen, wenn es zu spät ist, ist es zu spät", mahnt Tackel angesichts der massiven Personalprobleme der maroden Streitkräfte. Im Augenblick sei noch genug Zeit, vor die Welle zu kommen. "Die sollten wir nutzen."

"Es ist fraglos notwendig, auf eine Situation zu reagieren, in der dem gesamten Land nur noch 30.000 an der Waffe ausgebildete Reservisten zur Verfügung stehen". sagte Fritz Tackel, der früher selbst bis zum Leutnant in einem Ballonregiment aufgestiegen war. Russland mobilisiere jeweils Hunderttausende Soldaten, selbst die überlegende deutsche Waffentechnik, werde nicht helfen, wälze sich erst ein Schrottlawine aus T72-Panzern Richtung Oder. Es sei deshalb unumgänglich, das gesetzliche Alter für den möglichen Kriegsdienst von derzeit 65 Jahren  anzuheben."

Faire Neuberechnung

Kreml-Chef Wladimir Putin habe das vorgemacht. Tackel meint, auch in Deutschland dürfe es beim aktuellen Dienstalter "nicht bleiben". Seiner Meinung nach könnte eine faire Neuberechnung folgendermaßen aussehen: "Nimmt die Lebenserwartung um ein Jahr zu, so würden zwei Drittel des zusätzlichen Jahres dem Dienst an der Waffe gewidmet, ein Drittel wird zivil weitergearbeitet." Tackel verweist darauf, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland um 1950 herum noch bei nicht einmal 65 Jahren gelegen habe. "Heute sind wir bei fast 85 Jahren und daraus sind Schlüsse zu ziehen." Auch weil die jüngere Generation eher wehrunwillig sei, sollten Ältere, die vielleicht bereits Erfahrungen an der Waffe gesammelt hätten, mit gutem Beispiel vorangehen.

Ausnahmen müsste es freilich bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen geben, wobei sich Tackel nach Beobachtungen bei mehreren sogenannten Para-Weltmeisterschaften auch hier eine liberale Neuregelung vorstellen könnte. "Die Bundeswehr ist heute schon diverse Armee, die integrativ wirkt", glaubt er. Hier gelte es anzusetzen, um im Kriegs- und Krisenfall ohne falsche Scheu vor überkommenen Tabus wehrfähig zu werden.  

Gegen die Altersdiskriminierung

Im politischen Berlin werden entsprechende Überlegungen bislang strikt abgelehnt. Die Idee, das wehrfähige Alter an die Lebenserwartung zu koppeln, wird selbst in CDU und AfD nicht diskutiert. Gerüchten zufolge denkt die Union aber einem internen Konzept zufolge an eine ähnliche Formel wie sie Tackel vorschlägt: Für jedes gewonnene Lebensjahr könne die Altersgrenze für eine mögliche Mobilisierung um vier Monate erhöht werden. Damit, heißt es, begegne man auch dem Vorwurf der Altersdiskriminierung, die häufig von älteren Männer aus der sogenannten Boomer-Generation beklagt wird.

Die Ampel hingegen setzt trotz der akuten Probleme bei der Rekrutierung auf Freiwilligkeit. Jeder solle dienen können – "aber nicht, weil er muss, sondern weil er oder sie kann". Seinem Ansatz widerspreche das nicht, betont Fritz Tackel. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen länger dienen wollen und auch können, dass also das tatsächliche Alter steigt, bis zu dem ein Ruf an die Waffen erfolgen kann." Er habe keinen Zweifel, dass ein Abzug aus Afghanistan auch mit älteren Soldaten genauso durchführbar gewesen wäre.



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