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Ein Klima der Angst: Warnstufe Violett

Lila ist das neue Rot: Angesichts der ausgebliebenen Rekordtemperaturen changiert die Farbe nur sanft ins Schwarze.

Fast hätte es selbst im Death Valley in den USA zu einem neuen Rekord gereicht. Erwartungsfroh standen die Reporter bereit, um neue "Extremwerte selbst" am traditionell heißesten Ort der Erde zu notieren. Doch dann enttäuschte die felsige, salzige Stelle im US-Bundesstaat Kalifornien: Es konnten nur 51 Grad gemessen werden, fast vier Grad weniger als noch vor zwei Jahren  und mehr als fünf Grad entfernt vom Allzeithoch, das am 10. Juli 1913 mit 56,7 Grad erreicht wurde.  

Nach der heißesten Woche, "die die Menschheit jemals erlebt hat" (DPA) und der rückwirkenden Warnungen vor klimabedingten Wetterkapriolen, die Prominente von Karl Lauterbach über Ricarda Lang bis zu Luisa Neubauer in höchste Erregung versetzten, eine bittere Enttäuschung. Wenn es selbst in der Gluthölle des Death Valley, einem Nationalpark, der im Sommer zu den heißesten und trockensten Regionen der Erde zählt, nicht mehr zu Temperaturrekorden reicht, muss man sich dann Sorgen machen um die Klimaerwärmung? Oder zeigen sich hier etwa schon die ersten Erfolge der neuen Bundeshitzeschutzpläne, mit denen der Bundesgesundheitsminister kurz vor der Ankündigung des Rückbaus der überbordenden deutschen Krankenhauslandschaft seine anhaltende Fürsorge für Bürgerinnen und Bürger unterstrich?

Am Tag Nach dem Wochenende mit den bisher zahlreichsten Hitzewarnungen des Jahres ist die Situation unklar. Wie viele Menschen überlebt haben, wie viele Opfer zu beklagen waren, ob sie an oder nur mit der Hitze starben - erst in ein bis zwei Wochen wird das Robert-Koch-Institut die aktuelle amtliche Temperaturinzidenz vorlegen. Bis dahin steht der Thermische Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes auf Violett, der neuen Alarmstufe, die aufgrund des Rotverschleißes der vergangenen Jahre eingeführt wurde: Für entsprechende Hitzewarnungen wird von der starken Wärmebelastung für mindestens zwei Tage in Folge die nächtliche Abkühlung abgezogen. Bleibt sie aus, verschlechtert sich die Schlafqualität und die Reserven älterer Menschen werden bei der Thermoregulation schneller erschöpft.

Ein typischer Klimasommer steht ins Haus. Drei Jahre nach der Etablierung des Begriffes aus der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) durch Annalena Baerbock droht er, ganz Deutschland zu einem Death Valley zu machen. Durch den ungehinderten Sonneneinfall entzünden sich Wälder spontan, verzweifelt irren Durstende in der "Tagesschau" auf der Suche nach Wasser durch ausgeglühte Kulturlandschaften, verkohlte Körper liegen in "einer Sauna ohne Tür" (Eckhard von Hirschhausen), es riecht nach gebratenem Hirn, nach Klimakrise und Weltuntergang, gegen den auch obszönes Eisschlecken in der Öffentlichkeit nicht helfen kann. 

Zynisch erscheinen plötzlich Freibadbilder und fahrlässig gesundheitsschädlich die Diskussion um den Ausschluss bestimmter gesellschaftlicher Gruppen vom Turmspringen und Beckenrandboxen. Eine Abkühlung ist für Millionen von Menschen auch zwei Wochen nach dem Durchzug der letzten Regengebiete immer noch nicht in Sicht, der Klimasommer fängt viel mehr erst an und es wird erwartet, dass die ausgebliebenen Höchsttemperaturen des Wochenendes sogar noch überschritten werden könnten. Bürgerinnen und Bürger sind weiterhin aufgerufen, wegen der "extremen Hitze" so wenig wie möglich ins Freie zu gehen, möglichst viel zu trinken, sich Tiefkühlgerichte unter die luftige Kleidung zu schieben und ihre Wohnungen mit alten Mehrweg-Wasserflaschen herunterzukühlen. 

Wer sich selbst zusätzlich gegen die bereits begonnene Klimakatastropheengagieren will, sollte freiwillig ein Tempolimit einhalten, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder noch besser einfach wieder zu Hause bleiben und die aktuellen Durchsagen der Behörden aufmerksam verfolgen.



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