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Zukunftszentrum: Erste Entwürfe vom Elfenbeinturm

Der von den wenigen Noch hier lebenden Einheimischen bewundernd ZZDEET genannte Einheitstower.

Schon das erste kleine Video ist atemberaubend. 1.13 Minuten lang, zeigt der Film beim Internetportal Youtube, wie es eines nicht allzu fernen Tages aussehen soll, das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation (ZZDEET), das heute schon versprich, eine der größten - klimaneutralen - Baustellen der Republik zu Werden. Erst vor wenigen Monaten ins ostdeutsche Halle vergeben, eine Stadt, die als "Diva in Grau" berühmt und berüchtigt ist, werden für das Großprojekt heute bereits Pläne geschmiedet.

Atemberaubend hoch

200 Millionen teuer soll das Bauwerk aus sogenanntem Löbejüner Porphyr werden, mit mindestens 30 Stockwerke fast so hoch wie das City-Hochhaus in Leipzig, mit einer nutzbaren Bürofläche von mehr als 20.000 Quadratmetern, die allemal reichen sollte für die geplanten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von hier aus Erkenntnisse zum deutschen Einigungsprozess gewinnen und die europäische Transformation vorantreiben werden.

Erste Entwürfe zeigen einen Giga-Würfel, mit dem sich das neue Deutschland eine Fantasiewelt baut, die Epitaph, Monument wiedergewonnener Stärke und Denkmal zugleich sein soll. Um 20 Stockwerke wird das fertige Haus alle umstehenden Gebäude überragen, von der Dachterrasse werden Besuchende womöglich bis nach Leipzig hinüber und bis zum westliche gelegenen Brocken schauen können. Die wie geriffelt scheinende Fassade aus Ostseesandstein, auf Wunsch der Architekten aufgepeppt mit bunten Glasperlen, dominiert nicht nur den als Bauplatz ausgewählten Parkplatz, sondern auch den darunterliegenden sogenannten Riebeckplatz, der als einer der verkehrsreichsten Orte in ganz Halle gilt.

Es ist kaum verwunderlich, dass die Bundesregierung damit rechnet, dass nach der Fertigstellung Jahr für Jahr eine Million Besucher hierher pilgern werden, um sich über Einheit, Zukunft und Transformationsprozesse zu informieren. Noch ist nicht bekanntgemacht worden, welche Informationen ihnen im ZZDEET genau verabreicht werden sollen. Doch den Planern zufolge sind Einheit, Zukunft und Transformationsprozesse sichere Zuschauermagnete, die auch hier in der sächsischen Provinz nicht nur ein Foyer, die Aufzüge und die Lehrvorführungssäle, sondern auch eine üppige Konferenzlandschaft zuverlässig zu füllen versprechen. 

Ein echtes Millionenprojekt

Ein Elfenbeinturm, ganz nah an den Menschen: Diesen Gedanken kann man derzeit an­ge­sichts des gewaltigen Projektes bekommen, das noch teurer oder viel kleiner werden wird als gedacht, weil die Baupreise seit der Verkündigung des Vorhabens im Rahmen der Behördenansiedlungsinitiative der früheren Bundesregierung deutlich gestiegen sind. Im Frühjahr ahnte das noch niemand, auch der angesichts der gigantischen Abmaße des futuristischen Baus notwendige europaweite Architekturwettbewerb nach EU-Regeln war in der Aufregung ganz vergessen worden, so dass derzeit noch nach einer Finanzierung gesucht wird. 

Nach dessen Abschluss wird es dann aber rasend schnell gehen. Heute bereits zeigen Satellitenaufnahmen, dass die ersten vorbereitenden Erdarbeiten jederzeit beginnen könnten. Danach wären nur noch die Wände hochzuziehen und die Büros einzuräumen. Am 2028 bereits soll im ersten Hochhausbau Mitteldeutschland seit der Umsetzung eines reduzierten Hermann Henselmann-Entwurfs in Jena das pralle Zukunfts-, Einheits- und Transformationsleben toben.



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