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Vergleichsverbot für Wetterkarten: Leugner lassen nicht locker

Wird oft zum vermeintlichen Falschvergleich missbraucht: Eine totpgraphische ARD-Karte von 1995.

Sie Werden nicht müde und lassen nicht locker. Immer wieder nutzen Klimawandelleugner außer Rand und Band geratene Gluthitzetemperaturen, um uralte Behauptungen über sogenannte Panikmanipulationen bei der angesehenen "Tagesschau" zu wiederholen. Dabei werden in der Regel gültige Wetterkarten aus verschiedenen Jahren gegenübergestellt, um vermeintlich nachzuweisen, dass die Tagesschau-Wetterredaktion heute dramatisierend über ganz gewöhnliches Sommerwetter berichte. Dazu nutze die ARD-Sendung alarmistisch tiefrot gefärbte Wetterkarten, auf denen ehemals als niedrig oder vollkommen normal geltende Temperaturen absichtlich farbintensiver dargestellt werden, um bei den Menschen draußen vor den Empfängern das Gefühl zu erzeugen, dass die Lage dramatisch sei.

Vermeintlicher Vorwurf

Auch 1995 hätte es fast so ausgesehen.
Ein Vorwurf, der vermeintlich belegt wird durch Screenshots der Wetteransage in der ARD: Auf älteren Bildern ist zu sehen, wie früher trotz sommerlicher Temperaturen alles beruhigend grün gezeigt wird. Neuere Wetterkarten dagegen rütteln bereits bei vergleichsweise niedrigen Werten auf, indem sie sie weit unterhalb des amtlichen Hitzewertes von 30 Grad mit einem beinahe schon ins Schwarze changierenden Rot illustrieren. Leugner und Verschwörungstheoretiker nutzen den angeblichen Unterschied zwischen den beiden Darstellungen, um Manipulation zu wittern: Das Normal eines mitteleuropäischen Sommers, der durchaus auch einmal warm werden könne, solle diskreditiert werden, um früher als "schönes Wetter" bekannte Witterungslagen in Verruf zu bringen.

Behauptungen, die nach Recherchen des Faktenchecker-Portals "Correctiv" nichts mit der unterstellten "Manipulation" zu tun haben. Die verwendeten Karten stammen zwar beide aus der angegebenen Quelle, hätten aber in der Regel vollkommen unterschiedliche Aufgaben: Die zur Untermauerung des Manipulationsvorwurfes verwendete Vorhersagekarte habe zum Beispiel nicht die Aufgabe, Temperaturvorhersagen zu verbreiten. Vielmehr handele es sich um eine "topographische Karte, die Landschaften und Flussverläufe zeigt" (Correctiv). Es sei unseriös, ein Bild dieses der reinen Orientierung in der Geografie dienen Informationsangebotes Mit Einer Karte zu vergleichen, die eine "temperaturspezifische Einfärbung" habe.

DWD mit einer einsamen Hitzewarnung

Deren Design hat sich zudem in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Im Vergleich zur Zeit vor 20 Jahren, als der Deutsche Wetterdienst noch mit einer einzigen einsamen Hitzewarnung über den gesamten rekordheißen Sommer 2003 kam, zeigen sich die Wetterkarten der ARD heute frischer und weniger irreführend. Warm wird jetzt immer rot dargestellt, je wärmer, desto röter, ab 27 Grad ins verbrannt Schwarze spielend. Dabei aber unterscheidet die "Tagesschau" auch nach Jahreszeiten. Ermöglicht durch die moderne Technik, die es inzwischen durch den höheren Farbraum moderner Monitore zulässt, auch kontrastreiche und sehr kontrastreiche Rottöne verlustfrei zu senden, werden "die Wetterkarten im Laufe des Jahres immer wieder angepasst, um Temperaturunterschiede besser abzubilden" (Correctiv). Anderenfalls würde den Menschen draußen an den Empfängern das Verständnis abgehen: Studien mit Oberschüler*innen zeigen, dass hellrotes Heiß unzureichend als warm erkannt wird.

Was im Winter warm ist, zeigt sich im Sommer kalt, "die Skala kann dabei von Dunkelrot für heiße Temperaturen bis kaltem Blau reichen", hat der ARD-Faktenchecker Patrick Gensing in eigener Sache recherchiert. Das aber belegt keine "vermeintlich manipulative Berichterstattung", sondern ist einfach nur Ergebnis einer Entscheidung im Jahr 2020, das Design der Wetterkarten ohne eine besondere Absicht umzustellen. Ein Vergleichsverbot für die Karten wurde damals, lange vor der Erfindung von Klimaleugner und Hitzeplan, leider nicht mitgedacht.



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