Das Monetenmonster vom Willy-Brandt-Platz in Frankfurt gilt als Symbol für die verfehlte Politik der EZB. |
Mehr von ihm gab es nie, doch er ist immer weniger wert. Allein im vergangenen Jahr summierte sich der Kaufkraftverlust in Der Eurozone Auf über 800 Milliarden Euro, seit Einführung der Gemeinschaftswährung verlor jeder einzelne Euro fast die Hälfte seines Warenwertes. Ein bisschen Schwund, der immer schneller vonstatten geht, nun aber auch außerhalb von Supermärkten und Heizungskellern sichtbare Spuren hinterlässt - genau dort, wo seit der Silvesternacht 2002 Ottmar Hörls 50 Tonnen schweres Euro-Symbol die Größe und Stärke der mächtigsten Gemeinschaftswährung der Menschheitsgeschichte symbolisiert.
Europas Zeichen der Schwäche
Europablau mit zwölf gelben Sternen sollte das Monument eigentlich zeigen, dass sich die Menschen in der Euro-Zone auf ihr Geld verlassen können. "Doppelt so hart wie die Mark" (Badische Zeitung) und "extrem stabil" (Spiegel) war er zeitweise. Selbst nach der Abschaffung des 500-Euro-Scheins blieb die "bessere Mark" (Spiegel) zumindest medial ein "Anker der Stabilität" (FAZ) und des Vertrauens. Nur das Euro-Symbol vor dem ehemaligen Hauptquartier der Geldschöpfer in Frankfurt machte fortlaufend Sorgen: Weil das Denkmal für die ehemals angedachte Größe des Geldes immer wieder angegriffen und beschmiert wird, werden Jahr für Jahr 200.000 Euro benötigt, das Hoffnungszeichen leuchten zu lassen. Geld, das angesichts der Inflation niemand bezahlen will.
Das "financial start-up" Caiz Development, das im vergangenen Jahr als Retter einspringen wollte, ging pleite. Neue Retter stehen nicht Schlange, selbst nicht in EU-Europas Finanzhauptstadt, deren Lokalblatt die Skulptur einst als "zu schlicht, zu grob, ein Kunstwerk mit zu wenig Kunst" abgekanzelt hatte. Das Zeichen aber ist wie die Währung, für die es steht: Solange es nichts Besseres in Sicht ist, muss es bleiben, denn sein Verschwinden wäre wie ein Menetekel das, wofür es steht.