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Frontverlauf im Gender-Krieg: Zwischen oben und unten

Der MDR brach seinen ersten Versuch der Durchsetzung der Weihnachtsperson erfolglos ab.

Eben Noch saßen sie unter ihren Weihnachtsbäumen, erstmals seit viele Jahren ratlos. Wie soll man den nennen, der da gleich kommen würde? Weihnachtsmannenden? Weihnachtsperson? Weihnachtssackträgerin? Bis der Mitteldeutsche Rundfunk die Gewissensnot von Millionen mutig aufgriff und darüber informierte, dass staatliche Stellen und führende Medienhäuser schon längst "über eine geschlechtsneutrale Bezeichnung" berieten, war die Verzweiflung in den Stuben der Deutschen grenzenlos. Niemand wollte etwas falsch machen, dem alten weißen Mann eine Plattform bieten und dabei andere ausschließen, die Weihnachten feiern. 

Fluch der weiblichen Endung

Der Gender-Krieg, in Deutschland besonders heftig geführt, weil die Vorfahren den Schonlängerhierlebenden den in anderen Weltregionen unbekannten Brauch Der Weiblichen Endung hinterlassen haben, fand ein neues Schlachtfeld. Für und Wider, Hass und Hetze, sie tobten sich aus, bis der MDR einlenkte. Der Vorschlag, künftig von "Weihnachtskräften" zu sprechen, wurde zurückgezogen. Die Nachricht, dass eine geschlechtsneutrale Bezeichnung in der Mache sei, verschwand wie von Zauberhand.

Und es wird wohl noch ein dickes Brett zu bohren sein, bis sie wiederkehren darf. Denn der Schwestersender WDR, mehr noch als der arme, von Skandalen geschüttelte ostdeutsche Vetter, hat aktuell herausbekommen, dass sogenannte "gendergerechte Sprache" erstaunliche vielen Deutschen außerhalb von Parlamenten, Verwaltungen, Sendeanstalten und Parteizentralen "nicht so wichtig" (WDR) ist. Nach einer repräsentativen Umfrage, die der Sender bei infratest dimap in Auftrag gegeben hat, sind ganze zwei Drittel der Befragten zwar für die Doppelnennung von Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen oder Radfahrern und Radfahreinnen. Andere fantasievolle Formen des Genderns, inzwischen von einer ganzen Gender-Industrie hochfrequent ausgeschieden, würden hingegen "weniger akzeptiert".

Wortzerreißende Satzzeichen

Offenbar je weniger, je offensiver Sender, Magazine und politisch Aktivseiende sie nutzen. Vor zwei Jahren, als das sogenannte Gender-Deutsch mit seinem falschen Bezeichnungen, kruden Sternchen und wortzerreißenden Satzzeichen noch ein Fall für das Kuriositätenkabinett war, das allenfalls milde belächelt wurde, hatten noch 54 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage angegeben, die Schluckaufsprache mit ihren teils absurden Umschreibungen wie "gestürzte Radfahrende" "gut" zu finden. Mittlerweile, so zumindest gibt die "Umfrage" an, seien nur noch 41 Prozent. 

Bringt das Gender-Bombardement also gar nichts? Verwandelt sich die Liebe zum Mitmeinen von Frauen und Männern mit der Verabreichung von immer mehr abstrusen Formulierungen zur "Sichtbarmachung aller Geschlechter" (WDR) in trotzige Ablehnung? Wie kann es sein, dass all die Mühe, die sich nicht nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern auch zahlreiche Firmen, Werber und Politiker sowieso geben, dort unten, wo im Alltag gesprochen wird, einfach verpufft? Selbst bei den Jüngeren, die in einer Welt der gerechten Rechtschreibfehler großgeworden sind, ist nur eine Minderheit dafür, Begriff wie "Person mit Weltmeistertitel im Skisport" anstelle von Skiweltmeister oder "ehemals Bürgermeisteramt innehabende Person" für einen Altbürgermeister zu verwenden. 

Zuneigung bei den Sendenden

Der Riss, er zeigt sich zwischen unten und oben. Dort wo die Gebührengelder fließen und Fördermittel für Ratgebende zu haben sind, ist die Zuneigung zum verklausulierten Sprechen und Schreiben groß. Auf der Gegenseite, wo zugehört und gelesen wird, herrscht dagegen Ablehnung größer. 41 Prozent der Befragten gaben an, das ihnen das Thema gar nicht wichtig sei, nur ganze 16 Prozent finden es "wichtig". Das offiziell auf Englisch, der Hochsprache des Bionade-Adels, "Gender-Gap" genannte Einschieben einer vierminütigen Hinweispause vor der Weiblichen Endung eines Wortes lehnt die "überwiegende" (WDR) Mehrheit der Befragten ab.

Da ist also noch viel Erziehungsarbeit zu tun, um die Verhältnisse umzukehren.



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