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Ariane Friedrich - Facebook Selbstjustiz

Das Thema Mobbing und Stalking hat im Internet eine neue Dimension erreicht. War es vor dem Internet immer notwendig der zu mobbenden Person nahe zu sein, so ist es heutzutage nicht mehr notwendig. Es ist sozuzsagen möglich jemanden am anderen Ende der Welt zu mobben oder zu stalken.

Der Fall Ariane Friedrich zeigt nun auch die möglichen Folgen für Stalker. Was war passiert? Ariane Friedrich hat angeblich mehrfach obszöne Mails von einem männlichen Fan erhalten. Dieser hat Fotos von seinen Genitalien versendet und Ariane Friedrich damit massiv belästigt. Diese ist selbstverständlich den normalen Weg gegangen und hat Anzeige erstattet. Soweit, so normal. Der Stalker bekommt so immer erst eine indirekte Reaktion auf sein beschämendes Verhalten. Irgendwann gibt es Post von der Polizei und eventuell ein Verhör, anschließend Post von der Staatsanwaltschaft und eine kleine Geldstrafe. All das scheint bisher wenig abschreckend für Stalker zu sein.
Doch Ariane Friedrich wollte sich damit nicht zufrieden geben und ist in die Offensive gegangen.

Bild von http://www.flickr.com/photos/az1172/

Sie veröffentlichte die Mails von ihrem Stalker inklusive seines Namens und seiner Daten. Somit drängte sie ihren Stalker in die Defensive. Dieser sollte ebenso hilflos vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Da Ariane Friedrich diese Daten auf ihrer Facebookseite veröffentlichte, war ihr große Aufmerksamkeit gewiß. Die Reaktionen auf diese digitale Selbstjustiz brachten Ariane Friedrich nicht nur positive Reaktionen. Es gab auch viele User, die diesen Vorstoß als nicht angebracht empfanden und entsprechend negativ reagierten. Der Tenor war, dass das Opfer damit selbst zum Täter geworden ist.
Mittlerweile ist die Facebookseite offline, doch der Shitstorm, der dadurch ausgelöst wurde, wird Ariane Friedrich noch weitaus länger verfolgen. Das Internet ist nicht nur ein besonders aktuelles Medium, sondern auch ein Medium, das die Informationen auf einen langen Zeitraum verfügbar macht. Das heißt, dass dieser Fall vermutlich auf ewig mit Ariane Friedrich in Verbindung bleiben wird.

Was hat es also für Ariane Friedrich gebracht? Außer einer kurzfristigen Genugtuung dem Täter die Tat heimgezahlt zu haben, eigentlich nur negative Aspekte. Sie wird nun mit diesem auf einem ähnlichen Level wahrgenommen. Damit hat sie genau genommen das genaue Gegenteil erreicht von dem was sie eigentlich wollte und Sympathien eingebüßt. Und das bringt uns wieder zu der allgemein gültigen Weisheit zur Nutzung des Internets: Veröffentliche niemals Daten aus einer emotionalen Laune heraus. Das gilt besonders für Menschen die von öffentlichem Interesse sind. Denn die Reaktionen hat man dann nicht mehr unter Kontrolle. 
Selbstjustiz ist auch in diesem Fall nicht zielführend.



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