Get Even More Visitors To Your Blog, Upgrade To A Business Listing >>

Mein Kind will sich nicht die Windel wechseln lassen


Als wir euch im Rahmen unserer Kooperationsserie baten, in den Kommentaren zu posten, welches Thema euch dringend unter den Nägeln brennt, kam immer wieder das Problem zu Sprache, Dass viele Kinder sich ungern wickeln lassen. Gerade Windeln mit Stuhl-Inhalt scheinen von einigen Kindern vehement "verteidigt" zu werden - sie verweigern schlicht ihre Kooperation beim Windelwechseln. Das hat nicht selten zur Folge, dass es zu regelrechten Wickelkämpfen zwischen Eltern und Kind kommt. So soll es natürlich nicht sein. Deshalb schauen wir heute hinter dieses weit verbreitete Phänomen auf die möglichen Gründe der Verweigerung und versuchen, praktikable Lösungen zu finden. Ich werde dabei das Rad nicht neu erfinden können, aber vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Trick, den ihr noch nicht kennt.

Gründe für das Problem


Es gibt viele individuelle Gründe für die Wickelverweigerung. Manche Kinder wollen einfach nicht im Spiel unterbrochen werden. Sie fürchten, dass sie, einmal aus ihrer Spielsituation herausgerissen, nicht mehr dorthin zurück zu können, weil die Eltern nach dem Wickeln vielleicht Abendbrot essen oder zur Kita losgehen wollen. Deshalb "verheimlichen" sie, dass sie groß in die Windel gemacht haben und antworten meist auch mit einem "Nein", wenn sie direkt darauf angesprochen werden.
 
Schon ab dem 11. Lebensmonat gibt es einige Kinder, die es hassen, auf dem Rücken gewickelt zu werden. Sie schreien, als gäbe es Reißzwecken auf der Wickelkommode und wehren sich mit Händen und Füßen. Bei diesen Kindern hat die Wickelverweigerung nichts mit den Ausscheidungen zu tun, sondern mit der hilflosen Position, in der sie sich darin befinden. Lässt man ihnen die Autonomie über ihren Körper und findet eine andere Wickelposition, ist oft schon das größte Problem aus dem Weg geräumt. 
 
Anderen Kindern ist es schlicht unangenehm, gewickelt zu werden, weil es ihnen zu kühl vorkommt. Unser Bad ist eigentlich sehr gut geheizt, aber mein kleiner Sohn erschaudert doch jedes Mal, wenn ich mit einem Feuchttuch seinen Po abwische. Ich merke, dass ihn die Kälte stört und er deshalb, ginge es nach ihm, lieber die warme Kotwindel anbehalten würde.
 
Auch psychologische Gründe kann es geben. Der Kot ist etwas, das Kinder bewusst von sich "hergeben" in einem kognitiven Stadium, in dem er noch als Teil ihres Körpers verstanden wird. Wie Haare- und Nägelschneiden ist das Hergeben der eigenen (festeren) Ausscheidungen bei einigen Kindern eben ein Schritt, dem über eine lange Zeit der furchteinflößende Aspekt genommen werden muss. Für uns Erwachsene ist klar, dass der Kot in die Toilette muss und die Haare und Nägel regelmäßig abgeschnitten werden müssen, um nicht ungepflegt auszusehen, aber unseren Kindern erscheint es eher, als müssten sie jedes Mal einen wichtigen Teil ihres Körpers abgeben.

Mini-Fissuren sind schmerzhafte Einrisse am After, die manchmal auftreten, wenn zu harter Stuhl abgesondert wurde. Diese Fissuren sind so klein, bzw. sitzen auf der Innenseite, so dass man sie mit bloßem Auge kaum oder nicht erkennen kann. Sie sind aber trotzdem für das Kind mächtig unangenehm, sowohl beim Ausscheiden, als auch beim Saubermachen, so dass es mit Wickelverweigerung (und schlimmstenfalls mit Einhalten) reagiert.
 

Lösungen für das Verhalten

 
Je nachdem, welcher Grund - oder welche Kombination von Gründen - bei eurem Kind vorliegt, sind verschiedene Lösungsansätze möglich.
 

1. Klar sein

 
Wenn wir Eltern den bedürfnisorientierten Weg einschlagen, kommen wir ab und zu ins Straucheln, weil wir nicht gut unterscheiden können, was nun Wunsch und was Bedürfnis ist. Und selbst wenn es ein Bedürfnis ist - was, wenn wir als Eltern ein gegensätzliches Bedürfnis als das Kind haben? Bei einer Wickelverweigerung kommt es oft zu so einem klassischem Missverständnis. Wenn das Kind sich vehement weigert, die Kot-Windel herzugeben, lassen einige Mamas und Papas es gewähren, weil sie nicht in seine Autonomie eingreifen wollen. Sie sind dann aber meist unglücklich über die Situation. Nicht nur wird der Po des Kindes schnell wund, es ist auch für die Umwelt eine geruchliche Zumutung, die schwer auszuhalten ist. Hier kollidieren der Wunsch/das Bedürfnis des Kindes (Windel anbehalten) mit den Bedürfnissen der Eltern (Kind schützen und geruchsneutrales Miteinander). Immer, wenn das geschieht, sollte abgewogen werden. Welches Bedürfnis wiegt mehr? Wer kann zurückstecken? Bei einer vollen Kotwindel empfinde ich das als gar keine Frage: Die Familie sollte den Kot-Geruch aus der Windel nicht tolerieren müssen. Es ist außerdem für das Kind bzw. die Haut an seinem Po besser, schnell gewickelt zu werden, daher wiegen für mich hier klar die Bedürfnisse der Eltern mehr als die des Kindes. Mit dieser Gewissheit im Rücken, können wir unseren kleinen Wickelverweigerern klarer begegnen. Wir fragen nicht, ob wir jetzt die Windel wechseln können, wir bestimmen es freundlich, aber eindeutig.
 
Ich sage nicht, dass es dadurch einfach wird, eurer Kind zum Wickeln zu bewegen. Höchstwahrscheinlich wird es sich trotzdem verweigern. Aber dieser Punkt des Klar-Seins ist zunächst für euch wichtig: Ihr müsst die innere Gewissheit haben, dass es okay ist, hier euer Bedürfnis in den Vordergrund zu stellen. Eure eigene Klarheit macht es den Kindern einfacher, die unangenehme Situation zu akzeptieren. Ihr tretet euren Kindern weniger als Bittsteller entgegen, als wenn ihr sie immer wieder um ihre Kooperation bittet - es gibt ihnen tatsächlich Verhaltenssicherheit, wenn eure Entscheidung innerlich nicht in Frage stellt, wie ich in Teil 2 der Kooperationsserie schon ausführlich erklärt habe.
 

2. Feinfühlig Agieren

 
Ich bin sicher, ihr macht das schon, aber der Vollständigkeit halber will ich es hier noch einmal aufschreiben: Es ist wichtig, dass der Wickelprozess von Anfang an feinfühlig durchgeführt wird, mit Respekt. Es ist leider noch gang und gäbe, dass Babys und Kleinkindern öffentlich am Po geschnüffelt wird, um zu eruieren, ob ein Windelwechsel nötig wird - ich finde das respektlos dem kleinen Menschlein gegenüber. Mir ist klar, dass die Eltern einfach nur gucken wollen, ob ein Windelwechsel nötig ist, aber es gibt da sicher andere Wege. Es ist außerdem wichtig, die Kinder nicht einfach hochzuheben und aus der Situation zu reißen, sondern vorher anzukündigen, was nun ansteht und die Schritte sprachlich zu begleiten. Auch langsames, zärtliches Agieren und Streicheleinheiten sind ein wichtiger Schritt für ein schönes Wickelerlebnis. Susanne Mierau vom Blog Geborgen Wachsen hat in diesem Artikel zusammengefasst, wie Eltern ihre Kinder möglichst achtsam wickeln und so Wickelkämpfe vermeiden können. Schaut mal bei ihr vorbei, es lohnt sich.

 

3. Warme Umgebung schaffen


Achtet darauf, dass euren Kindern beim Wickel wirklich warm ist. Dreht die Heizung auf, nutzt einen Heizstrahler. Mittlerweile lege ich kurz vor dem Wickeln auch die neue Windel und ein paar Feuchttücher auf die Heizung, damit es sich für meinen Sohn angenehmer anfühlt. Seitdem scheint seine Abneigung nicht mehr ganz so stark ausgeprägt zu sein.

 

4. Im Stehen wickeln


Ich habe bei mich bei meine Töchtern damals nur getraut, Pipiwindeln im Stehen zu wechseln, einfach, weil ich dachte, ich schaffe die nötige Koordination bei Kot-Windeln nicht ohne Desaster. Mein kleiner Sohn hat sich allerdings schon früh gegen das Wickeln auf dem Rücken gewehrt, so dass ich nun Expertin für das Wickeln im Stehen bin. Was soll ich sagen, mit ein bisschen Übung schafft man auch Kot-Windeln ohne Sauerei zu wechseln, selbst solche mit Stillstuhl oder Magen-Darm-Durchfall. Für flüssigen Stuhl eignen sich übrigens Stoffwindeln mehr, weil dort die Flüssigkeit besser einsickert. Bei Wegwerfwindeln habe ich das Gefühl, dass die Saugschicht erst einmal aktiviert werden muss, so dass flüssiger Stuhl zunächst in der Kuhle zwischen den Beinbündchen schwimmt, bis auch dort die Flüssigkeit eingesaugt wird. Das erschwert das Wickeln etwas, geht aber auch. Man muss nur aufpassen, die Windel beim abnehmen möglichst gerade zu halten und dann erst einmal auf dem Boden abzulegen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Kind kooperiert, indem es stehen bleibt. (Ich kenne auch Eltern, die Windeln beim weglaufenden oder -krabbelnden Kind wechseln können - Hut ab, ihr seid die Elite!) Um ein Stehenbleiben zu sicherzustellen, kann man dem Kind ein interessantes Wickelspielzeug in die Hand geben. Dazu mehr im nächsten Unterpunkt.
 
Mein Sohn steht übrigens beim Wickeln auf dem Boden im Bad, es gibt aber auch wunderschöne Wickelkommoden mit Geländer (Pikler-Wickelplätze), auf die ich schon seit Jahren neidisch schiele, die ich mir aber nicht leisten kann. Bei drei Kindern hätte sie sich zwar locker amortisiert, leider wusste ich damals noch nicht, dass sie so wichtig ist. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich gleich bei der Geburt der Mädchen das Geld darin investiert. So mancher Wickelkampf hätte sich wohl von selbst erledigt.
 

4. Wickelspielzeug bereit halten

 
Wie ich unter Punkt 2 geschrieben habe, ist eine schöne Wickelroutine sehr zuträglich. Dazu gehört, als Eltern das Kind beim Wickeln anzuschauen, mit ihm zu sprechen und es in den Wickelprozess einzubinden, indem es die Feuchttücher aus der Box ziehen oder eine neue Windel heraussuchen darf. Ist man so in engem Kontakt mit dem Kind und mag das Kind diese exklusive Zweisamkeit, dann eignet sich der folgende Tipp nicht. Wenn euer Kind aber schon größer ist und lieber wieder spielen gehen möchte, als euch beim Wickeln tief in die Augen zu schauen, dann könnte es helfen, ihm ein ablenkendes Spielzeug in die Hand zu drücken, um die Abneigung gegen den ganzen Prozess etwas abzumildern.

Damit das Spielzeug spannend  bleibt, sollte es nur zum Wickeln gereicht und öfter mal ausgetauscht werden. Ich bin an sich keine Freundin von blinkendem Spielzeug, aber beim Wickeln würde ich tatsächlich eine Ausnahme machen. Alles, was das Wickeln erleichtert, ist erlaubt. Das Kind will euer Handy? Okay, warum nicht? Vielleicht hilft es sogar, einen Spiegel über der Wickelkommode anzubringen, so dass das Kind zugucken kann, wie ihm die Windel gewechselt wird. Bei uns war eine Zeit lang (wie gesagt, wir wickeln im Stehen) ein Tip Toi Buch samt Stift sehr interessant, momentan sind es ein kleiner Bagger und ein Frontlader, mit dem auf dem Hocker gespielt wird, während ich ihn säubere.

5. Quatsch machen


Der Sohn unserer Blog-Ärztin Laetizia mochte das Windelwechseln wirklich überhaupt nicht, was für sie vor allem als ihr zweiter Sohn frisch geboren war und immer im Tuch vor ihrer Brust hing, sehr anstrengend war. Aus dieser Zeit stammt ihr Trick, das Windelwechseln für den Großen mit sehr viel Quatsch zu verbinden. Nun ist Laetizia im Herzen selbst Kind geblieben, das Herumalbern mit ihren Kindern fällt ihr wunderbar leicht. Sie hat jedes Mal, wenn ihr Sohn in die Windel gemacht hat, ihn darauf neugierig gemacht, wie der Kot denn wohl aussehen könnte? Sind es kleine Hasenköttel? Ein großer Elefantenball? Ein Kuhfladen? Ein Fliegenpünktchen oder eine Hundewurst? So brachte sie ihn dazu, sich die Windel abnehmen zu lassen. Sie begutachteten ausführlich den Windelinhalt und während sie sich unterhielten, machte Laetizia den Po des Sohnes schnell sauber. Sie machte, O-Ton, ein "waaaahnsinniges Tamtam" um den Windelinhalt. Ihre Strategie ging gut auf - sie hat es immer geschafft, dass ihr Sohn freiwillig zum Windelnwechseln kam.

Geholfen haben ihr die Bücher Was hast du in deiner Windel? und "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat, in denen es um die Konsistenz des Kots verschiedener Tiere geht.
 

 

6. Kinder sich erkunden lassen


Alle Kinder erkunden gern ihren Körper - es ist natürlich und schön und sollte von uns Erwachsenen nicht unterbunden werden. Gerade Jungs bemerken schon sehr früh, dass ihnen der Penis angenehme Gefühle bereiten kann. Ist die Armkoordination mit etwa 6 Monaten so ausgereift, dass sich das Baby in den Schritt fassen kann, ist der Zeitpunkt gekommen, an welchem Jungs beginnen, an ihrem Penis zu ziehen und zu zerren. Diese Phase geht sehr, sehr lange. Sie hat tatsächlich auch einen Sinn, denn die Verklebung der Vorhaut wird so vom Kind selbst Stück für Stück ohne Schmerzen gelöst. (Dass die wickelnden Eltern die Vorhaut eines Babys nicht zum Saubermachen zurückziehen sollte, wisst ihr, oder? Aus dieser zu frühen Manipulation kann eine Vorhautverengung entstehen, die meist operativ korrigiert werden muss.)
 
Es ist wichtig, den Kindern beim Wickeln Gelegenheit zu geben, sich selbst anzufassen - dann bekommt der gesamte Wickelprozess vielleicht für das Kind einen schönere Konnotation. Der (leider von mir schon oft von anderen Eltern gehörte) Satz: "Hör auf, dran zu ziehen, sonst fällt er noch ab!" sollte dringend vermieden werden.

7. Um 180 Grad drehen


Es gibt Kinder, die gerne treten, wenn sie auf dem Wickeltisch liegen. Das machen sie meist nicht aus böser Absicht oder um den Eltern weh zu tun, sondern einfach aus Bewegungsfreude und vielleicht auch, um zu schauen, was dann passiert. Wie reagiert der Papa? Wie die Mama? Reagieren beide immer gleich? Es ist ein Ursache-Wirkungs-Experiment. Da das treten aber natürlich weh tut, können Eltern einen kleinen Trick anwenden. Dreht das Kind um 90° oder 180°, so dass es seitlich oder mit dem Kopf zu euch auf dem Rücken liegt. Es mag ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, das Kind in dieser Position zu wickeln, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Probiert es mal aus.

8. Kind wieder zurückbringen


Es ist wichtig, eure Kinder nach dem Wickeln wieder dorthin zurückzubringen, wo ihr sie abgeholt habt. Wurden sie aus dem Spiel mit der Eisenbahn gerissen, dann bringt sie hinterher genau dorthin wieder zurück und lasst sie unbedingt weiterspielen. Auch, wenn es nur ein paar Minuten sind, weil ihr eigentlich los müsst. Denn die Kinder sollten darauf vertrauen können, dass das ungeliebte Wickeln ihr Spiel zwar unter- aber nicht abbricht! Sobald sie das verstanden haben, lässt bei vielen Kindern der Kampf ums Wickeln merklich nach.
 

9. Abhalten und/oder nackt herumlaufen lassen


Schon ganz frisch geborene Babys geben deutliche Zeichen, wenn sie mal müssen. Schaffen es Eltern, diese Zeichen zu deuten bzw. die Zeiten zu bemerken, an denen das Kind normalerweise in die Windel macht, können sie das Abhalten probieren. Über die Methode "Windelfrei" gibt es einen Gastartikel bei uns.
 
Am Anfang ist es häufig so, dass der Stuhl beim Stillen abgesetzt wird (dafür gibt es kleine Töpfchen). Direkt nach dem Schlafen oder wenn das Baby aus der Trage genommen wird, pullert es normalerweise kurze Zeit später. Ist das Baby in der Nacht besonders unruhig und wälzt den Körper hin- und her, ohne sich vom Stillen oder Nuckel beruhigen zu lassen, steht aller Wahrscheinlichkeit das große Geschäft an. Manchen Kindern läuft ein Schauer über den Rücken, bevor sie Pipi machen, andere bekommen einen abwesenden Blick, wieder andere ziehen sich sogar schon in eine Ecke zurück. In all diesen Fällen lohnt es sich, abzuhalten, sofern das Kind sich nicht dagegen wehrt.
 
Ich habe es bei meinem Sohn eine Weile praktiziert und es ist schon sehr, sehr angenehm, den Kot einfach runterzuspülen, statt verschmiert vom Po zu wischen. Allerdings hat sich mein Knirps mit etwa 11 Monaten gegen das Abhalten gewehrt und auch das Windelfrei-Töpfchen wollte er nicht mehr in seiner Nähe haben. Im Sommer habe ich ihn aber viel nackt herumlaufen lassen (im Garten), so dass er ein Gespür für seine Ausscheidungen bekommen konnte. (Tipp: Hundekottüten bereit halten.) Auch im nächsten Sommer werde ich das wieder so handhaben - mit der Nacktheit fällt nämlich auf jeden Fall das Windelwechseln weg.

10. Fissuren behandeln

 
Wenn ihr vermutet, dass euer Kind das Windelwechseln wegen Fissuren am After verweigert, dann solltet ihr diese behandeln. Man kann dafür Zinksalbe wie zum Beispiel Mirfulan nutzen, oder auch sehr fetthaltige Creme wie Kaufmanns Kindercreme oder Bepanthen.
 
Der wichtigste Punkt ist jedoch, unbedingt für weichen Stuhl zu sorgen, da die Miniverletzungen sonst bei jedem "Drücken" schlimmer werden. Es ist wichtig, dass das Kind genügend Wasser trinkt und nahrungsfaserreiche Kost zu sich nimmt. Das sind natürlich Vollkornprodukte, wie dunkles Brot, Getreidewaffeln, Haferflocken, Müsli, Hirse, Vollreis, aber auch rohes Gemüse wie Möhren, Kohlrabi, Gurke, Paprika usw. Auch rohes, gut durchgereiftes Obst hilft bei der Verdauung. Achtet darauf, dass euer Kind möglichst keine Kerne (Apfelkerne, Weintraubenkerne) mitisst, weil diese beim Passieren an den Fissuren vorbei für Schmerzen sorgen können. Die Nahrungsfasern quellen zusammen mit genügend Wasser auf und bilden einen weichen Stuhl.
 
Milchzucker hat eine leicht abführende Wirkung und kann ebenfalls helfen, den Stuhl weich zu machen. Er ist in normaler Kuhmilch enthalten, in Joghurt, Buttermilch und Kefir.
 
Als letzten Punkt solltet ihr auf ausreichende Bewegung achten, da diese die Darmtätigkeit anregt. Lasst euer Kind viel rennen, klettern, Treppen steigen, radfahren und rollern. Das hilft nicht nur, Verstopfung entgegenzuwirken, sondern ist natürlich allgemein gesund.
 

Unsere Serie zur kindlichen Kooperation

 
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zur kindlichen Kooperation. Im ersten Teil dieser Serie haben wir erklärt, warum Kinder nicht kooperieren wollen. Im zweiten Teil gingen wir darauf ein, wie wir unsere Kinder ganz allgemein wieder zum kooperieren bringen können. Ergänzt wurde dieser Text mit Teil 3 der Serie, in der Snowqueen tagebuchartig verbloggte, wie viel sie und ihre Kinder am Morgen kooperieren.
 
In den weiteren Artikeln haben wir alltägliche Situationen betrachtet, die früher oder später in fast allen Familien zu Konflikten führen:
  • Mein Kind zieht sich (morgens) nicht allein an - oder braucht ewig dafür
  • Mein Kind will nicht die Treppe allein hochlaufen
  • Mein Kind wirft andauernd Teller, Becher oder Essen auf den Boden
  • Mein Kind läuft immer weg
  • Mein Kind kommt am Abend ständig wieder aus seinem Zimmer heraus
  • Mein Kind trödelt und bummelt ständig und ist oft langsam
  • Mein Kind will keine Medikamente nehmen 


This post first appeared on Das Gewünschteste Wunschkind Aller Zeiten Treibt Mich In Den Wahnsinn, please read the originial post: here

Share the post

Mein Kind will sich nicht die Windel wechseln lassen

×

Subscribe to Das Gewünschteste Wunschkind Aller Zeiten Treibt Mich In Den Wahnsinn

Get updates delivered right to your inbox!

Thank you for your subscription

×