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Mit dem Pinsel auf Stein malen und dazu träumen.

Ich musste heute endlich mal eine Skizzen machen für meinen kleinen Stein auf dem Balkon. Eigentlich habe ich Zweie da liegen, unscheinbar und schmucklos. Wenn ich im Herbst die Balkonkästen weggeräumt habe, soll mir der Wind nicht das Katzennetz nach innen wedeln.
An den Steinen will ich Pinsel und Farben ausprobieren. Und mich muss ich gleich mit ausprobieren, denn mit dem Pinsel auf Stein malen habe ich bisher noch nicht gemacht. Die Idee, meine Balkonsteine zu verzieren, finde ich gar nicht so schlecht. Ich friemele immer so viel herum, bloß meistens nicht für mich. Jetzt muss er also werden, Gudruns Steingarten.

Man kann schon sehen, dass die Tage wieder länger werden. Schön ist das, denn die dunkle Jahreszeit mag ich so gar nicht. Ich freue mich schon auf die Sonne, die Wärme und den Garten. Oh, wie ich es liebe, draußen zu werkeln. Im nächsten Leben wähle ich einen Beruf, wo ich viel draußen sein kann. Wenn es regnet muss die Frisur nicht sitzen und dann gibt es ja auch noch den Friesennerz.
Im nächsten Leben. In diesem wird es wohl nichts mehr. Ich wäre dann auch bereit, in den entlegendsten Zipfel Natur zu ziehen. Hauptsache, ich kann Schafe mitnehmen.

Hach, manchmal ist es schön zu träumen. Das entrückt einen auch gleich mal von Menschen, die so viel Feingefühl haben wie mein Stein auf dem Balkon. Davon sind mir in letzter Zeit so einige begegnet und da meine ich nicht mal die ewig Motzenden. Ich weiß nicht, ob die so mit sich und der eigenen Größe beschäftigt sind, dass sie nicht merken, wie sie zielsicher auf den Fettnapf zusteuern. Oder ist das Absicht? Machtgeprotze?

Manchmal sind mir beim Träumen Ansätze von Lösungen eingefallen. Wahrscheinlich, weil ich in diesen Momenten nicht unter Druck stand, unbedingt liefern zu müssen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinen Schülern versucht habe, mit ungezwungenen Maßnahmen Ideen zu entwickeln. Das kann man lernen und das geht, wenn man die erforderlichen äußeren Bedingungen hat und sich auf das Spiel einlässt. Schon alleine deshalb bin ich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Jemand, der im Winter aus Angst, es nicht bezahlen zu können, die Heizung nicht aufdreht und der friert, der kann nicht kreativ sein.
Bedingungslos, ja, weil dann ein großes „auf-den-Nerven-Herumgetrampele“ entfällt, ein Kreativitätskiller.

„Na, träumst du schon wieder?“, fragte mich meine Mutter immer, wenn ich gerade mal wieder der Welt entrückt war. Wahrscheinlich sieht man mir das jedesmal an.
Ich werde jetzt mal lieber kucken, ob mein Stein endlich trocken ist, damit es noch klappt mit dem Pinsel auf Stein malen.

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