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Interview mit DJ Dan

Tags: dann

Hallo zusammen!

Wird er jetzt Größenwahnsinnig, der DJ Dan? Nein, keine Panik, folgendes Interview stellten mir drei Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums Unterhaching für ein Projekt im Fach Musik über meinen Facebook-Account. Da die Fragen eigentlich recht clever gestellt sind wollte ich Euch den Text nicht vorenthalten… :-)

War es schon immer Ihr Traum ein DJ zu sein?

Dieser Wunsch nach dem "Traumjob DJ" wuchs mit der Zeit, denn angefangen hat das Ganze mit dem Sammeln von Musik in Form von Schallplatten und CDs. Als ich Dann bemerkt habe, dass man damit auch ganz gut Geld verdienen und nicht nur ausgeben kann, war der Traum geboren. Und wenn man dann noch sieht wie man das Publikum begeistern kann, kommt man auch so schnell nicht wieder weg davon.

Wie haben Sie gelernt die Musik zu mixen? Und wie lange hat es gedauert dies zu meistern?

Mit dem Auflegen von Rock und Oldies habe ich bereits 1988 meine DJ-Karriere gestartet, da brauchte es nicht viel Mixing, wohl aber das Gefühl für die richtigen, passenden Übergänge, also welche Titel man nacheinander spielen und vielleicht auch ein wenig ineinander mischen kann. Natürlich sollten die Songs auch beim Publikum bekannt sein und ankommen, sonst ist die Tanzfläche leer, egal wie gut der Titel in den Ohren des DJs ist.

Mit der Zeit habe ich dann mein Repertoire erweitert, zuerst kamen typische 80er und 90er-Jahre Pop-Songs, später dann auch Black, House und Trance, also Musik, die sich dank gleichmäßiger Beats gut abmischen lässt. Hier habe ich allerdings nie von Vinyl gemixt, sondern immer von CD. Der Kauf und die Verwendung von Platten war mir immer zu aufwändig und ist auch wirklich nur etwas für DJs die einen auf Show machen. ;-)

Mit der neuen Generation von CD-Playern und Mischpulten (bei mir war es die führende Marke "Pioneer") tauchte dann ein sehr hilfreiches Tool auf: Der eingebaute Beatcounter!

Dieser zählt bei einem Song die Takte pro Minute mit, so kann man einen unwesentlich langsameren Titel dann mit ein wenig "pitchen" (Pitchbending = das Beugen der Tonhöhe - Geschwindigkeitsänderung des Titels) an den vorhergehenden, etwas schnelleren Song anpassen und damit nahtlose Übergänge zaubern.

Bis ich das richtig "gemeistert" habe dauerte es schon ein paar Jahre. Letztendlich perfektioniert wurde das Mixing bei mir mit Hilfe des Computers und spezieller DJ-Software. Das hat die Beatangleichung und das ineinander spielen von unterschiedlichen Titeln doch sehr vereinfacht.

Wie viel verdienen Sie ungefähr im Monat?

Da mein Publikum hauptsächlich aus Privatleuten besteht, ich also fast nur auf Hochzeiten oder Geburtstagen arbeite, und ich die Anlage zur Party gleich mit vermiete, sind es in der Hochsaison schnell mal über 5000,-- Euro, in der ruhigeren Zeit dafür nur 1500,-- bis 2000,-- Euro im Monat.

Dafür investiert man aber auch ständig in neues DJ-Equipment, was einem die Arbeit ein wenig erleichtern soll. Man kauft neben neuer Musik auch mal neue Boxen oder Lichteffekte, das sind schnell ein paar Tausend Euro weg. Und das Finanzamt will dann auch noch die Steuern…

Würde ich nur in Clubs auflegen wäre der Verdienst bei weitem nicht so gut, auch wenn man oft liest, dass Top-DJs wie David Guetta für einen Auftritt von etwa zwei Stunden am Abend 25.000,-- Euro und mehr verdienen. Dies sind absolute Ausnahmen.

Wo arbeiten Sie?

Seit fast drei Jahren bin ich selbstständig, und vermittle unter www.DJ-Muenchen.com auch 30 weitere DJs und DJanes für jede Art von Event.

Zuvor war ich u.a. in der Technik des Bayerischen Rundfunk in München oder als DJ auf dem Clubschiff AIDAvita angestellt.

Falls mit dieser Frage Clubs oder Discotheken gemeint sind:

Ich arbeite da wo ich gebucht werde, meist in Hotels oder Restaurants in denen gefeiert wird. Dennoch bin ich auch ab und zu auf öffentlichen Veranstaltungen, wie etwa im Park Café München oder auf diversen Großveranstaltungen, wie etwa dem HDW-Festival in Wörnsmühl, zu dem auch dieses Jahr wieder an die 2000 Gäste erwartet werden.

Wie sicher ist Ihr Job? Ist die Gefahr arbeitslos zu werden groß?

Was ich gelernt habe ist, sich in dieser Branche auf niemanden zu verlassen. In jedem Club kannst Du von heute auf morgen gefeuert werden und dann stehst Du ohne Geld in der Tasche auf der Straße. :-(

Außerdem verdienen die wenigsten hauptberuflichen DJs Ihr Geld mit der Art von Musik, die ihnen auch privat gefällt. Man spielt das, was sich der Kunde vorstellt, vornehmlich kommerziell erfolgreiche Musik. Dann hat man gute Chancen zu überleben.

Kann man sich dann noch selbst gut vermarkten und wird von anderen Gästen weiter empfohlen, dann gibt es genügend Events zu denen man gute Musik braucht, wie immer man letzteres auch definiert.

Meine Vorteile sind nach über 23 Jahren im Nachtleben die mittlerweile sehr guten Kontakte zu Veranstaltern, Hoteliers und Clubbesitzern, sowie einige Webseiten, die sehr gut in den Suchmaschinen gefunden werden. (u.a. www.rent-a-dj.net und www.dj-muenchen.com)

Haben Sie Kinder oder sind Sie verheiratet? (Was hält Ihre Familie von dem Job?)

Ich bin nicht verheiratet und habe auch keine Kinder. Das ist einer der Nachteile an diesem "Traumjob": Wenn andere frei haben und feiern muss man arbeiten. Für eine Beziehung ist dies nicht gerade förderlich.

Was haben Ihre Eltern gesagt, als Sie Ihnen gesagt haben, dass Sie ein DJ werden wollen?

Nachdem ich in diesen Job hineingewachsen bin und ich ihn immer neben einer geregelten Arbeit gemacht habe, war das auch immer in Ordnung. Als ich mich dann vor knapp drei Jahren selbstständig gemacht habe und ein halbwegs sicheres Auskommen gesichert war, kam da nur die Bewunderung über den Schritt den man da wagt.

Wie sieht Ihr normaler Tag aus? Wenn stehen Sie auf bzw. gehen Sie schlafen?

Ein normaler Wochentag beginnt meist gegen 10:00 Uhr vormittags. Zu einer Tasse Kaffee werden die neuen E-Mails geprüft und ggf. gleich beantwortet. Da ich auch andere Discjockeys vermittle, sind nicht nur Kundenanfragen unter den Mails, sondern auch meine Kollegen, die ich koordinieren muss. (Dieser Job nennt sich übrigens DJ-Booker.) Das geschieht nicht nur über das Internet, sondern oft auch am Telefon.

Am Nachmittag schreibe ich oft Angebote, Verträge und Rechnungen, denn es sollte alles Hand und Fuß haben und auch seriös wirken, wenn man dies professionell macht. Außerdem bastle ich oft an meinen Webseiten und schreibe Blogbeiträge, da gibt es eigentlich immer was zu verbessern oder zu berichten, oft fehlt mir aber leider die Zeit dazu.

Am späten Nachmittag treffe ich mich dann oft mit künftigen Kunden, um die Details zu den geplanten Feiern zu besprechen. Da geht es um so einfache Dinge wie den Start und das geplante Ende der Feier, aber auch über Kleinigkeiten wie etwa den Brautwalzer oder die Hintergrundmusik zum Essen.

Abends wird dann neben dem ganzen koordinieren und beantworten von Mails auch mal neue Musik gehört und ausprobiert. Ins Bett komme ich wochentags selten vor Mitternacht.

Am Wochenende starte ich dann meist schon am späten Nachmittag zu meinen Aufträgen. Da wird dann vor Ort die Anlage aus dem Auto ausgepackt und in der Location aufgebaut. Vor dem Eintreffen der ersten Gäste mache ich mich dann noch frisch und ziehe mir etwas Schickes an um zur Gesellschaft zu passen. Und ab dem Start der Feier stehe ich dann meinen Gästen zur Verfügung, oft bis in die frühen Morgenstunden. Danach wird dann immer noch abgebaut und heimgefahren. Im Sommer komme ich dann oft erst in die Falle wenn draußen schon die Vögel zwitschern.

Wie haben Sie das Interesse in diesen Job gefunden?

Über die Begeisterung an der Musik und das Sammeln von Schallplatten und CDs. Derzeit lagern über 2000 Schallplatten und etwa 5000 CDs in den Regalen.

Spielen Sie ein Instrument?

Nein, leider nicht. Ich kann nicht mal Noten lesen. ;-)

Arbeiten Sie in verschiedenen Ländern?

Ja, da ich nicht weit nach Österreich habe, bin ich öfter dort engagiert, etwa in Kitzbühel, Innsbruck oder auch Salzburg.

In meiner Zeit an Bord des Kreuzfahrtschiffes AIDAvita war ich außerdem schon in Ländern, Städten und auf Inseln wie Kreta, Mallorca, Ibiza, Barcelona, Valencia, Malta, Cannes, Monaco / Monte Carlo, Dominikanische Republik, Jamaika, Mexiko, Belize, Grand Cayman, St. Marteen, Tortola und Dominica.

Wie lange sind Sie unterwegs und in welchen Ländern waren Sie bezüglich Ihres Berufes schon?

Siehe oben...

Mit dem Schiff war ich damals insgesamt 17 Wochen unterwegs.

Ansonsten versuche ich meine Aufträge im Umkreis von 150 km zu halten, damit ich danach noch heimfahren kann. Im eigenen Bett schläft es sich eben doch am Besten.

Wie viele Tage im Monat arbeiten Sie?

Eigentlich jeden Tag, da viel Büroarbeit zu erledigen ist.

Rein als DJ zum Party machen arbeite zwischen 5-10 Mal im Monat.

Wann haben Sie angefangen als DJ zu arbeiten?

Neben der Ausbildung bereits mit 15 Jahren, also 1988.

Wann wollen Sie in Rente gehen?

Sobald ich mir eine Finca auf Mallorca für meinen Lebensabend leisten kann. ;-)

Irgendwann nach dem 60sten Geburtstag, allerdings will ich bis dahin nur noch vermitteln und selber nicht mehr so viel auflegen.

Woher haben Sie Ihre Musik?

Die 7000 Tonträger, welche meinen Grundstock bilden, habe ich über die Jahre gekauft. Viele der Schallplatten stammen aus Sammlungen diverser Freunde, die diese sonst auf dem Flohmarkt gelandet wären.

Neuere Musik hole ich mir fast ausschließlich digital per Download bei www.Amazon.de. Dort sind Auswahl, Qualität und Preis wirklich in Ordnung.

Woher wissen Sie, welche Musik die Leute hören wollen?

Für all das "alte Zeug" habe ich mittlerweile die Erfahrung aus unzähligen Partys. Zu Beginn meiner Karriere war ich selbst als Gast in den Discos und habe mir die Platten besorgt, die den Leuten gefallen haben. Später, als ich dann selbst hinter dem Mischpult stand, kamen auch immer wieder Wünsche von Gästen und so wuchs und wuchs die Sammlung und damit auch das Wissen stetig an. Auch tauscht man sich mit den DJ-Kollegen aus und bekommt so den ein oder anderen guten Tipp. Zu guter letzte höre ich viel Radio, da bekommt man auch mal einen neuen Song mit.

Für aktuelle Sachen halte ich mich auch an die Charts, wie etwa die Top 100 bei www.MTV.de.

Zusätzlich werde ich von einigen Plattenfirmen "bemustert". Hierbei bekommt man als DJ brandneue Musik schon lange vor dem offiziellen Erscheinen umsonst, muss dafür aber auch seine Meinung abgeben. Hier ist allerdings viel Mist dabei... ;-)

Ganz egal was in diesen Charts steht, man braucht auch ein Gefühl für sein Publikum. Nicht jede Nummer eins ist tauglich für den Dancefloor. Viele ruhige Sachen kann man da - wenn überhaupt - nur im Remix spielen. Und viele Sachen die in einem Clubbing gut ankommen sind auf der nächsten Feier einfach unpassend.

Welche Musik hören Sie, wenn Sie zu Hause sind?

Neben dem Sender Bayern 3 laufen öfter mal ruhige Scheiben, etwa von Schiller, Enigma, Oliver Shanti oder Mike Oldfield. Das ist dann das genaue Gegenteil von dem aufgedrehten Partysound, den ich sonst so spiele.

Welchen Teil Ihrer Arbeit gefällt Ihnen am besten?

Der Teil der Party, in dem die Leute abrocken und einfach Spaß haben. Dann hab auch ich meine Freude an der Arbeit und die Zeit vergeht wie im Flug. Natürlich ist auch das abkassieren am Ende der Feier schön... ;-)

Was ist das faszinierendste an Ihrem Job?

Das sind die vielen Facetten des Jobs. Man spielt als Allround-DJ nicht immer das gleiche. An einem Tag mixt man im Club vor 1000 Leuten House und Charts und am Tag drauf hat man den 60er eines Altrockers der Rolling Stones und Deep Purple hören will. So hatte ich auch am Faschingsdienstag volles Haus mit Halli-Galli-Faschings-Musik in der Münchner Fußgängerzone und ein paar Tage später einen extrem ruhigen Lounge- und Cafe-del-Mar-Abend mit Chillout-Musik in einem Kitzbühler Hotel. Auch an Bord des Kreuzfahrtschiffes gab es jeden Abend ein anderes Motto. Das reichte von der Schlager-Pool-Party über eine Black-Music-Party bis hin zur Karibischen Nacht mit Reggae und Salsa.

Diese Abwechslung ist das tollste an meinem Job!

Was / Wo war Ihr größter Auftritt?

Zu den größten Gigs gehörte eine Rennrad-Veranstaltung in Holzkirchen mit über 5000 Gästen.

Eine meiner größten Partys findet jedes Jahr in Wörnsmühl im Landkreis Miesbach statt. Dort werden in eine Stadel mitten in der Pampas wohl wieder an die 2000 Gäste zum Feiern kommen.

Wenn ist möglich wäre, etwas in Ihrem Job zu ändern, was würde es sein?

Dazu fällt mir auf Anhieb nichts Konkretes ein.

Mehr Geld für weniger Arbeit wäre natürlich schön, ebenso wie etwas mehr Respekt vor dem Künstler, der für die gute Stimmung sorgt... ;-)

Hatten Sie jemals eine negative Erfahrung mit den Leuten in der Disco?

Negative Erfahrungen hat man immer mal wieder, denn egal wie gut man seinen Job macht, es gibt immer ein paar Gäste denen man es nie recht machen kann, selbst wenn die Tanzfläche voll ist. Diese Meckerer und Besserwisser gehören zu den nervigsten Erfahrungen in meinem Job, aber da muss man drüber stehen. Hat lange gedauert bis ich das gelernt habe…

Haben Sie ein persönliches Vorbild? Wenn ja, wen?

Mein großes Vorbild war immer DJ Foxi aus dem Turmkeller in Bad Tölz. Er hat mit seiner Musik die Gäste begeistert davon gelebt, spielte auch noch in einer Band Gitarre. Leider verstarb er vor einigen Jahren.



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