Get Even More Visitors To Your Blog, Upgrade To A Business Listing >>

Was hat die Nahtoderfahrung mit dem Tod zu tun?

Tags: dass noch oder

Du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wer du bist, geschweige denn daran, dass du überhaupt bist. Denn dir ist die Fähigkeit, dich selbst zu reflektieren, abhandengekommen. Dafür jedoch hast du das Gefühl, zu schweben, durch Licht sowie Dunkelheit, seltsame Massen um dich herum und manchmal glaubst du, Gesichter ausmachen zu können, kannst sie jedoch nicht zuordnen.

So Oder so ähnlich beschreiben Menschen, die im Koma lagen und wieder erwacht sind, ihre Nahtoderfahrung. Viele von ihnen erzählen dann etwas von einer allumfassenden Liebe, die sie gespürt haben. Christen asoziieren diese Form der Liebe schnell mit Gott, und so kommt es, dass gerade ehemalige Komapatienten überzeugt sind, dass es da mehr gibt als ein „Nichts“, wenn wir sterben und schließlich tot sind. Sie haben es ja mit eigenen Augen gesehen.

Warum diese Schlussfolgerung jedoch (für mich) absolut falsch ist, darüber schreibe ich heute.

Nahtoderfahrungen gehen jeden etwas an!

Ich glaube, dass viele Menschen, was den Tod angeht, komplett die falschen Schlussfolgerungen gezogen haben. Ich werde nicht beweisen können, was ich schreibe, das nehme ich gleich vorweg. Denn der Tod ist NICHT möglich zu beweisen, das es in der Definition des Todes liegt, dass jemand, der tot gewesen ist, nicht mehr leben können wird und wenn, dann ohne sich an den Tod selbst zu erinnern.

Trotz der raren Beweislage liegt es mir sehr am Herzen, über den Tod oder im Speziellen Nahtoderfahrungen zu schreiben. Denn es tut mir weh, wenn ich Menschen sehe, die leben, ohne zu leben. Verstehst du, was ich meine? Menschen, die ihre Zeit nicht schätzen. Ihre kostbare, begrenzte Zeit.

Warum? Weil sie sich entweder (noch) keine Gedanken darüber machen, erst wenn sie krank werden und dann vielleicht nicht mehr so können, wie sie wollten. Oder, weil sie sich etwas einreden oder vom Gehirn einreden lassen. Dass das noch etwas kommt. Und dann meistens auch noch etwas Besseres.

Ich weiß nicht mehr, woher das Zitat ist, aber es beschreibt sehr treffend, was ich fühle:

Was, wenn das hier schon das Paradies ist?

Die meisten Menschen leben einfach, ohne zu leben. Ich fühle mich nicht besser, ich bin auch einer von ihnen. Aber es gibt etwas, was mich unterscheidet.

Ich und der simple Tod

Ich konnte mich nie von diesen Fragen fernhalten: Was ist der Tod? Wie ist das Sterben? Und was ist das Leben angesichts des Todes? Was macht das Leben (für mich) lebenswert? Warum will ich leben?

Ich konnte nie daran glauben, dass irgendetwas danach kommt. Dafür war ich zu rational. Für mich war das „Nichts“ schon immer die einzig logische Möglichkeit, auch wenn ich, als ich klein war, noch nicht wusste. Heute weiß ich, warum.

Es gibt immer wieder Momente, in denen spüre ich das Leben und bereue: Warum verbringe ich nicht mehr Zeit in der Natur? Warum rackere ich mich ab, obwohl das Leben doch nichts kostet? Obwohl die kleinen Dinge im Leben, die einen so glücklich machen, keinen Cent kosten?

Momente der Einsicht sozusagen. Aber auch sie vergehen irgendwann und dann nimmt auch für mich wie für alle anderen alles wieder seinen gewohnten Gang.

Die Fähigkeit, nachfragen zu müssen beziehungsweise Unfähigkeit, zu verdrängen, die Rationalität, die mich an nichts anderes als das „Nichts“ glauben lässt und die Momente der Einsicht haben mich jedenfalls zu den Ergebnissen gebracht, die ich euch heute anbieten will.

Anbieten, weil ich nicht will, dass du sie einfach annimmst und daran glaubst. Anbieten, weil ich dir die Möglichkeit geben will, über meine Gedanken nachzudenken und gegebenfalls Einspruch zu erheben.

Bitte zögere bei Einspruch nicht, einen Kommentar zu hinterlassen. Ich bin offen für neue Sichtweisen und möchte meine eigene immer wieder überdenken, um sie mit meinem erweiterten Wissen dann zu aktualisieren.

Ein Versuch in der Medizin, den Tod zu definieren

Hast du dich jemals gefragt, wie Ärzte eigentlich den Tod eines Patienten feststellen? Oder von den Horrormärchen gehört, dass Menschen, die als tot bezeichnet wurden, dann in ihrem Sarg erstickten?

Lange Zeit galt das Herz als das Zentrum im Menschen. Wenn es zu schlagen aufhörte, für eine bestimmte Zeit, dann galt ein Mensch als tot. Der sogenannte Herztod.

Heute sind wir auf einem präziseren Stand und wissen, dass gewisse Teile des Gehirns auch dann noch (einige Zeit) funktionieren, wenn das Herz schon lange kein Blut mehr durch die Venen pumpt. Das bedeutet, dass der Patient möglicherweise noch immer etwas wahrnehmen kann, somit nicht tot ist.

Mit der Zeit haben sich sehr sehr viele Kriterien entwickelt, die gegeben sein müssen, damit man mit Sicherheit sagen kann, dass ein Patient hirntot ist.

Deshalb gibt es heutzutage so viele Patienten, die schon seit über 10 Jahren im Koma liegen: Eigentlich besteht keine oder kaum Hoffnung mehr, dass sie wieder erwachen, da jedoch der Hirntod noch nicht bewiesen werden kann, lässt man die Geräte noch immer laufen.

Das Bewusstsein, die Nahtoderfahrung und der Hirntod

Wir Menschen unterscheiden uns vom Tier grundlegend dadurch, dass wir uns selbst reflektieren können und somit ein Ich-Bewusstsein haben. Das liegt darin begründet, dass unser Gehirn ausgereifter ist, also zusätzlich aus Teilen besteht, die sich nicht in dem Gehirn eines Tieres befinden.

Bei einer Nahtoderfahrung bzw. während man im Koma liegt, ist es grundlegend so, dass noch Hirnströme gemessen werden können, aber nur wenig in dem Bereich, der für unser Bewusstsein zuständig ist, aber noch immer einige in den Teilen, die auch Tiere besitzen.

Das passt gut zu den Erfahrungen, von denen Komapatienten berichten: Sie hätten sich nicht daran erinnern können, wer sie seien oder dass sie seien. Das Gefühl von allumfassender Liebe.

Ist ein Patient jedoch tot, dann lassen sich (fast) gar keine Gehirnströme mehr messen.

Komapatienten oder allgemein Menschen machen jetzt oft den Denkfehler, zu denken, da der Nahtod ja auch schon sowas wie ein Tod ist, somit wird der Tod so ähnlich sein oder noch eine Stufe „höher“, also noch mehr Liebe. Manche haben das Gefühl, hochgeschwebt zu sein und kurz vor dem Aufwachen nach unten gesunken. Deshalb gehen sie davon aus, dass weiter oben der Himmel gewesen wäre und sie, wenn sie höher geschwebt wären, tot gewesen wären, Gott sich jedoch entschieden hat, sie noch einmal auf die Welt zu senden.

Meiner Meinung nach ist dies ein bedeutender Denkfehler, denn man muss das Ganze als Gleichung sehen.

Der Tod als Gleichung

Das, was wir „Leben“ nennen, basiert alles darauf, dass wir zur Wahrnehmung und Aktion fähig sind. Diese Fähigkeiten basieren darauf, dass wir ein Bewusstsein haben. Doch wie komme ich darauf?

Solange wir leben, können wir unser Ich ausmachen, definieren, unsere Umwelt wahrnehmen und auch in ihr agieren.

Wenn wir im Koma liegen, vergessen wir, wer oder dass wir sind, nehmen zwar noch wahr, aber nur noch auf eine Weise, wie sie es unser noch aktiver Gehirnteil ermöglicht.

Wenn man nun die Gleichung zu Ende führt, passiert Folgendes…

LebenKomaTod
ausgegelichene Gehirnströme in allen BereichenGehirnströme nur noch in gewissen Bereichenkeine Gehirnströme mehr
Fähigkeit zur Wahrnehmung (Außenwelt und Selbst), AktionEingeschränkte Fähigkeit zur Wahrnehmung (Außenwelt), AktionUnfähigkeit zur Wahrnehmung oder Aktion

Was ist „kein Bewusstsein“?

Wir haben gesehen, mithilfe der Nahtoderfahrung, dass, je weniger Gehirnströme, desto weniger Bewusstsein, desto geringer die Fähigkeit zur Wahrnehmung.

Wenn ich viel Strom habe, kann ich mein ganzes Haus beleuchten. Mit weniger vielleicht noch mein Zimmer, dann vielleicht noch ein kleines Lämpchen. Wenn ich jedoch gar keinen Strom habe, ist es dunkel.

So ungefähr ist es mit den Gehirnströmen auch. Ist man also tot, ist da nichts. Denn wir sind nicht mehr fähig, wahrzunehmen oder zu handeln.

Abstraktion „Nichts“

Ich weiß, es ist schwierig, sich „Nichts“ vorzustellen. Man kann es sich als dunkel vorstellen oder als Grün oder hell. Aber in Wirklichkeit ist es wirklich das Nichtvorhandensein von irgendetwas.

Stell es dir vor wie eine CD, auf der sich ein Computerspiel befindet. Solange der Computer Strom hat, ist das Spiel und Display an. Ist jedoch der Strom ausgegangen, ist das Display schwarz, also leer.

Nur mit dem Unterschied, dass wir selbst unsere Gehirnströme erzeugen, das Computerspiel also auch seinen eigenen Strom erzeugen müsste.

Ist Unsterblichkeit möglich?

Ein interessanter Gedanke ist der, dass das Computerspiel ja wieder angeht, wenn wir dem Computer Strom zuführen. Würde also auch der Mensch wieder leben, wenn man ihm Gehirnströme zuführt?

Meine Antwort dazu ist ein klares Ja: Wenn man den Körper genau so, wie er zum Zeitpunkt des Todes war, erhalten würde und dann dafür sorgen könnte, dass er wieder von sich aus die richtigen Ausmaße an Gehirnströmen in den richtigen Bereichen erzeugen kann, ist er wiederbelebt.

Die Sache hat nur 2 Haken:

  1. Wir verwesen sehr schnell, sodass unser Körper eben nicht den ursprünglichen Zustand beibehält.
  2. Wir wissen noch lange nicht, wie man einen Menschen dazu bringt, wieder Gehirnströme zu erzeugen oder überhaupt welche zu erzeugen. Wir wissen nicht, wie und wann genau das Bewusstsein entsteht oder was genau es eigentlich ist.

Ich wollte dich mit alledem nicht belehren oder Ähnliches, sondern darauf aufmerksam machen, warum Nahtoderfahrungen nicht gegen, sondern FÜR den Tod als „Nichts“ sprechen.

Und wie mein Vater immer zu sagen pflegt:

Die Zeit, in der wir nicht mehr hier sein werden, ist viel größer als die, in der wir leben.

Also lebe dieses bisschen Zeit, das dir gegeben ist. Möglicherweise auch ein Appell an mich selbst…



This post first appeared on Leben Im Bewusstsein, please read the originial post: here

Share the post

Was hat die Nahtoderfahrung mit dem Tod zu tun?

×

Subscribe to Leben Im Bewusstsein

Get updates delivered right to your inbox!

Thank you for your subscription

×