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Was ist jetzt mit Abhauen?


Oh Gott – Wenn ich daran denke, wie ich vor einem Jahr forschen wollte, um die Unsterblichkeit zu finden! Das Informatikstudium, das mir Geld verschaffen sollte. Codes bis tief in die Nacht. Und dann, als ich für wenige Tage geglaubt hatte, endlich meine Leidenschaft gefunden zu haben: Häuser, Architektur. Warum dieses System keinen Platz für mich hat, krank macht und, wofür ich mich stattdessen entschieden habe, erfährst du jetzt.

Vielleicht erinnerst du dich Noch an meinen Beitrag, wie man am besten abhaut und, warum ich es dann doch nicht getan habe. (Wenn nicht, hier findest du ihn.) Das ist mittlerweile auch wieder ein Jahr her. Damals stand ich noch ganz am Anfang dieses Blogs, wusste noch nicht, wohin die Reise geht.

Seit dem hat sich vieles getan. Vor einem Jahr noch habe ich gedacht, einen Platz in diesem System finden zu können. Jetzt weiß ich, dass ich das gar nicht mehr möchte.

Ich bin in der 11. Klasse. 2021, in der 13. Klasse, erhalte ich, wenn alles klappt, mein Abitur. Die Entscheidung dafür fiel letztes Jahr. Ich bereue sie nicht. Das Abitur wird mir Sicherheit geben. Und ich bin froh, dass ich es wenigstens noch ein Jahr geschafft habe, mich Illusionen hinzugeben. Illusionen darüber, was ich wirklich möchte. Bedürfnisse, die mir von meinem Umfeld, dem System, eingegeben wurden.

Ich bin froh, weil ich so wenigstens noch ein Jahr mit Motivation an die Schulaufgaben gehen konnte. Geduldig im Unterricht sitzen, gute Noten. Das wird mir jetzt, da ich weiß, was ich möchte, schwerer fallen.

Ich möchte nicht mein ganzes Leben in meinem Kopf verbringen


Ich hatte mir erhofft, neben der Schule Informatik lernen zu können. Um Apps zu programmieren, damit ich genügend Geld haben würde, um dann frei sein zu können.

Wie lächerlich dieser Gedanke gewesen ist.

Schon erstaunlich, wie wir Menschen für alles eine Ausrede finden. Und das – man glaubt es kaum – sogar vor allem dann, wenn es darum geht, was uns glücklich macht. Schuld daran ist die Angst.

Warum brauche ich Geld? Warum ein Abitur, wenn ich doch die Freiheit schon jetzt haben kann? Alles über einen Haufen werfen und einfach gehen, abhauen?

Tja. Die Angst zwingt uns dazu, alles so zu arrangieren, dass möglichst nichts passieren kann. Der Nachteil an der ganzen Sache ist eindeutig…

Habe ich wirklich gelebt, wie ich wollte?


Wir bekommen nicht die Möglichkeit, an uns selbst zu wachsen und in alle Bereiche zu tauchen. Schön lieber dort bleiben, wo’s kuschlig und warm ist, weil anderswo könnte es ja unangenehm werden. Und schön an alles glauben, was andere uns erzählen. Über uns selbst und über die Welt.

Wir verwehren es uns, dass wir am Ende unseres Lebens von uns behaupten können, richtig gelebt zu haben. Nein, denn spätestens dann müssen wir uns eingestehen, dass wir eben immer nur in der Kuschelecke geblieben sind.

Versteht mich bitte nicht falsch. Angst kann auch sehr sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn ich mich in 10 Metern Höhe befinde und darüber nachdenke, hinunterzuspringen.

Aber sollte es uns nicht zu bedenken geben, wenn die Angst uns daran hindert, das zu tun, was unserem Herzenswunsch entspricht?

Ich wünsche mir Werte

Ein Produkt gleicht dem anderen. Die Menschen tun einen auf besonders individuell und keiner schreibt mehr nur noch mit einer Person. Da wird eine Serie auf Netflix geschaut, während die Hausaufgaben gemacht werden und gleichzeitig mit einer Person auf Facebook, einer auf Whatsapp und einer auf Instagram geschrieben wird – Ist das Wertschätzung? Kann man in einer Welt voller Massenproduktion, Konsum an jeder Ecke und Multitasking ohne Ende überhaupt noch wertschätzen?

Meine Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein. Wie denn bitte möchte man etwas wertschätzen, wenn man den Fokus gleichzeitig auf 10 Dingen hat, die sich auch innerhalb von Sekunden wieder ändern?

Nein, ich möchte nicht zurück ins Mittelalter, als es das alles noch nicht gab. Ich wünsche mir lediglich ein wenig Wertschätzung zurück.

Ich bin einfach ausgelaugt davon, bei allem dabei sein zu müssen und bei nichts so richtig dabei zu sein, während ich so tue, als sei alles so obermegahammercool während ich in Wirklichkeit gar nicht wirklich mitfühlen kann, da meine Gedanken überall zugleich unterwegs sind, während ich versuche, alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen und besser als der Rest zu sein, während ich so tue, als sei ich so individuell und selbstbewusst, dass es mir total egal ist, wenn jemand anderes bessere Ergebnisse erzielt als ich.

Autarkes Leben in einer Gemeinschaft


Lasst es mich kurz fassen: Vor kurzem durfte ich ein Projekt über Youtube kennenlernen, das sich Neuland-Siedler nennt.

Es geht darum, sich vom System unabhängig zu machen, jeder aufgrund seines ganz individuellen Grundes.

Angebaut wird nicht mit dem System der Monokultur, sondern mit Permakultur. Intelligentes, umweltfreundliches Anbauen sozusagen. Strom wird über Solarzellen, Windkraft oder Wasserkraft erzeugt. Wie man wohnen möchte, ist jedem selbst überlassen. Ziegelsteinhaus, Lehmhaus, …

Internet gibt es für alle, die es wollen. Touristen können bei uns Urlaub machen. Alle Produkte, Klamotten, Möbel… werden selbst hergestellt.

Ein geerdetes, natürliches, unabhängiges, wertvolles Leben im Hier und Jetzt ohne Leistungsdruck und mit der Möglichkeit, sich selbst zu entfalten.

Hört sich an wie im Paradies, wird aber tatsächlich gerade vorbereitet. Der Verein steht bereits, das Grundstück wird im Frühling gekauft und dann kann’s für die Ersten losgehen.

Bis jetzt ein fester Kern von 50-100 Leuten, zu denen ich mich bald auch zählen kann.

2021 werde ich dazustoßen. Ich halte euch auf dem Laufenden.




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