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TIROLER TAGESZEITUNG "Leitartikel" Donnerstag, 5. August 2021, von Anita Heubacher: "Impfung nur ein Game-Changerl?"


Innsbruck (OTS) Im Herbst geht es in der Corona-Politik so weiter wie bisher. Sicherheitskonzepte sollen ein „normales“ Leben ermöglichen. Das für die Schule liegt nun auf dem Tisch. Es geht den einen zu weit und den anderen zu wenig weit.

Bildungsminister Heinz Faßmann hat gestern, flankiert von Virologen und Mikrobiologen, sein Sicherheitskonzept für Österreichs Schulen vorgelegt. Es soll der Garant für Präsenzunterricht sein. Distance-Learning und Schichtbetrieb soll es nicht mehr geben. Darüber sind sich alle Bildungsexperten einig. Denn während die SchülerInnen in den allermeisten Fällen Covid gut überstanden haben, haben die Corona-Maßnahmen für Bildungslücken und mehr Schulabbrecher gesorgt. Kollateralschäden in enormem Ausmaß, die wir hoffentlich mithilfe von Fördermillionen wieder wettmachen können.
Faßmanns Konzept ist eine Gratwanderung. Je nach politischer Partei oder Corona-Haltung geht es den einen zu weit und den anderen zu wenig weit. Das zeigt auch die Reaktion des Bundeselternverbandes. Dessen Vertreter spricht von einem „Unsicherheitsfaktor“ und meint damit, dass Geimpfte sich nach zwei Wochen an der Schule nicht mehr testen lassen müssen und dadurch etwaige Cluster übersehen werden könnten. Der „Unsicherheitsfaktor“ liegt übrigens bei 0,6 Prozent. So hoch ist das Risiko, als Geimpfter als Impfdurchbruch zu gelten, also noch einmal an Covid zu erkranken und damit auch andere anzustecken. Auf der anderen Seite nehmen in Tirol rund dreimal so viele Eltern wie bisher ihre Kinder von der Schule, aus Angst, die Kinder impfen lassen zu müssen.
Faßmanns Sicherheitskonzept ist ein Vorbote dessen, wie es mit der Corona-Politik in Österreich weitergeht. Nämlich gleich wie bisher. Sicherheitskonzepte für alle Lebenslagen sollen uns „Normalität“ bringen.
Die Massentestungen von Menschen ohne Symptome gehen ebenso weiter wie das Starren auf die Inzidenzen. Die Zahl der positiven Fälle wird weiter bestimmen, ob die SchülerInnen mit Maske durch die Gänge gehen müssen oder ob sie überhaupt zur Schule kommen können. So hat sich das ges­tern angehört. Bisher sind die Ansagen von Bundeskanzler Sebastian Kurz nur Lippenbekenntnisse. Kurz hatte die Pandemie sogar schon für beendet erklärt, hatte gemeint, dass man sich auf die Hospitalisierungsrate und auf Eigenverantwortung konzentrieren werde. Davon ist nichts zu spüren. Wenn auch noch das K1-Management gleich bleibt, also Ungeimpfte im Umfeld eines positiv Getesteten in Quarantäne wandern, dann sind Schulklassen wie Elternhäuser der Reihe nach wieder lahmgelegt.
Die Impfung ist offenbar nicht der von der Bundesregierung so oft beschworene große Game-Changer. Mit der Corona-Politik reicht es maximal für ein Game-Changerl.

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Tiroler Tageszeitung
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