Manchmal spricht sie laut und deutlich zu uns, dann wieder geht sie im Alltagsrauschen unter: Die Innere Stimme. Doch was versteht man eigentlich unter diesem Begriff und wie können wir uns seine Worte und Wertungen zunutze machen? Ein spannendes Thema!

Die innere Stimme als Begleiter

Eigentlich führen wir jeden Tag einen inneren Dialog mit uns selbst – unhörbar und meist ganz unbewusst. Wir planen, überlegen, wägen ab, motivieren, beurteilen oder kritisieren uns selbst in unseren Gedanken. Unsere Innere Stimme ist unser Begleiter und beeinflusst unser Denken und Tun. Meist achten wir gar nicht auf sie, aber diese Stimme formuliert positive und negative Sätze und prägt unsere Einstellung maßgeblich. Wenn wir ins Grübeln geraten, kann sie uns in einem regelrechten Gedankenstrudel mitreißen, der kaum zu stoppen ist.

Innehalten und auf das Innere horchen

Um die Kraft der inneren Stimme zu nutzen, muss man sich zunächst bewusst machen, was sie sagt. Dazu sollte man sich regelmäßig Zeit nehmen und auf seinen Körper hören. Was fühle ich gerade in diesem Moment? Was sind meine Bedürfnisse? Wie kann ich sie erfüllen oder zumindest so weit berücksichtigen, dass ich möglichst ausgeglichen durch den Tag gehe?.

Suggeriert mir meine innere Stimme, dass ich meine Aufgaben zuversichtlich anpacken soll oder dass ich aufgeben soll, weil ich es sowieso nicht schaffe? Liegt es am Arbeitspensum, das ich mir aufgebürdet habe – ist mein Körper erschöpft, habe ich eine Auszeit nötig? Oder ist es vielleicht ein Echo aus früherer Zeit, das mich an mir selbst zweifeln lässt?

Die Dinge neu einordnen und formulieren

Unsere innere Stimme kann uns motivieren und bestärken, warnen, aber auch kritisieren und uns klein machen. Wir sollten ihr zuhören und herausfinden, woher sie tatsächlich kommt – von uns selbst oder von anderen? Daneben sollten wir auch versuchen, die Situation objektiv zu analysieren, Abstand zu gewinnen und die Perspektive zu wechseln.

Mach beispielsweise einen Spaziergang und ordne Deine Gedanken. Wenn eine gute Freundin in Deiner Lage wäre, was würdest Du ihr raten? Wie wirst Du diesen Moment in einem Monat oder einem Jahr bewerten? Mit einem neuen Blick auf die Dinge kannst Du Deine innere Stimme einordnen und auch neu einnorden. Zum Beispiel mit bejahenden Formulierungen oder einem klaren „Nein“, um Dich von Dingen oder Menschen abzugrenzen, die Dir nicht guttun.

Aufschreiben und abwägen

Oft hilft es, die eigenen Gedanken und Gefühle niederzuschreiben und zu strukturieren. Vielleicht gelingt Dir eine Gegenüberstellung von Pro und Contra oder Du konkretisierst das Problem und formulierst mutmachende Sätze. Welche positiven Erfahrungen sprechen dafür, dass Du die anstehende Herausforderung bewältigen wirst? Notieren hilft uns, Distanz zu gewinnen und abzuwägen. Und es kann die innere Stimme mit positiven Sätzen „füttern“, um unsere Haltung zu beeinflussen und uns Kraft zu geben.

Die innere Stimme als Berater

Die innere Stimme ist nicht nur unser Begleiter, sie ist auch unser Berater. Der Begriff „innere Stimme“ wird häufig mit dem Bauchgefühl oder der Intuition gleichgesetzt. Sie kann uns blitzartig etwas einflüstern und uns die Augen öffnen. Ihr Urteil basiert auf unserer lebenslangen Erfahrung, unseren Gefühlen, Wünschen, Ängsten, die alle in unserem Unterbewusstsein gespeichert sind.

Unsere Intuition erfasst wesentlich mehr Signale als unser Verstand. Sie erkennt Zusammenhänge viel schneller. Wie ein unbewusster Kompass lässt sie uns wissen, ob die Richtung stimmt oder nicht. Wir fühlen instinktiv: Das ist gut und richtig – oder aber: Das will ich nicht, das fühlt sich falsch an, da stimmt etwas nicht. Lange noch, bevor uns klar wird, was die Gründe dafür sich, zeigt uns die innere Stimme den Weg.

Wann auf die innere Stimme vertrauen?

Ich denke, jeder von uns sollte viel öfter auf seine innere Stimme hören und ihr mehr vertrauen. Viele Menschen haben das verlernt. Auch hier hilft es, regelmäßig innezuhalten und darauf zu achten: Welche Gedanken und Bilder bestimmen mein Denken in diesem Moment? Was leitet mein Handeln in der jetzigen Situation? Was sagt der Verstand? Was fühlt der Bauch? Und wer hatte im Nachhinein recht?

Die innere Stimme ist generell ein guter Wegweiser

• in Situationen, die wir so ähnlich schon kennen und für die wir einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringen
• wenn wir vor zwei Alternativen stehen, die wir rational analysiert haben, aber zwischen denen wir uns nicht entscheiden können
• wenn es um Menschenkenntnis geht – unser Unterbewusstsein nimmt viel feinere und komplexere Nuancen des Verhaltens, der Sprache, der Mimik und Gestik wahr und spürt meist eher, wenn unser Gegenüber widersprüchliche Signale aussendet

Doch Achtung: Wir sollten unserer Intuition nicht einfach blind folgen. Gerade weil sie den Verstand umgeht. Es ist nämlich genauso wichtig, den Kopf einzuschalten, über die Botschaften der inneren Stimme nachzudenken und zu versuchen, die Dinge rational zu betrachten. Ich bin mir sicher: Die besten Entscheidungen treffen wir mit Kopf und Bauch gemeinsam. Gerade in schwierigen Situationen sollten wir beide einbeziehen.

Die innere Stimme stärken im individuellen Coaching

Möchtest Du künftig mehr auf Deine innere Stimme hören und Deine Intuition nutzen, um herauszufinden, was Dir guttut? Willst Du Kopf und Bauch in Einklang bringen, um bessere Entscheidungen zu treffen? Stehst Du vor einer ganz konkreten privaten oder beruflichen Herausforderung? Oder ist es für Dich an der Zeit, neue Ziele für die Zukunft abzustecken und dafür möchtest Du Deinen „inneren Wegweiser“ nutzen?

Im individuellen Coaching bei mir kannst Du Deinen wirklichen Bedürfnissen und Zielen nachspüren. Ich begleite und unterstütze Dich vertrauensvoll dabei, die richtigen Fragen zu stellen und Deine eigenen Antworten zu finden. Ich helfe Dir, Deine innere Stimme deutlicher zu hören und Deine Zukunft klarer zu sehen. Als Trainerin für Achtsamkeit, Entspannungstechniken und Kommunikation sowie für Stress- und Konfliktmanagement biete ich Dir ein persönliches Mentaltraining in Langen, Beratung zur Work-Life-Balance in Frankfurt oder ein Achtsamkeitstraining in Darmstadt an. Nimm jetzt Kontakt mit mir auf!

Der Beitrag Die innere Stimme – warum es sich lohnt, auf sie zu achten erschien zuerst auf Ina Backhaus.