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Ausprobiert: Microblogging auf Mastodon

Mastodon ist eine Open Source Alternative zu Twitter. Ich hatte davon vor einer Weile schon mal gehört, aber nicht so richtig verstanden, wie es funktioniert. Neulich schrieb allerdings jemand auf Twitter darüber, und ich wurde neugierig. In letzter Zeit fällt es mir auf Twitter vermehrt negativ auf, dass es dort (neben Werbung) auch relativ viel Streit, Hass und rassistische Inhalte Gibt. Diese kann man zwar melden, allerdings muss man dazu viele Fragen beantworten (es sind bestimmt 7 verschiedene Schritte) und am Ende ist nicht mal sicher, ob Twitter die Inhalte wirklich entfernt. Dieses Problem soll Mastodon nicht haben. Da ich ja generell neuen technischen Kram gern ausprobiere (call me “Early Adopter” ;) ), dachte ich, ich probiere das doch gleich mal aus.

Bild via joinMastodon.org

Daher hier erst mal ein paar Fakten zu Mastodon, damit ihr euch etwas mehr drunter vorstellen könnt:

  • Das Maskottchen von Mastodon ist – im Vergleich zu Twitter kein Vogel – sondern ein Elefant. Daher heißen Tweets dort “Toots” oder auf Deutsch “Tröts”. Das finde ich irgendwie sehr sympathisch.
  • “Toots” können bis zu 500 Zeichen lang sein.
  • Es gibt unterschiedliche Instanzen von Mastodon, die aber miteinander interagieren können. Das kannst du dir so wie bei E-Mail Anbietern vorstellen: Anna ist bei GMX und Paul ist bei Web.de, ihre Daten liegen auf den Servern der entsprechenden Anbietern, aber sie können sich trotzdem gegenseitig E-Mails schicken. Jeder Mastodon Server kann eigene Regeln aufsetzen, z.B. sagen “Wir wollen keine diskriminierenden oder rassistischen Beiträge”. Und Server können sogar einstellen, “Wir ignorieren alle Beiträge von Server X, weil dort diskriminierende oder rassistische Beiträge erlaubt sind”.
  • Mastodon scheint generell mehr gegen Hater und Trolle zu unternehmen als Twitter. Zum Beispiel gibt es die Option “Mit Kommentar retweeten” nicht, weil dies genutzt werden kann um Beiträge anderer an den Pranger zu stellen. (Wenn du mehr wissen willst, schau dir mal diesen Beitrag “Cage the Mastodon” an, das würde hier den Rahmen sprengen).
  • Da es mehrere Server (auf unterschiedlichen Domains gibt), lautet der Benutzername nicht nur “@benutzername” sondern “@[email protected]
  • Es gibt keine Werbung (im Sinne von gesponserten Beiträgen) und kein Tracking auf Mastodon. Juhu!
  • Beiträge werden in chronologischer Reihenfolge angezeigt (keine komischen “Falls du es verpasst hast”-Blöcke).
  • Es gibt die Möglichkeit eine Spoilerwarnung / Contentnote zu einem Beitrag hinzuzufügen. Zum Beispiel kannst du erst schreiben “Foto eklige Spinne”, dann wird der restliche Beitrag mit dem Bild der Spinne erst angezeigt, wenn man einen Knopf drückt. Dich springt das Bild der Spinne also nicht direkt an, wenn du nur durch deine Timeline scrollst. Das finde ich eine sehr gute Sache, es muss natürlich auch von den Benutzer verwendet werden.
  • Es gibt Android und iOS Apps dafür. Ich benutze “Tusky” auf Android und komme damit gut zurecht.
  • Die Weboberfläche sieht ein bisschen aus wie Tweetdeck (falls ihr das kennt):

Und wie entscheide ich nun, auf welchem Server ich mich anmelden soll?

Auf joinMastodon.org (etwas runter scrollen) gibt es ein Tool, das dir beim Auswählen eines Servers helfen kann. Wenn du etwas in der engeren Auswahl hast, schau dir die Regel des Server an und ob sie dir zusagen. Auch die lokale Timeline kann dir einen Hinweis geben, wie die Leute dort so drauf sind.

Mein Fazit:

Tatsächlich gefällt mir Mastodon ganz gut. Ich bin zwar erst ein paar Tage dort, aber mir sind bisher deutlich weniger Hass-Kommentare etc. aufgefallen als bei Twitter. Das kann aber auch (mit) daran liegen, dass dort insgesamt noch weniger Leute unterwegs sind. Und das ist halt das Problem, was man bei alternativen, neuen Netzwerken meist hat: Es fehlen noch mehr Leute. Also wenn ich euch nun neugierig gemacht habe, probier es gern selbst aus. Das hier ist übrigens mein Profil dort.

[Übrigens: Ich finde das Thema spannend und schreibe deshalb darüber. Ich werde nicht dafür bezahlt das zu tun]



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