Vor 30 Jahren hieß Yoga in Deutschland einfach Yoga. Mittlerweile hat Yoga so viele Vornamen bekommen, wie es unterschiedliche Yogastile gibt. Yoga hat sich der modernen westlichen Welt angepasst – und die vielen verschiedenen Bezeichnungen sind Ausdruck der unterschiedlichen Bedürfnisse der Praktizierenden.
Als Yoga-Einsteiger lässt sich anhand des Titels oft nicht erkennen, welcher Inhalt sich dahinter verbirgt. Manche Yogastile haben Sanskritnamen. Sanskrit ist die alte indische Hochsprache, in etwa vergleichbar wie bei uns Latein. Andere Yogastile sind nach dem Namen des Begründers benannt. Und wieder andere tragen Phantasienamen…
Für den Laien kann es daher eine Herausforderung sein, den passenden Yogastil zu finden. Damit du dich im Yogadschungel zurechtfindest, habe ich eine Übersicht über die bekanntesten Yogastile und -Formate erstellt.
Die modernen Yogastile lassen sich übrigens in zwei Hauptgruppen einteilen: Es gibt dynamisches und ruhiges Yoga.
Dynamische Yogastile
Vinyasa Yoga (Flow Yoga, Power Yoga)
Vinyasa Yoga betont die fließende Bewegung zwischen verschiedenen Asanas im Einklang mit der Atmung. Es ist oft dynamisch und kreativ, da die Übergänge zwischen den Positionen im Rhythmus des Atems erfolgen. Vinyasa Yoga kann körperlich herausfordernd sein. Es verbessert Kraft, Beweglichkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Ashtanga Yoga
Ashtanga Yoga ist eine kraftvolle und herausfordernde Praxis, bei der eine festgelegte Abfolge von Asanas in einem bestimmten Rhythmus durchgeführt wird. Es gibt 6 verschiedene Serien von Ashtanga Yoga, die von Anfängern bis Fortgeschrittenen reichen. Diese Praxis erfordert viel Disziplin und sollte täglich geübt werden. Ashtanga Yoga wurde 1948 von K. Pattabhi Jois in Indien begründet.
Kundalini Yoga
Kundalini Yoga legt den Schwerpunkt auf spirituelles Wachstum, körperliche Übungen, Atemtechniken, Meditation und Mantras. Es zielt darauf ab, die „Kundalini-Energie“ zu erwecken, die im unteren Rückenbereich angesiedelt sein soll. Diese Energie soll entlang der Wirbelsäule aufsteigen, um höhere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Die körperlichen Übungen basieren nicht auf den klassischen Asanas, sondern stellen eine schnelle Wiederholung von verschiedenen Bewegungsabläufen dar.
Jivamukti Yoga
Jivamukti Yoga ist eine kreative und dynamische Yogapraxis, die 1984 von David Life und Sharon Gannon entwickelt wurde. Sie integriert Asanas, Atemübungen, Meditation, Musik, Mantras und spirituelle Lehren. Diese markenrechtlich geschützte Praxis betont Ethik, Tierrechte, Umweltschutz und soziales Engagement. Jivamukti Yoga zielt darauf ab, körperliche Stärke, geistige Klarheit und spirituelle Bewusstheit zu entwickeln.
Hot Yoga
Hot Yoga bezieht sich im Allgemeinen auf dynamische Yoga-Praktiken, die in einem beheizten Raum bei 35 bis 40 Grad Celsius durchgeführt werden. Die Wärme soll die Flexibilität verbessern und das Schwitzen fördern, um Giftstoffe auszuscheiden.
Vini Yoga
Vini Yoga wurde entwickelt von T. Krishnamacharya, dem „Vater“ des dynamischen Yoga und seinem Sohn T.K.V. Desikachar. Es betont die individuelle Angleichung und Flexibilität. Diese Praxis richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten jedes Schülers. Vini Yoga konzentriert sich auf die Anpassung von Asanas, Atemübungen, Meditation und dem Singen von Mantras, basierend auf den körperlichen und geistigen Voraussetzungen jedes Einzelnen. Mantras sind Silben (wie zum Beispiel Om), Wörter oder Verse, die eine spirituelle Kraft haben. Genaugenommen ist es kein Yogastil, sondern eine individuelle Anwendungsmethode. Vini Yoga kam in den 1960ern von Indien in die USA und Europa.
Anusara Yoga
Anusara Yoga betont die positive Ausrichtung des Körpers und des Geistes. Es legt Wert auf die Herzöffnung, Kreativität und das Entfalten des eigenen Potenzials. Diese Praxis verwendet präzise Ausrichtungsprinzipien und fördert die Verbindung zu einer tieferen spirituellen Ebene. Begründet wurde dieser markenrechtlich geschützte Yogastil 1997 durch John Friend.
Ruhige Yogastile
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist der Oberbegriff für körperbetonte Yogapraktiken. Es konzentriert sich auf die physische Ausrichtung der Yogapositionen (Asanas) und beinhaltet Atemübungen (Pranayama) sowie Meditation. Der Fokus liegt auf der Schaffung von Balance zwischen Körper und Geist.
Sivananda Yoga
Sivananda Yoga basiert auf den Lehren von Swami Sivananda und betont fünf Hauptprinzipien: richtige Atmung, richtige Entspannung, richtige Ernährung, positives Denken und Meditation. Die Praxis umfasst eine festgelegte Abfolge von Asanas, Atemübungen und Entspannungstechniken. Sivananda Yoga zielt darauf ab, körperliche Gesundheit, geistiges Wohlbefinden und spirituelles Wachstum zu fördern. Sivananda gründete sein erstes Yogazentrum (Ashram) 1936 in Indien.
Iyengar Yoga
Iyengar Yoga zeichnet sich durch genaue Ausrichtung und Verwendung von Hilfsmitteln wie Blöcken, Gurten, Polstern und Stühlen aus. Diese Praxis legt großen Wert auf anatomische Genauigkeit und die Entwicklung von Kraft und Flexibilität. Die Asanas werden oft länger gehalten, um die korrekte Ausrichtung zu fördern. Begründet wurde dieser Yogastil durch B.K.S. Iyengar in den 1940ern in Indien.
Yin Yoga
Yin Yoga konzentriert sich auf das Dehnen der Muskulatur und der Faszien, indem die Asanas für längere Zeit (meistens 2 bis 5 Minuten oder mehr) gehalten werden. Diese Praxis fördert Entspannung, Flexibilität und das Loslassen von Spannungen. Es werden Hilfsmittel wie Decken, Bolster und Kissen verwendet. Yin Yoga wurde Mitte der 80er Jahre von dem amerikanischen Kampfsportler Paulie Zink entwickelt.
Restorative Yoga
Restorative Yoga ist eine sanfte, entspannende Praxis, bei der unterstützende Hilfsmittel verwendet werden, um den Körper in bequeme Positionen zu bringen. Das Ziel ist es, Stress abzubauen, das Nervensystem zu beruhigen und tiefe Entspannung zu ermöglichen.
Yoga Nidra
Yoga Nidra, auch als yogischer Schlaf bekannt, ist eine Tiefenentspannungstechnik, die zwischen Wachheit und Schlaf liegt. Durch geführte Anleitung erreicht der Praktizierende einen Zustand tiefer Entspannung, während er wachsam bleibt. Diese Praxis zielt darauf ab, Stress abzubauen, Kreativität zu fördern und mentale Klarheit zu steigern. Die Praxis findet komplett im Liegen statt.
Fazit
Dank der vielen unterschiedlichen Inhalte und Schwerpunkte gibt es heutzutage für jeden den idealen Yogastil. Und manchmal passt es nicht gleich beim ersten Mal, denn auch jeder Yogalehrer hat seinen individuellen Stil. Ein zweiter oder dritter Versuch sind es wert, eine dauerhafte Beziehung mit Yoga einzugehen.
Ich bin für Klarheit
Unser Leben ist manchmal ganz schön kompliziert, daher möchte ich es meinen Teilnehmern leicht machen. Das beginnt bereits beim Kurstitel.
Ich bin spezialisiert auf Menschen mit Rückenschmerzen und Stress. Meine Kurse können dir helfen, deine Rückenprobleme zu lösen und wieder mehr Lebensqualität zu bekommen.
Meine Kurse
Rückenyoga
Für einen gesunden Rücken, von Kopf bis Fuß. Es ist eine Mischung aus dynamischen Yoga und länger gehaltenen Asanas und wirkt auch prophylaktisch
Yoga Stretch & Relax
Stressabbau, Entspannung und mehr Beweglichkeit stehen hier im Fokus. Es ist ein ruhiger Stil, in dem die Positionen länger gehalten werden.
Flow Yoga
Fließende Bewegungen kräftigen den Körper und lassen die Gedanken zur Ruhe kommen.
Der Beitrag Welcher Yogastil passt zu dir? Der Weg durch den Namens-Dschungel erschien zuerst auf .