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Fitbit Ionic

Im Herbst letzten Jahres hat Fitbit Mit Der Ionic das neue Flaggschiff seiner Fitnesstracker vorgestellt und zuletzt mit der Versa noch ein eleganteres Modell nachgelegt. Das markante Design der Ionic gefiel mir aber auf den ersten Blick, so dass meine Wahl auf sie fiel.

Vor einigen Jahren habe ich das Charge HR von Fitbit besessen und war damit sehr unzufrieden. Erreichte Schrittziele bei einer halben Stunde Gemüse schnippeln in der Küche war nur eine der Absurditäten die ich damals erlebte. Dementsprechend erwartungsvoll war ich als ich die neue Ionic in den Händen hielt.

Die für mich wichtigsten Features und Anforderungen waren:

  • Schritt- beziehungsweise Aktivitätsmessung
  • Tageskalorien in Abhängigkeit der Herzfrequenz
  • Schlafanalyse
  • Fitnesstracking, insbesondere beim Radfahren

Auspacken

Die Verpackung ist ansprechend gestaltet, der Tracker ist im oberen Teil und unten das Zubehör – aufgeräumt und übersichtlich. Der Lieferumfang ist zwar nicht groß, aber alles Nötige ist dabei. Neben der Schnellstartanleitung und dem Ladekabel gehört sogar noch ein Armband in Größe S dazu. Ein Ladegerät ist nicht beigelegt, da Fitbit das Ladekabel aber mit einem USB-Stecker versehen hat, ist das auch nicht notwendig. Nach ca. 2 Stunden Ladezeit ist der Akku voll und der Tracker, der von Fitbit als Smartwatch beworben wird (dazu später mehr), einsatzbereit. Oder zumindest – fast einsatzbereit. Beim Verbinden mit der Fitbit-App wird mir ein Softwareupdate angeboten, dessen Ausführung eine halbe Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Dann werden Daten des Trägers abgefragt; Größe, Alter, Gewicht, Geschlecht und an welchem Handgelenk der Tracker getragen wird.

Anmerkung:
Christian, Nancy und Soeren haben in ihren Reviews schon über die Fitbit-App gesprochen, daher werde ich mich in diesem Artikel primär auf den Tracker selbst beschränken und die App nur in relevanten Punkten beschreiben.

Wie es sich für eine Smartwatch gehört, hat Fitbit einen Appstore ins Leben gerufen. Für mich gibt es dort allerdings nicht viel zu holen. Es gibt zwar eine Menge Tools, Spiele und Zeitungs-, Börsen- oder Nahverkehrsapps, diese sind aber aufgrund des kleinen Displays nur schwer zu bedienen, stürzen ab oder sind schlichtweg von regionalen Anbietern, sodass sie mir in meinem Wohnort keinen Vorteil bringen.

Das Zifferblatt „Arc“ in blau

Bei den Zifferblättern hingegen gibt es einiges was gefällt!
Auch hier gibt es Angebote von Fitbit selbst und Zusatzinhalte von anderen Entwicklern. Ich habe ein Zifferblatt gesucht, was mir neben Uhrzeit und Tagesdatum möglichst alle Fitnessdaten präsentiert. Fündig wurde ich bei „Arc“. Es zeigt zusätzlich die zurückgelegten Schritte, die Pulszonen, verbrannte Kalorien, Stockwerke und aktive Minuten an. In der Übersicht geben kleine Kreise für jeden Bereich die Zielerreichung an. Mit Tippen auf das Display werden die Ziele nach und nach im Detail angezeigt.

Wischt man im Zifferblattmodus von unten nach oben gibt es eine Übersicht über die aktiven Minuten und Trainingseinheiten der letzten Tage, sowie den Ruhepuls. Mit einem Wisch von oben nach unten gelangt man in eine Art Mitteilungszentrale. Hier werden alle eingegangenen Nachrichten und Mitteilungen aufgelistet. An dieser Stelle hat Fitbit seine Hausaufgaben gemacht! Wurden in der Vergangenheit nur Benachrichtigungen von einer App angezeigt, funktioniert dies nun für mehrere Apps. Sobald die Uhr per Bluetooth Mit Dem Smartphone verbunden ist und eine App die erste Benachrichtigung auf dem Handy ausgibt, trägt sie sich in die Fitbit-App ein. Hier entsteht mit der Zeit eine Liste aller Anwendungen, die man mit Hilfe von Schaltern zur Benachrichtigung auf der Uhr an- und abwählen kann. Super, so soll es sein! An dieser Stelle hört das „Smart“ der Smartwatch allerdings leider schon auf. Es ist nicht möglich mit der Uhr auf Nachrichten zu antworten oder sie im Detail anzeigen zu lassen, hier kommt man nicht umhin zum Smartphone zu greifen. Für einen schnellen Überblick sind die Benachrichtigungen jedoch durchaus praktisch.

Die letzten Wochen mit dem Tracker waren äußerst angenehm. Er ist schön leicht, trägt unter Pullovern und Hemden nicht zu sehr auf und ist hervorragend verarbeitet. Das mitgelieferte Armband ist nicht zu starr und schmiegt sich gut an den Arm an. Hier bietet Fitbit zum humanen Preis ab knapp 30 Euro auch Alternativen an. Ein Sportarmband mit Lochstruktur und sogar Lederarmbänder. Mit steigenden Außentemperaturen war mir das Silikonarmband dann etwas unangenehm und ich habe nach etwas atmungsaktiverem gesucht. Gerne hätte ich ein Milanese-Armband gekauft, diese werden von Fitbit aber leider nicht angeboten. An dieser Stelle bin ich auf einen Dritthersteller ausgewichen.

Tracking

Das Tracking ist erstaunlich genau! Egal ob Schritte, Herzfrequenz oder Stockwerke passen die Daten in den Rahmen. Im Vergleich zum Zähler im Smartphone ergeben sich keine großen Abweichungen und auch manuell gezählte Stichproben sind stimmig. Pseudoschritte, wie ich sie damals beim Gemüse schneiden erlebt habe, gibt es diesmal nicht – prima! Wie genau der angezeigte Kalorienumsatz ist, kann ich nicht genau ermessen. Im Vergleich mit errechnetem Grundumsatz und Tabellen, sehe ich es aber als schlüssig an. An der Stelle ist aber mit einer gewissen Streuung zu rechnen. Ob jemand mit 80 kg nun muskelbepackt ist oder einen Waschbärbauch hat, kann in den Modellen natürlich nicht berücksichtigt werden. Für eine grobe Orientierung reicht die Anzeige aber sicherlich aus. Mit den „aktiven Minuten“ hingegen stehe ich etwas auf Kriegsfuß. In der App ist einstellbar, ab wie viel Minuten Aktivität diese zur Anzeige gebracht werden. Die Untergrenze ist hier 10 Minuten. Bei kurzen Wegen mit dem Fahrrad – wo man ja zweifelsohne aktiv ist – erreiche ich diese Grenze zum Teil nicht. Auch wenn ich dabei gut in die Pedale trete, wird es mir nicht als Aktivität angerechnet. Hier wäre eine kürzere Zeitspanne gegebenenfalls in Kombination mit der Pulsauswertung wünschenswert. Die Erkennung von üblichen Aktivitäten im Alltag an sich, funktioniert jedoch sehr gut. Spazieren gehen, Joggen oder Radfahren werden automatisch erkannt und in der Aktivitätenliste und den aktiven Minuten eingetragen.

Ebenso wird Schlaf zuverlässig automatisch erkannt. Am Morgen kann man den Verlauf der Schlafphasen über die letzte Nacht in der App anschauen. Eine Auswertung direkt auf der Uhr ist leider nicht möglich – ohne das Smartphone geht hier nichts. Allerdings wäre der Graph auf dem kleinen Display wohl auch nur schwer darstellbar, eine Kurzübersicht wäre aber sicherlich möglich gewesen.  Im Hinblick auf die Synchronisierung der Daten muss ich etwas Kritik üben. Natürlich bestätigt man bei der Einrichtung die Übertragung der Daten in die Infrastruktur des Herstellers, dass eine Synchronisation aber ausschließlich bei aktiver Internetverbindung möglich ist, halte ich für etwas übertrieben. Ohne Verbindung zum Internet bricht die Synchronisation mit dem Smartphone ab und es passiert nichts. Wenn auch für die Auswertung der Schlafdaten das Backend notwendig sein sollte, könnten wenigstens die auf der Uhr angezeigten Daten übermittelt und lokal auf dem Smartphone ausgewertet werden. Hier ist es letztenendes eine Sache des Systemdesigns. Statt die Daten erst mit dem Smartphone zu synchronisieren, zur Anzeige zu bringen und dann zu übertragen, findet die Anzeige erst nach erfolgter Synchronisation, Übertragung und erneutem Download vom Server statt. Aus meiner Sicht unnötig kompliziert.

Der letzte Punkt auf meiner Liste ist das Fitnesstracking beim Sport. Da ich häufig Touren mit dem Rad mache, interessieren mich am Ende der Tour neben der Entfernung auch die unterschiedlichen Herzfrequenzzonen, in denen ich trainiert habe. Um ein Training zu starten ruft man mit einem Druck auf den Taster oben rechts das Menü „Übung“ auf. Hier stehen alle Sportarten zur Verfügung, die man sich in der App zuvor dort hinterlegt hat. Dies sind außer Radfahren noch Laufen, Gewichte, Schwimmen, Zirkeltraining, Wandern, Kickboxen, Tennis, Golf, Yoga und einige andere. Bei Trainings wird die Überwachung der Herzfrequenz von fünfsekündlich auf sekündlich reduziert, sodass ein genaueres Bild der Cardiobelastung entsteht. Beim Radfahren und Laufen wird zudem noch per GPS die Strecke aufgezeichnet. Auch hier eine Verbesserung zum Vorgänger „Blaze“. Die Abweichungen im Vergleich zum Fahrradtacho halten sich in Grenzen. Bei einer Strecke von 45km lagen die Uhr und der Tacho nur 500m auseinander. Das halte ich für vertretbar, da die Uhr in Abhängigkeit des Empfangs sicherlich stellenweise interpolieren muss. Der Empfang des GPS-Signals erfolgt dank A-GPS übrigens sehr schnell. Wenn ich vorm Haus das Training starte, Helm und Brille aufsetze und aufs Rad steige ist nach den ersten Metern bereits die Strecke mitgetrackt, was auch auf der Karte später erkennbar ist.

Export über eine gefahrene Radstrecke

Für Sportler auf Wettkampfniveau sind die Daten wahrscheinlich noch zu ungenau, hier sind Brustgurt und ein am Rad kalibrierter Tacho sicherlich unumgänglich – die sind wohl aber auch nicht die anvisierte Zielgruppe. Für mich als Hobby- und Freizeitfahrer ist es jedoch vollkommen ausreichend.

Aus dem Alltag

Die Akkulaufzeit ist erstaunlich lang! Trotz durchgehender Pulsmessung und Schlafanalyse hält die Uhr gute 4 Tage durch, bevor sie wieder geladen werden muss. Bei Trainingseinheiten mit GPS verbraucht sie ca. 10% Akkuladung pro Stunde. Verarbeitung und Material finde ich für den Preis angemessen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und Gorillaglas. Bei allen möglichen Alltagssituationen hat sie keinen Schaden genommen. Selbst der Kontakt mit dem Verbundgranit des Küchenwaschbeckens hat sie mit nur minimalem Abrieb überlebt. Beim Duschen zeigt sie sich ebenso unbeeindruckt und funktioniert tadellos. Allerdings werden, je nach Bewegung und auftreffen des Wassers auf das Display, jedoch munter Eingaben erkannt. Hier kann der Touchsensor zwischen Finger und Wassertropfen einfach nicht unterscheiden. Auch bei den zuletzt sonnenreichen Tagen ist das OLED-Display jederzeit gut ablesbar. Einzig die „Blick zur Uhr-Erkennung“ ist manchmal etwas störrisch. Ein dezenter Blick auf die Uhr wird nicht jedes Mal erkannt, sodass ich bisweilen sehr deutlich auf die Uhr schauen muss (Handgelenk und Arm bewegen), um die Zeit ablesen zu können – was bei so manchem Gegenüber schon für Verwirrung sorgte und die Frage provozierte, ob ich schon gehen wollte. Hier empfiehlt sich dann eher das Tippen aufs Display, um die Anzeige zu aktivieren und den Blick zur Uhr etwas unauffälliger zu halten. Die Weckerfunktion nutze ich regelmäßig um mich an feste Zeiten erinnern zu lassen. Das sanfte Vibrieren am Handgelenk ist unauffällig und reicht vollkommen aus. Ob es mich beim Schlafen aber aufwecken könnte, bezweifele ich.

Das Aufladen hat Fitbit erheblich einfacher gestaltet. Musste bei der Blaze der Tracker noch aus dem Käfig entnommen und in eine Ladeschale gelegt werden, clipst man bei der Ionic das Ladekabel einfach an. Zwei Magnete halten das Kabel auf den Kontakten, so wie man es von Apples Mag-Safe-Adaptern kennt. Das Armband muss dafür auch nicht mehr abgenommen werden.

Was ich nicht genutzt habe

Die Uhr kann sich direkt mit Bluetooth-Kopfhörern verbinden und auch Musik abspielen. Für beides nutze ich jedoch unterwegs mein Smartphone und beim Training höre ich nie Musik, daher ist dieses Feature für mich nice-to-have, aber nicht wichtig gewesen. Die Coach-Funktion bietet begleitete Fitnessübungen an. Für Anfänger ist dies sicherlich ein leichter Einstieg, mich hielt es in meiner Routine eher auf. Bei der Relax-Funktion ging es mir nicht anders. Hier wird man bei einer geführten Atem-Entspannungsübung geleitet. Wäre ich dem vorgegebenem Atemtempo bis zum Ende der Übung gefolgt, hätte ich keinen Entspannungseffekt gehabt. Auch hier ist dies bestimmt ein guter Einstieg für diejenigen, die sich neu mit dieser Art Entspannung auseinandersetzen möchten. Für mich dürfte das Tempo maximal halb so schnell sein, um einen entspannenden Effekt zu haben. Was ich nicht testen konnte, ist die NFC-Funktionalität. Der Tracker hat diese Funktion, jedoch ist es aktuell nicht möglich in Deutschland damit schon Zahlungen durchzuführen.

Fazit

Fitbit hat seine Hausaufgaben gemacht!

Die Benachrichtigungsfunktion wurde ausgebaut, der Tracker ist über Zifferblätter und Apps personalisierbar, die Akkulaufzeit ist verbessert und es gibt GPS-Tracking. Damit ist die Ionic ein solider Fitnesstracker für den Alltag und für Hobbysportler. Mit der Bezeichnung „Smart Watch“ tue ich mich hingegen etwas schwer. Im Vergleich zu einer Apple Watch oder Android Wear ist der Funktionsumfang einfach zu gering und der aufgerufene Preis (im Vergleich) etwas hoch angesetzt. Dennoch trage ich sie als Fitnesstracker sehr gerne und nutze sie regelmäßig.


Dieser Artikel wurde verfasst von Philipp Pilz auf Gdgts, wenn du dies nicht auf Gdgts liest, dann zeige deine Unterstützung und lese diesen Artikel unter...https://gdgts.de/fitbit-ionic/.

Ich bedanke mich beim Hersteller für die Bereitstellung des Testmusters. Informationen zu ethischen Grundsätzen.



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