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Gastartikel 2021: Ãœbertragung des alleinigen Sorgerechts

Der Autor, Rechtsanwalt Niklas Clamann, ist Rechtsanwalt in Münster (Westf.). Er praktiziert inseiner eigenen auf Familien- und Scheidungsrecht spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei und stehtjederzeit für Fragen bereit. Die Kontaktdaten sowie weitere Informationen zu dem Thema Sorgerechtsind unter https://www.online-scheidung-deutschland.de/ zu finden. Die Schwierigkeit der Übertragung Des Alleinigen Sorgerechts Alleinerziehende Väter. In vielen Kulturen sind diese zwei Worte noch immer ein Fremdwort, undauch bei uns machen sie laut der Bundeszentrale für politische Bildung nur ca. 10% allerAlleinerziehenden aus. Von der Gesellschaft kritisch beäugt und vom Familienrecht im Vergleich zurbiologischen Mutter benachteiligt: Der Streit um das alleinige Sorgerecht ist für viele Väter eine Tortur. Unabhängig davon, weswegenMan(n) das alleinige Sorgerecht beantragen will – ob die Mutter einfach nicht im Bilde ist, oder sichaus physischen oder psychischen Gründen nicht kümmern kann – es ist häufig nicht so einfach, wieMan(n) es gerne hätte. Zu beachten gilt zunächst, dass die Voraussetzung für jegliche Sorgerechtsstreitigkeiten ist, dass diesozialen Eltern auch die rechtlichen Eltern sind. Das bedeutet für unverheiratete Elternpaare, dass dieVaterschaft anerkannt werden muss. Bei verheirateten Paaren ist der Ehepartner der biologischenMutter von Gesetzes wegen der Vater des Kindes, unabhängig davon, ob er der biologische Erzeugerdes Kindes ist. Für den biologischen Erzeuger in dieser Konstellation ist es häufig schwierig einUmgangs- bzw. Sorgerecht für das Kind zu erlangen, sofern die Mutter dem nicht zustimmt. Grundsätzlich gilt, dass Kinder innerhalb unserer Rechtsordnung eine besondere Position einnehmen.Weil sie nicht unbedingt für sich selbst einstehen können, muss besonders sorgsam darauf geachtetwerden, die Rechte von Kindern einzuhalten und durchzusetzen. Eines dieser Rechte ist das Recht aufden Umgang mit beiden Elternteilen. Dies ist nicht nur in §§ 1626; 1684 BGB zu finden, sondern auchin Artikel 9 der UN-Kinderrechtskonvention. Aufgrund dessen wird auch von einer gemeinsamenelterlichen Sorge ausgegangen und das alleinige Sorgerecht besteht nur im Sonderfall. Das Gesetz gehtsogar so weit, dass vermutet wird, dass ein gemeinsames Sorgerecht stets im Interesse desKindeswohls sei. Sorgerecht bedeutet dabei die elterliche Sorge, die die Gesamtzuständigkeit für dasKind in Bezug auf die Personensorge, die Vermögenssorge sowie die gesetzliche Vertretung desKindes umfasst, § 1626 BGB. Für die Beantragung des (alleinigen) Sorgerechts ist der rechtliche Vater nicht auf die Zustimmung derMutter angewiesen. Vielmehr prüft das Gericht je nach Einzelfall individuell, ob das Kindeswohlgefährdet wäre, wenn ein gemeinsames Sorgerecht bestehen würde. Von einer Kindesgefährdung wirdbeispielsweise bei Gewalttätigkeit gegenüber dem Kind oder bei extremer Vernachlässigungausgegangen. Was das jeweils zu bedeuten hat, ist jedoch grundsätzlich von der persönlichen Situationabhängig. Und wie bereits oben erklärt, versucht der Staat den Kindern beide Elternteile zu bieten, umsie nicht aus ihrem gewohnten, stabilen sozial-familiären Umfeld zu reißen. Sofern jedoch das eineElternteil dem Antrag des anderen zustimmt, wird das Familiengericht dem Antrag grundsätzlichstattgeben. Der Wille des Kindes wird dabei natürlich auch vom Gericht in die Erwägungmiteinbezogen, und je älter es ist, desto schwerer wiegt dessen Einfluss. Neben der Beantragung der Übertragung des vollständigen alleinigen Sorgerechts ist es auch möglich,nur einen Teilbereich der elterlichen Sorge auf ein Elternteil zu übertragen. Ein solcher Teilbereichkann beispielsweise das Aufenthaltsbestimmungsrecht sein, die schulische Betreuung, die ärztliche Versorgung oder die Vermögensverwaltung. Dies könnte beispielsweise hilfreich sein, wenn es darumgeht, das Kind für den Kindergarten anzumelden oder eine weiterführende Schule auszuwählen. Grundsätzlich gilt: Es soll immer zum Wohle des Kindes entschieden werden!



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