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D.i.i. Invest meldet Insolvenz an

D.i.i. Invest — Der Insolvenz-Reigen der Immobilien-Initiatoren wird fortgesetzt

Nach Project und ProReal musste jetzt die d.i.i. Invest als nächster großer Immobilien-Initiator den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Die in Wiesbaden ansässige d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG hat einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens gestellt. Die bis zuletzt geführten Gespräche mit möglichen Finanzierungspartnern konnten „zu keiner einvernehmlichen positiven Lösung gebracht werden“. Der Grund für den Kapitalbedarf soll in der „anhaltenden schwierigen Marktsituation im Immobilienbereich“ liegen. Neben der AG wurden darüber hinaus Insolvenzanträge für operative Tochtergesellschaften der d.i.i.-Gruppe gestellt. Für die Anleger soll alles weitergehen wie bisher — angeblich. Wir halten das jedoch für eher unwahrscheinlich. Denn für die d.i.i. Investment GmbH als Kapitalverwaltungsgesellschaft innerhalb der d.i.i. Gruppe wurde bei der Bafin aufgrund aufsichtsrechtlicher Anforderungen eine gesonderte Insolvenzanzeige gestellt.

Wie die anderen genannten Anbieter auch gibt d.i.i.-Chef Frank Wojtalewicz den Kriegen, dem Anstieg von Zinsen und Baukosten sowie der allgemeinen Wirtschaftslage die Schuld. Auch hier vermissen wir jegliche Selbstkritik. D.i.i. hat ganz überwiegend Spezial-AIF aufgelegt, zu denen es bisher nur lapidar heißt, dass zu ihnen keine Insolvenzanträge gestellt wurden. Das heißt aber nichts für die Zukunft. Im März 2024 sammelte die d.i.i. Investment GmbH schon Vollmachten für den Austausch der Komplementärin bei Fondsgesellschaften ein. Geschäftsführer Dirk Hasselbring schrieb am 6. März, dass er „abseits der regelmäßigen Quartalsberichterstattung sowie der Gesellschafterversammlungen, die Kommunikation zu den aktuellen Themen in unseren Fonds intensivieren“ möchte. Als Fondsmanager sehe er sich aktuell einem herausfordernden Umfeld ausgesetzt: „Baukostenerhöhung im Zuge der Inflation, ein starker Anstieg des Zinsniveaus und Verunsicherungen der Käuferschaft führten zu massiv verzögerten Projektvermarktungen sowie zu deutlich höheren Zinskosten.“ Weiterhin räumte er dann ein, dass sich einige der Neubau- und Projektentwicklungsfonds in einer angespannten wirtschaftlichen Lage befänden und deshalb die bestandshaltenden Fonds davon unabhängig gemacht werden sollten. Das würde „Sie als Anleger besser schützen“, schrieb Hasselbrink.

Beim d.i.i. 10 steht das Insolvenzgespenst jedenfalls schon mitten im Raum. Der Fonds mit 90 Millionen Euro Zeichnungskapital und einer Fremdfinanzierung von 65 Prozent braucht frisches Eigenkapital von rund 14 Milllionen Euro, um die Insolvenz abzuwenden: „Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der Finanzierungs- und Transaktionsmärkte haben den Fonds dii 10 in Liquiditätsprobleme gebracht und erfordern Beiträge aller Beteiligten, Banken, d.i.i. AG und Investoren gleichermaßen, um eine profitable Fortführung des Fonds zu gewährleisten.“ Es eilt und es ist sehr ernst, weshalb d.i.i. den Investoren für eine verbindliche Kapitalzusage gerade einmal zehn Tage Zeit einräumte. Guckt man sich die Finanzierung genauer an, lässt sich die Ursache der Probleme unschwer erkennen. Anstelle beim ersten Ansteigen der Zinsen zumindest mittelfristige Laufzeiten zu vereinbaren, hat die D.i.i. den Absprung offenbar verpasst und zu lange an Kurzfristvereinbarungen festgehalten. Und dann liefen die Zinsen aus dem Ruder.

Für die Anleger der D.i.i.-Fonds ist der Zeitpunkt gekommen, um sich zusammenzuschließen. Die Plattform für eine “IG Dii” wollen wir über den Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V. zur Verfügung stellen. Ziel der “IG Dii” wird es sein, unabhängig von der D.i.i.-Gruppe eine ordnungsgemäße Fondsgeschäftsführung zu erhalten. Wir gehen davon aus, dass sich die Schere der Interessen von Anlegern einerseits und Initiatoren andererseits immer weiter öffnen wird. Das schließen wir nicht zuletzt aus den Hintergründen entscheidender Personen in der D.i.i.-Gruppe. Felix Hufeld, der nach dem Wirecard-Skandal ausgeschiedene BaFin-Chef, sitzt seit gut einem Jahr im Aufsichtsrat zusammen mit Stefan Sanktjohanser, der seit Sympatex weit über die Branche hinaus berüchtigt ist. Laut Aktionärsliste vom September 2022 gehören oder gehörten Sanktjohanser mittelbar auch 33,3 Prozent der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG. Ein weiteres Drittel gehört laut dieser Aktionärsliste dem ebenfalls umstrittenen Unternehmensberater Dr. Stephan Goetz. D.i.i.-Chef Frank Wojtalewicz hält das letzte Drittel der 150.000 Aktien.

Als Mitglied halten wir Sie bezüglich aller Entwicklungen auf dem Laufenden. Wenn Sie mehr zu unserer Mitgliedschaft erfahren möchten, klicken Sie bitte hier. Wenn Sie kein Mitglied bei uns sind, aber zu den betroffenen Anlegern gehören, können Sie sich gern kostenlos für die Aufnahme in unseren Informationsverteiler bei uns anmelden. Schicken Sie uns einfach eine E‑Mail, in der Sie uns Ihre Kontaktdaten mitteilen und an welchen Fonds Sie beteiligt sind. Dann informieren wir Sie über die weiteren Entwicklungen und das weitere Vorgehen im Rahmen der Interessengemeinschaft IG dii.

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