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Body Positivity – Was bedeutet das eigentlich genau? 🤗

Was genau ist mit Body Positivity eigentlich gemeint und was nicht? Wie lernt man, positiver mit dem eigenen Körper umzugehen?

Das Thema „Body Posititivity“ (oft auch: Bodypositivity) ist heute in den sozialen Medien kaum noch zu übersehen. Auch, wenn der Gedanke, Diskriminierung aufgrund des Körpers zu stoppen und positiver mit dem eigenen Aussehen umzugehen, kein neuer sein mag – So intensiv auseinandergesetzt wie zurzeit hat sich die breite Öffentlichkeit damit sicherlich noch nicht.

Auch du hast bestimmt schon von Body Positivity gehört und findest das Thema vielleicht aktuell, interessant und wichtig. Falls du aber noch keine umfassenden Informationsbeitrag dazu gefunden hast, sollte dir unser kleiner Aufklärungsartikel helfen. Was genau ist mit Body Positivity eigentlich gemeint und was nicht? Wie lernt man, positiver mit dem eigenen Körper umzugehen? Und woher rührt die lauter werdende Kritik an der Bewegung?

Body Shaming – Ursache allen Übels?

Bevor es „Body Positivity“ gab und geben musste, prägte ein anderes Phänomen das soziale Miteinander und die öffentlichen Diskurse: Das sogenannte „Body Shaming“. Du solltest also zunächst wissen, was es damit auf sich hat.

Body Shaming (oft auch: Bodyshaming) ist ein noch recht junger Begriff aus dem 21. Jahrhundert und bezeichnet Formen von Diskriminierung, Beleidigung, Mobbing oder Demütigung von Menschen. In vielen Fällen betrifft dies Frauen – aufgrund ihrer äußeren Erscheinung. Body Shaming findet dabei immer in Abhängigkeit zu Schönheitsidealen einer bestimmten Zeit statt.

Das Problem betrifft in gesteigertem Maße die jetzige Generation junger Menschen. Denn in Zeiten digitaler und vor allem sozialer Medien konnten sich Schönheitsideale schneller verbreiten und der Austausch darüber kann schneller stattfinden. Hinzu kommt, Dass im Internet vollkommen anonym diskriminiert und gemobbt werden kann. Die Hemmschwelle, in genau solche Verhaltensmuster zu verfallen, ist daher online deutlich geringer.

Schönheitsideale und vermeintliche Perfektionen

Um dich dem Body-Positivity-Thema zu nähern, solltest du dir zunächst die Frage stellen:

Was sind eigentlich Schönheitsideale?

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  • Schönheitsideale im Kontext von körperlichem Aussehen, sind Vorstellungen darüber, welche Art von Gesicht und welche Figur als „schön“ bezeichnet werden.
  • Schönheitsideale können sich im räumlichen und zeitlichen Kontext stark voneinander unterscheiden. Sie befinden sich in einem steten Wandel.
  • Problematisch ist, dass Schönheitsideale immer eine normierende Wirkung haben. Sie sorgen dadurch dafür, dass vor allem optischer Pluralismus und die Individualität eine Abwertung erfahren. Abweichungen vom Idealbild lösen somit oft Diskriminierung aus.
  • Oftmals erfahren schon diejenigen Diskriminierung, die nicht nach den gängigen Schönheitsidealen streben.
  • Die Frage ist, ob Schönheitsideale überhaupt erreicht werden können. Da sie Ideale sind, wird damit die Vorstellung von Vollkommenheit ausgedrückt. Diese aber ist in der Realität, zumindest gemessen an den Idealvorstellungen, nie vorhanden.
  • Aus diesem Grund bedienen sich Menschen immer wieder Tricksereien, um sich diesen Idealen zumindest möglichst gut nähern zu können. Mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen werden Körper und Gesicht korrigiert, um vermeintlich „perfekt“ auszusehen. Richtig gefährlich und ungesund wird es spätestens wenn mit pharmazeutischen Hilfsmitteln oder chirurgischen Eingriffen „nachgeholfen“ wird. Leider ist die Tendenz, was die Beliebtheit von Schönheitsoperationen in Deutschland angeht, eher steigend.

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Body Shaming und die Alltagssprache

Die Diskriminierung aufgrund des Aussehens oder des Körpergewichts findet beabsichtigt, oft aber auch unbeabsichtigt, auf sprachlichem Weg und auf verschiedene Weise statt. Das, was als „Alltagssprache“ bekannt ist, ist davon nicht unbetroffen. Im Gegenteil: Bezeichnungen, die sich als „normal“ und „alltäglich“ etabliert haben, lassen sich bei genauerer Betrachtung als diskriminierend enttarnen.

Dafür musst du dir zum Beispiel nur einmal das Wort „fettleibig“ anschauen. Ursprünglich handelte es sich dabei um einen rein medizinischen Ausdruck. Allerdings wirkt das Wort heute durch den Bezug auf „Fett“ und durch das oft in herabwürdigender Weise genutzte Adjektiv „fett“ stärker als Schimpfwort, als Bezeichnungen, wie „dick“ oder „übergewichtig“.

„Machen Sie denn genügend Sport?“

Auch in der Diagnose vieler Ärzt*innen schwingt oftmals Body Shaming mit.

Manche Ärzt*innen diskriminieren Patient*innen allerdings auch völlig unbewusst durch ihr Verhalten bei der Behandlung oder Diagnose. Patient*innen mit Übergewicht wird etwa dazu geraten mehr Sport zu treiben, um gesünder zu leben. „Normalgewichtigen“ wird in diesem Fall eine gute körperliche Verfassung zugesprochen. Dieser Umstand kann auch zu Fehldiagnosen führen.

Abseits des medizinischen Kontextes findet Body Shaming aber natürlich vor allem in den alltäglichen Gesprächen statt. Das Gewicht einer Person ist ein geläufiges Thema bei vielen Konversationen. „XY hat aber ganz schön zugenommen/ abgenommen über die letzten Wochen“ – heißt es dann oftmals. Dahinter steht implizit immer eine Bewertung und auch hier eine Bemerkung, wie „Ist sowas überhaupt noch gesund?“

Im extremen Fall wird bewusst diskriminiert, indem Personen mit Begriffen beleidigt werden, die ausdrücken: Du gehörst nicht zu uns, weil du äußerlich deutlich von Schönheitsidealen abweichst. Auf diese Weise stärken die Diskriminierenden den Gruppenzusammenhalt und „erheben“ sich über die oder den Ausgegrenzten. In der Kindheit und Jugend sowie im Schulalltag sind Ausgrenzungen auch dieser Art sowohl bei Jungen als auch Mädchen besonders häufig vorzufinden.

Zu Body Shaming kann es aus Langeweile, Antipathie oder aufgrund von Emotionen und Empfindungen, wie Wut, Selbstzweifeln oder auch dem Bedürfnis nach Macht kommen. Außerdem spielen das Alter, das Wohnumfeld, die Sozialisierung und die emotionale Intelligenz eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Die Gefahren sind nicht zu unterschätzen

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Es steht fest, dass Body Shaming ein nicht zu unterschätzendes Thema in unserer heutigen Gesellschaft ist. Sicherlich hast auch du schon Fälle erlebt – als Beobachtende, Mitwirkende oder vielleicht sogar als Betroffene. Dann kannst du dir sicher vorstellen, dass die Gefahren des Body Shamings groß sind.

Etliche betroffene Frauen berichten im Internet oder auch in Printmagazinen und Büchern immer wieder von ihren Erfahrungen mit Aussehens- und Gewichtsdiskriminierungen. Angefangen mit Selbstzweifeln aufgrund spitzer Bemerkungen, über zwanghafte Selbstkontrolle bis hin zu Essstörungen und Depressionen aufgrund regelmäßiger Beleidigungen. Die Folgen des Body Shamings sind drastisch.

Viele Frauen steigern sich so in das vermeintliche Problem mit ihrem Aussehen hinein, dass sie durch den Lebensstil, den sie oftmals verändern, nicht glücklicher werden, sondern sich noch stärker belasten. Das akribische Zählen von Kalorien, der tägliche Sportdrang und das Angewiesensein auf Rückmeldungen von außen (oft auf sozialen Plattformen) nimmt selbstzerstörerische Züge an.

Irgendwann droht ein Burnout oder der Körper streikt. Schlimmstenfalls drohen Krankheiten, die der Gesundheit massiven Schaden zufügen können.

Body Positivity – Aktueller denn je

Mit Body Positivity soll dem Body Shaming und dem Wahn um das Entsprechen bestimmter Schönheitsideale und damit einhergehender Normen ein Ende gesetzt werden. Body Positivity versteht sich als Bewegung, die dieses Ziel verfolgt, indem sie für die Akzeptanz des eigenen Körpers mit all seinen vermeintlichem Makeln sowie für Selbstliebe und Gelassenheit plädiert.

Die Bewegung versucht dabei auch zu erreichen, dass das physische Aussehen und der Wert, der einem menschlichen Leben zugesprochen wird, nichts mehr miteinander zu tun haben. Eine Gesellschaft, die attraktive Menschen bevorzugt – etwa, wenn es um das Gehalt geht – muss dabei noch einen weiten Weg gehen. Denn jeder Mensch ist gleich wertvoll, egal, ob er im gesellschaftlichen Sinne „schön“ ist oder eben nicht.

Body Positivity als „Trenderscheinung“ in den sozialen Medien

Die Body-Positivity-Bewegung wurde vor allem durch die sozialen Medien groß. Sie setzt also auch auf den Plattformen an, wo sich in verstärktem Maße die Problematik des Body Shamings findet. Gerade Instagram, die größte Plattform für Influencer überhaupt, wird genutzt, um auf das Thema Body Positivity aufmerskam zu machen.

Anhängerinnen der Bewegung versuchen dabei oftmals mit einer selbstbewussten Inszenierung ihrer Körper, die sich von den typischen Schönheitsidealen dort unterscheiden, Aufmerksamkeit zu erlangen. Es geht darum, zu zeigen: Jeder Körper darf hier präsentiert werden, denn jeder Körper ist schön.

In diesem Zusammenhang wird, mittels entsprechender Hashtags oder Bild- und Videobeschreibungen auch auf die Sprache Einfluss genommen. Das, was vorher „Dehnungsstreifen“ oder „Schwangerschaftsstreifen“ genannt wurde, heißt dann beispielsweise „Tiger Stripes“. Die neue Terminologie soll zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins, einem gesünderen Umgang mit der Körperthematik und einem liebevolleren Verhältnis zum eigenen Aussehen führen.

Wichtig ist aber auch, dass die Body Positivity Bewegung nicht als reine Gegenbewegung zum Body Shaming in den sozialen Medien anzusehen ist. Denn Body Positivity ist auch relevant, wenn gerade nicht gezielt diskriminiert wird.

Die Bewegung nicht nur als „Gegenbewegung“ verstehen

Wenn du „body positive“ denken lernst, machst du dich im besten Fall dauerhaft frei davon, deinen Körper zu bewerten und deine Stimmung abhängig von dieser Bewertung zu machen.

Selbst, wenn du nicht aufgrund deines Aussehens gemobbt oder diskriminiert wirst, hast auch du ziemlich sicher zwangsläufig irgendwelche Idealvorstellungen für deinen Körper im Kopf. Vielleicht bist du dir dieser nicht einmal bewusst – beim Blick in den Spiegel wirken sie vielleicht trotzdem in dir.

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Indem du dein Aussehen einfach so annimmst, wie es ist und damit zufrieden bist, kannst du dich irgendwann vielleicht von diesen Idealen lösen. Es kann mitunter eine ganze Zeit dauern, bis du deinen „Wert“, der sich von dem anderer, für dich momentan vielleicht noch „schönerer“ Menschen unterscheidet, begreifst.

Hast du diesen Punkt aber einmal erreicht, wirst du merken, wie viel entspannter und respektvoller dir selbst gegenüber du durchs Leben gehen kannst!

Du solltest auf deinem Weg aus der Welt der Schönheitsideale auch immer wieder Gedankenexperimente machen und deine eigenen Denkmuster hinterfragen:

  • Ziehst du gerade Rückschlüsse über eine Person, die lediglich auf deren äußerem Erscheinungsbild beruhen?
  • Was lösen dein Verhalten und deine Sprache bei der diskriminierten Person aus?
  • Falls du betroffen bist: Was geht in dir vor?
  • Wer ist die Person, die dich da diskriminiert und was denkst du, warum sie es tut?

Was die Sprache betrifft ist vor allem das Reflektieren über den möglichen Umgang der Betroffenen mit harmlos gemeinten Äußerungen wichtig. Dass Beleidigungen zu massiven Folgeschäden führen können, steht außer Frage. Doch auch unangemessene Fragen und Feststellungen zum Gewicht – egal ob dick oder dünn – führen betroffenen Menschen nicht nur langjährige Alltagserfahrungen mit Diskriminierungen immer wieder vor Augen.

Unter Umständen fühlen sich die Betroffenen in eine Position gedrängt, in der sie glauben, ihr Gewicht rechtfertigen zu müssen – dabei sollte es im persönlichen Umgang eigentlich überhaupt keine Rolle spielen.

Die gesündeste Form von Body Positivity

Wenn du dich intensiv mit Body Positivity auseinandersetzt, wirst du irgendwann vielleicht auf eine alternative Form der Bewegung treffen. Eine Unterform oder spezielle Umgangsform mit dem Thema, die sich doch noch einmal von der bisherigen Definition abgrenzt. Die Rede ist von „Body Neutrality“.

Viele Expert*innen sind der Meinung, dass eine neutrale Einstellung zum Körper gesünder und der ganzen Sache dienlicher ist, als die Einstellung: Mein Körper ist perfekt, wie er ist und ich bin schön. Es sei vielmehr wichtig, den Stellenwert von Schönheit im Allgemeinen infrage zu stellen.

Die Body-Positivity-Bewegung habe wichtige Dinge geleistet, sie habe das Bewusstsein dafür wecken können, wie realitätsfern und diskriminierend gängige Schönheitsideale sind. Auch der Kampf für mehr Diversität in den Medien sei nach wie vor wichtig. Doch die Wurzel des Problems werde nicht angepackt.

Damit haben die Verfechter von Body Neutrality nicht ganz unrecht. Denn zwar wird beständig Kritik an der Definition von schönen Körpern geübt. Allerdings wird nie gefragt:

Muss man sich schön fühlen, um ein glückliches Leben führen zu können?

Die Antwort lautet nämlich eventuell: Eigentlich nicht! Denn die anderen Qualitäten eines Menschen leiden möglicherweise darunter, dass der Fokus zu stark auf dem Aussehen liegt. Wenn Vertreter*innen der Body-Positivity-Bewegung Frauen immer wieder vermitteln, dass ihre „Tiger Stripes“ schön sind, dann wird damit doch auch ausgedrückt, dass ihr Aussehen das ist, worauf es ankommt. Körper – gerade von Frauen, die in der Vergangenheit oft objektifiziert wurden – sind aber eben keine Objekte, die von allen betrachtet und bewertet werden sollten.

Natürlich heißt das aber nicht, dass du dich ab jetzt gehen lassen und dass du keine bewussten Entscheidungen bezüglich deines Aussehens mehr treffen sollst. Du darfst auch immer noch Mode tragen, die dir das beste Gefühl gibt und du kannst sie auch so wählen, dass du für dein Empfinden darin optimal zur Geltung kommst.

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Soll heißen: Du darfst, wenn du dich danach fühlst, lange, schwarze Kleider mit Längsstreifen tragen, um etwas schlanker auszusehen. Du darfst als eher kleine Frau natürlich auch mal ein paar Tricks anwenden, um etwas größer zu wirken. Denn es unterliegt der Freiheit jedes Menschen, mit den Möglichkeiten und gegebenen Grenzen und Limitierungen des Körpers zu spielen.

Es geht lediglich darum, dass du diese Dinge bewusst tust und nicht das Gefühl hast, es aus einem Zwang heraus machen zu müssen. Oder, dass du dich ohne entsprechendes Styling nicht mehr aus dem Haus traust.

Verbieten kann und sollte dir niemand, wie und was du anzuziehen hast oder wie du deine Haare trägst und wie viel Make-up du verwendest. Fühlst du dich mit etwas wohl und kannst du dich befreien von jeglichen vermeintlichen Idealvorstellungen, darfst du tragen, was du möchtest!

Zu diesem bewussten Umgang etwa mit Mode oder dem Styling generell, gehört aber auch, dass du deinem Aussehen nicht zu viel Bedeutung beimisst. Du entscheidest dich, etwas zu tragen, weil es dir gefällt und weil du dich damit wohlfühlst.

Versuche dein tägliches Selbstwertgefühl nicht mehr an deine Erscheinung zu koppeln – denn du hast einen Wert, egal wie du aussiehst.

Den eigenen Körper lieben lernen

Grundsätzlich entscheidest du selbst, was für dich die beste Einstellung zu deinem Körper ist. Selbst, wenn dich der Ansatz von Body Neutrality überzeugt, kann es nicht schaden, mit deinem Körper zunächst Frieden zu schließen, indem du ihn lieben lernst. Denn vielleicht hat auch dein Körper bislang eher unter deinem Blick leiden müssen.

Gleichzeitig kannst du dennoch versuchen, eine neutrale Einstellung zur Bewertung deines Aussehens und zum Einfluss auf deine Stimmung und dein Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Am effektivsten ist es aber definitiv, nicht allein eine Liebe für dein Äußeres, sondern für alles, was dich ausmacht, zu entwickeln. Selbstliebe, die sich auf deinen Körper, aber grundsätzlich auch einfach auf dich als Menschen in seiner Gesamtheit richtet, lässt sich mit diversen Übungen nach und nach stärken. Diese Übungen sind eine Art Mentaltraining. Denn dein Geist ist es, der deinen Körper davon abhält, einfach nur zu sein:

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  • Achte darauf, wie du innerlich reagierst, wenn du andere Menschen siehst. Ordnest du sie gleich in Kategorien, wie „schön“ und „hässlich“ oder „gut angezogen“ und „unstylisch“ ein?
  • Beobachte, ob du dich mit anderen vergleichst. Fühlst du dich gut, wenn du denkst, dass du „besser aussiehst“, als jemand anders? Fühlst du dich schlecht, wenn du ein Topmodel siehst, das den Schönheitsidealen entspricht? Wie stark ist deine Stimmung von diesen Bewertungen abhängig?
  • Stelle dich vor den Spiegel und achte ganz bewusst darauf, was du machst und wie du über deinen Körper denkst. In den meisten Fällen wirst du dich auf die vermeintlichen Makel und unschönen Stellen konzentrieren. Betrachte stattdessen einfach einmal die Dinge genau, die dir an dir gefallen.
  • Durchsuche deine Social-Media-Accounts und entfolge den Seiten, die dich demotivieren. Manchmal erreichen vermeintliche „Motivationsaccounts“ genau das Gegenteil. Denn die „Idealkörper“ sind nicht zu erreichen oder sogar einfach zu sehr mit Photoshop verfälscht.
  • Versuche, dich generell auf positive Dinge und kleine Erfolge zu fokussieren, die du am Tag erlebt hast. Das stärkt auf Dauer dein Selbstwertgefühl und löst dich zusätzlich aus der Abhängigkeit von Oberflächlichkeiten, wie dem äußeren Erscheinungsbild.

Sich selbst nicht betrügen

Wer „body positive“ oder „body neutral“ lebt, lernt, den eigenen Körper zu akzeptieren wie er ist und bestenfalls nicht mehr so viel Gedanken an das eigene Aussehen zu verschwenden. Spricht man darüber mit Menschen, die sich mit dem Thema noch nicht so wirklich beschäftigt haben, erntet man oftmals einen zweifelnden Blick.

Es folgt eine Denkpause und dann häufig das Argument oder die Frage: Aber treibt das nicht einen ungesunden Lebensstil voran? Finden übergewichtige Menschen darin dann nicht eine Rechtfertigung, weiterhin ungesund zu leben?

Den Körper zu lieben, wie er ist, heißt nicht, nicht mehr auf ihn Acht geben zu müssen.

Dass solche Bemerkungen problematisch sind, weil sie das sichtbare Körpergewicht sofort wieder mit der Gesundheit in Verbindung bringen, haben wir schon geklärt. Allerdings ist die Frage nach dem ungesunden Lebensstil nicht unberechtigt. Es kann aber klar gesagt werden: Body Positivity bedeutet nicht, dass man sich selbst betrügt!

Den Körper so zu akzeptieren, wie er ist, bedeutet nicht, dass man damit etwa eine Rechtfertigung für eine ungesunde Ernährungsweise gefunden hat, die nachweislich Krankheiten fördert. Im Gegenteil: Body Positivity heißt, dass man sich dieser Tatsache genau bewusst ist. Einen Körper, zu dem man einen gesunden Bezug hat, möchte man pflegen und umsichtig behandeln.

Dazu gehört dann ebenfalls ein rundum gesunder Lebensstil, der aus ausreichend Bewegung, ausgewogener Ernährung und Entspannung und Erholung besteht. Wenn es dabei nötig ist, im Namen der Gesundheit gezielt zu entgiften ein paar Kilo abzunehmen, dann ist auch das sinnvoll und steht nicht im Widerspruch zu einer positiven oder neutralen Haltung dem eigenen Körper gegenüber. Kennst du unsere Detox-Diät?

Die Kritik an der Body-Positivity-Bewegung

Es sollte klar geworden sein, dass die Body-Positivity-Bewegung für unsere heutige Gesellschaft wichtige Dinge erreichen konnte. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass Schönheitsideale unrealistische Konstrukte sind, die meist zu Diskriminierung und Depressionen führen.

Was Vertreter*innen der Body Neutrality kritisieren, ist aber nicht zu verachten: Body Positivity vergisst in vielen Fällen den wichtigen Punkt: dass die Aufmerksamkeit dabei weiterhin auf dem Körper bleibt. Wer Bikinifotos von sich postet – egal mit welcher Figur –, zeigt weiterhin seinen Körper und wird anhand dessen bewertet. Schlimmstenfalls gibt man damit Mobber*innen noch mehr Angriffsfläche.

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Auch aus einem anderen Grund wird noch Kritik an der Body-Positivity-Bewegung geübt: Viele Frauen, so die Kritiker*innen, nutzen Hashtags, wie #BodyPositivity oder #bodypositive, obwohl sie sich von typischen „Instagram-Models“ kaum unterscheiden. Etwas breitere Hüften oder größere Brüste seien noch lange nicht normabweichend. Menschen, die dagegen deutlich von Schönheitsidealen abweichen, gerieten damit in den Hintergrund.

Das lässt sich mit der Kritik am medialen Umgang mit Models vergleichen, die als „Plus-Size“ eingeordnet werden. Auch hier werden oft Frauen präsentiert, die zwar nicht mager sind, oft aber eine vollkommen durchschnittliche und gesunde Figur haben.

Wie du merkst, ist das Thema komplex und die Debatten sind längst nicht abgeschlossen. Du solltest dir deine eigenen Gedanken dazu machen und versuchen, einen für dich gesunden Umgang mit deinem Körper zu finden. Darum geht es schließlich: Dass du gänzlich unabhängig wirst von der Meinung anderer und von Vorstellungen und Bewertungen, die dein Aussehen betreffen.



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