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5 Dinge, die mir in Rheinhessen besonders gefallen

Der größte Fauxpas in Rheinhessen? Nach Tipps für Wiesbaden fragen. Zwischen der hessischen Landeshauptstadt und Mainz liegt zwar nur der Rhein, aber eben auch eine Landesgrenze – und damit verbunden gewisse Befindlichkeiten. Auf rheinhessischer Seite, das eben nicht zu Hessen gehört, wie viele denken (sondern zu Rheinland-Pfalz), geht man damit aber ziemlich unaufgeregt um.

Bei unserem Wochenendtrip in Deutschlands größte Weinregion ging es beim Wein und Wandern sehr entspannt und gesellig zu. Was mal wieder zeigt: Es muss nicht immer eine Highlight-Liste sein zum Abhaken, oft sind es die ganz normalen Dinge, die das Leben schön machen. Und solche Orte und Momente haben wir einige erlebt. Hier sind fünf davon:

Charmante Dörfer

Flonheim zum Beispiel. Ein Dorf wie viele andere, denkt man. Ist es auch, jedenfalls auf den ersten Blick. Doch je länger wir durch den Ort spazieren, desto mehr offenbart sich dessen Charme. Der üppige Bauerngarten hinter einer Mauer, Sonnenblumen an der Hauswand, der Trecker vor der Kirche geparkt, das Tagelöhnerhaus, in dem heute Feriengäste wohnen, die Lauben mit dem ehemaligen Kerkerloch Oder die schmale Backhausgasse, wo sich früher das Dorfleben in all seinen Facetten abspielte.

Aus den Höfen der Weingüter weht der so typische Duft der Weinlesezeit durchs Dorf, es riecht nach Most und gärenden Trauben. Beinahe zu jedem Haus weiß die Ortsführerin eine Geschichte zu erzählen. Auch die vom Küster, der einst die Kirche halb abgefackelt hat. Ein beeindruckendes Bauwerk, das für ein Dorf wie Flonheim eigentlich überdimensioniert erscheint. Der Sandstein kommt aus den Flohnheimer Steinbrüchen, darauf sind sie hier stolz. Schließlich haben die Kölner ihren Dom aus diesen Steinen gebaut.

Das und noch viel mehr erfahren wir in der Infothek am historischen Marktplatz. Korallen, Austern und Haifischzähne zeigen, dass irgendwann hier mal Meer gewesen ist. Sogar ein Seekuhskelett hat man im Ortsteil Uffhofen gefunden. Die Winzer profitieren heute von den damals entstandenen Böden.

Das rhoihessische WWW

Samstags ist Markttag in Alzey. Auch das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Aber eine Sache gibt es außer in Mainz nur in Alzey: das rhoihessische WWW – Weck, Worscht und Woi. Am Stand vom Metzger herrscht entsprechend reger Betrieb, die deftige Brotzeit am Vormittag scheint beliebt zu sein. Ich werde gefragt, ob ich die Wurst warm oder kalt möchte und bevor ich antworten kann, übernimmt das die Dame in der Schlange hinter mir: warm natürlich (schmeckt wirklich besser).

Und weil man das Ganze nicht so trocken runterwürgen kann, schenken gleich nebenan die Alzeyer Winzer passende Schoppen aus. Wem 0,4 Liter Wein am Vormittag zu heftig erscheint, bestellt einfach eine Schorle. Nicht wundern, wenn ihr gefragt werdet, ob das wirklich halbe, halbe sein soll oder nicht doch lieber ein bisschen weinlastiger.

Gestärkt vom Alzeyer Marktfrühstück bummeln wir noch ein bisschen rund um den Rossmarkt. Die Innenstadt ist recht klein, aber sehr hübsch mit Fachwerkhäusern und restaurierten Gassen am ehemaligen Römerkastell.

Alzey Rossmarkt

Das rhoihessische WWW: Weck, Worscht und Woi
Alzey

Hiwwelwandern

Hiwwel gibt’s in Rheinhessen überall, wo man hinschaut. Hügel heißen diese auf Hochdeutsch. Hiwwelwandern klingt aber viel netter, finde ich. Mittlerweile gibt es neun solcher Premiumwanderwege, die zu den schönsten Plätzen in Rheinhessen führen.

Wir haben uns die zehn Kilometer lange Hiwweltour „Heideblick“ ausgesucht und starten in Siefersheim. Besonders im Herbst ist die Strecke ein Genuss, wenn die Heide blüht. Highlight der Tour ist die Rast in der Winzeralm, die am Wochenende bei schönem Wetter öffnet. Unbezahlbar: der Ausblick. Fand auch das Deutsche Weininstitut und kürte den Platz 2016 zur Schönsten Weinsicht von Rheinhessen.

Die Heideblick-Runde ist bis auf einen kleinen Schlenker identisch mit der beliebten Bänkelches-Route, die zweimal im Jahr zur Genussmeile wird, wenn die Winzer vom Ort an mehreren Ständen Wein und Snacks servieren. Auch auf den anderen Touren laden die Winzer regelmäßig zur Hiwwelrast.

Wandern auf der Hiwwel-Tour Heideblick
Siefersheim
Hiwwelrast: Pause an der Winzeralm

Ausgezeichnete Vinotheken

Fast 30 Vinotheken gibt es in Rheinhessen, die das Gütesiegel der Weinerlebnisregion tragen dürfen. Feste Öffnungszeiten und zwangloses Verkosten sind selbstverständlich. Manche Vinotheken verkaufen nur die Weine des eigenen Weingutes, in anderen kann man die Weine verschiedener Winzer verkosten. Damit entfällt das Getingel von Weingut zu Weingut (auch Winzer wollen mal ihren Feierabend oder ihr Wochenende genießen) und auch die Verpflichtung zum Kaufen.

Die Rheinhessenvinothek am Rossmarkt in Alzey ist zugleich Weingalerie und Lounge, wo man die Weine von rund 50 Winzern probieren oder einfach auf ein Glas einkehren kann. Oder auf einen Kaffee.

In der Klosterhof Vinothek in Flohnheim backt Anke Schäfer freitags und samstags sogar Kuchen und serviert kleine Snacks zur Weinprobe, die man auch als Gruppe buchen kann. Neben den Weinen aus dem Familienweingut bietet die Kultur- und Weinbotschafterin auch Präsente, Gewürze, Marmeladen oder Chutneys an.

Vinothek in Alzey

Rundum-Weinerlebnis

Das Winzerhotel am La Roche steht tatsächlich mitten in den Weinbergen. Das Weinerlebnis-Paket, das wir gebucht haben, beinhaltet unter anderem einen Weinlese-Workshop und eine Weinprobe, bei der alle Sinne angesprochen werden. Dabei kann jeder selbst testen wie beispielsweise eine andere Lichtfarbe oder ein schwarzes Glas den Weingeschmack beeinflussen. Oder am eigenen Leib spüren, dass der Winzerberuf manchmal ein echter Knochenjob sein kann, wenn die Trauben gelesen werden.

Da wir aber nun mal zum Spaß hier sind, belohnt uns Frank Spaleniak anschließend nicht nur mit einer veganen Zwiebelkuchen-und-Most-Vesper im Weinberg. Mit dem Schoppen-Express, einem umgebauten Treckerhänger, tuckert die gut gelaunte Erntehelfer-Schar anschließend hinauf zum Flonheimer Trullo. Was für ein herrliches Plätzchen!

Wer sich die Augen reibt und in Apulien wähnt, liegt gar nicht so falsch. Im 18. Jahrhundert wurden die Weinberghäuschen von italienischen Wanderarbeitern gebaut. Drei solcher Schutzhütten gibt es noch rund um Flonheim.

Unser Tipp: mit einer Flasche Wein zum Sonnenuntergang herkommen.


Blick vom Winzerhotel in die Weinberge
Mainz Rheinufer
Die Mainzelmännchen sind wirklich überall

Weitere Informationen

Hinkommen:
Am besten mit dem Auto: Flonheim liegt ca. 35 km südwestlich von Mainz.

Übernachten::
Winzerhotel am La Roche, Familie Trautwein, Flonheim-Uffhofen, Außerhalb 12, Flonheim, www.winzerhotel-la-roche.de
Weingut-Essgut-Schlafgut Espenhof, Hauptstraße 76, Flonheim, www.espenhof.de

Essen & Trinken:
Im Winzerhotel Trautwein gibt es ausschließlich vegane Küche. Mittags hatten wir Flammkuchen sowie leckere Dips. Beim Frühstück zum Beispiel bevorzuge ich allerdings die „normale“ Version mit Ei und Milchkaffee. Die Gerichte auf der Abendkarte wie Weltenbummler Bowl oder Linsendal klangen gut, haben wir jedoch nicht probiert.

Etwa fünf Minuten Fußmarsch entfernt, kann man auch im Weingut Espenhof zu Abend essen, bei schönem Wetter ganz romantisch im Innenhof.

Weitere Unterkünfte beim Winzer oder Einkehrmöglichkeiten findet ihr auf der Website Von Rheinhessen Touristik unter www.rheinhessen.info.

Wandern und Wein erleben:
Hiwweltouren: www.rheinhessen.de/hiwweltouren
Übersicht über die Vinotheken: www.rheinhessen.de/ausgezeichnete-vinotheken

Das ist ein redaktioneller Beitrag, der unter Umständen dennoch eine werbliche Wirkung entfalten könnte. Die Reise erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Rheinhessen Touristik. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.

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