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Vermögensanlage in Geld und Gold

Seit über 5000 Jahren legen die Menschen Vermögen an. Aber gab es in der Antike schon Staatsanleihen? Warum fiel der Silberpreis, als das Silber seine monetäre Rolle verlor, warum stieg hundert Jahre später in gleicher Situation der Goldpreis? Seit wann gibt es Aktien? Wer gewinnt im Börsenspiel von Anlegern und Investoren? Wird die Leserin oder der Leser nach der Lektüre eigene Anlageregeln ableiten? Und diese klugerweise niemandem mitteilen, damit niemand am Markt beeinflusst und damit die Regel gleich wieder hinfällig wird? Mit seinem faszinierenden, 1200 Seiten starken Werk „Die Geschichte der Vermögensanlage“ bietet Johannes Seuferle erstmals einen umfassenden wie verständlichen Blick auf die historische Entwicklung aller Anlagekategorien von der Antike bis heute. Ein kurzer Auszug.

Hortung von Geld als Anlageform ist zinslos. Selbst wenn eine »echte« Anlage in Immobilien, Land oder Anleihen nur ein Prozent Rendite erbringt, hat dieser »echte« Anleger nach 100 Jahren das 2,7-fache Vermögen verglichen mit dem Anleger in Geld. Bei zwei Prozent Rendite hat er nach 100 Jahren schon das 7,24-fache Vermögen, bei drei Prozent das 19,2-fache Vermögen.

Die Vermögensanlage in Geld ist nur bei Deflation attraktiv, weil dann der Wertverlust von Land, Immobilien und Aktien den laufenden Ertrag phasenweise übertrifft und die Kaufkraft von Geld ansteigt. Lange Deflationsphasen sind nicht häufig, kommen aber vor. Die Zeit Zwischen 1350 und 1450 in Europa dürfte eine der längsten gewesen sein, gefolgt von 1877 bis 1896 in Großbritannien und anderen Ländern. Die Deflationsphasen 1920/21 und 1929/30 in den USA eigneten sich nur für spekulative Positionen.

Eine Deflation im allgemein üblichen Zahlungsmittel durch Mengenrückgang und Hortung dieses Zahlungsmittels oder eine Verringerung seiner Umlaufgeschwindigkeit ist desto wahrscheinlicher, desto attraktiver das Zahlungsmittel als solches ist. Gold und Goldmünzen unterlagen immer in der Geschichte der Versuchung zur Hortung: Die Goldmünze ist schön, glänzt und wiegt schwer in der Hand. Der letzte von mehreren Versuchen in den USA, den unpraktischen Ein-Dollar-Schein durch eine Münze zu ersetzen (der Sacagawea Dollar, auch Golden Dollar genannt), scheiterte, weil die Münze, zu schön geraten, zu ähnlich einer Goldmünze, bei den Sammlern verschwand. Gut versteckt verspricht eine Münze ewige Sicherheit. Und davon soll man sich trennen für profane Dinge wie ein Glas Bier, einen Besuch im Bordell, beim Barbier, ein Huhn? Für Edelsteine gelte dasselbe, wären sie Zahlungsmittel. Von schön beschrifteten, dezent kolorierten, in der Tasche im Bündel leise knisternden Banknoten trennt man sich schon eher, aber auch nicht so leicht. Erst bargeldlose Überweisung und später die Bezahlung mit Karte bereiten der chronischen Entschleunigung des Geldumlaufs infolge sinnlicher Freude am Zahlungsmittel ein Ende und machen Deflation damit etwas unwahrscheinlicher. Aber selbst in der Zwischenkriegszeit, als die bargeldlose Bezahlung mit Scheck und Überweisung schon weit fortgeschritten war, meinten Staaten und Weltverbesserer, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes durch zusätzliche Maßnahmen anregen zu sollen: Hierzu zählt das Freigeld oder Schwundgeld nach Silvio Gesell als ständiges, leichtem Wertverlust unterliegendem Geld, das oben erwähnte Schweizer WIR-Geld der 1930er-Jahre mit Negativverzinsung und letztlich auch das Verbot einer Verzinsung von Sichteinlagen in den USA ab 1933.

Interessanter als Vermögensanlage durch Vorhalten von Geld sind und waren Spekulationsgeschäfte zwischen verschiedenen Geldarten, insbesondere zwischen Gold und Silber, zwischen Gold oder Silber und anderen Metallen, zwischen Silber und Papiergeld, zwischen Gold und Papiergeld, zwischen verschiedenen Arten von Papiergeld (Währungen) und schließlich zwischen Papiergeld und Kryptowährungen. Dabei ist der Begriff »Papiergeld« im weitesten Sinne zu verstehen und umfasst auch Depositen aller Art.

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