Get Even More Visitors To Your Blog, Upgrade To A Business Listing >>

Geld als Schlüssel zu Wirtschaft, Krisen, Wachstum und Verteilung

Woher kommt das Geld? Wieso ist es meist knapp, aber in Krisen auf einmal schier unbegrenzt verfügbar? Woher nimmt die Bundesregierung in der Corona-Pandemie und der Energiepreiskrise auf einmal Hunderte Milliarden von Euro? Wer schöpft dieses Geld – Regierungen, Zentralbanken oder Banken? Könnten sich unsere Gesellschaften auch in normalen Zeiten mehr leisten? Und wenn ja, wie viel? Unter welchen Umständen entsteht Inflation und wie geht man gegen sie vor? Müssen unsere Kinder die Staatsschulden von heute später einmal zurückzahlen? Erstaunlich wenige Menschen haben Antworten auf diese Fragen, obwohl Geld eine so wichtige Rolle in der Wirtschaft spielt, und ebenso im Leben von uns einzelnen. Das Buch STAAT MACHT GELD schafft Abhilfe, indem es unser Geldsystem als Ganzes, mit all seinen Akteuren analysiert, nach den neusten empirischen Erkenntnissen der „Modern Monetary Theory“, kurz MMT.

Die Moderne Geldtheorie ist ein wunderbar nachvollziehbarer Einstieg in wirtschaftliche Zusammenhänge, auch für all diejenigen ohne ökonomische Vorbildung. Sie liefert eine solide Basis, von der aus sich viele aktuelle Fragen besser verstehen lassen, wie zum Beispiel: Was ist der Grund für Bankenkrisen und wie sollte der Staat am besten reagieren ? Wieso hat die Corona-Krise die Reichen reicher gemacht? Wieso können sich die USA die Unterstützung der Ukraine so problemlos leisten? Wieso ist die Privatisierung der Rente eine schlechte Idee? Was hat der Euro mit dem Aufstieg der Rechtspopulisten in Italien zu tun? Aber auch was den Elefanten im Raum – die Klima-Krise – angeht, ist ein grundlegendes Verständnis unseres Geldsystems absolut unverzichtbar. Denn es zeigt, dass hinter dem Wachstumszwang mehr steckt als individuelle Gier oder kollektive Bequemlichkeit. Das Geld hilft uns, die Funktionsweise und Dynamik unserer kapitalistischen Wirtschaft zu begreifen. Und nur mit diesem Verständnis haben wir eine Chance sie sinnvoll zu steuern – ohne unkontrollierte ökonomische und gesellschaftliche Zusammenbrüche zu erzeugen.

Egal was uns also persönlich besonders umtreibt – soziale Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe, die Angst vor Arbeitslosigkeit, Inflation, die Sorge um das europäische Friedensprojekt oder die Bedrohung durch den Klimawandel – dieses Buch versucht die wirtschaftlichen Hintergründe zu vermitteln und aufzuzeigen, was der Staat mit den ihm zur Verfügung stehen Instrumenten leisten könnte – und wo seine Grenzen liegen.

Außerdem ermöglicht die Geldperspektive, sich eine eigene Meinung zu bilden – oder für die Vorgebildeten – die eigenen ökonomischen Annahmen zu überdenken. Denn Geld ist keine Ansichtssache, sondern kann empirisch erforscht werden: Es entsteht, nach gesetzlichen Vorschriften, in Bilanzen und bewegt sich (außer dem Bargeld) durch Bilanzen. Die Beschreibung des Geldsystems, wie die MMT sie vornimmt, ist daher falsifizierbar – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal bei Wirtschaftstheorien. Dagegen ist die Geldtheorie der herrschenden neoklassischen Schule nachweislich falsch, was inzwischen sogar in Zentralbankpublikationen nachgelesen werden kann.

Geldtheorie ist nicht nur etwas für verschrobene Nerds, sondern für alle, denen die Entwicklung unserer Gesellschaften am Herzen liegt. Denn die MMT zeigt uns, dass der Staat mehr Spielraum bei der Verfolgung seiner politischen Ziele hat. Er erzeugt über sein Geld- und Steuersystem einen Kreislauf, der ihm Zugriff auf die Ressourcen des ganzen Landes ermöglicht. Geld ist für den Staat nicht knapp: Alles, was mit den verfügbaren Materialien, Rohstoffen und Arbeitskräften ganz real umgesetzt werden kann, lässt sich auch finanzieren. Die Grenze ist nicht das Geld, sondern die materiellen Ressourcen. In Wahrheit handelt es sich „bei den meisten Zwängen, von denen Regierungen gegenwärtig annehmen, sie kämen von internationalen Märkten, in Wirklichkeit um selbst auferlegte Beschränkungen […], die auf einem falschen Verständnis der Natur von Staatsdefiziten beruhen“, so der MMT-Ökonom L. Randall Wray.

Denn wichtig sind allein die Phänomene Arbeitslosigkeit und Inflation, die erstaunlich unabhängig von der Staatsschuld auftreten.

Dabei sind MMT-Ökonom:innen die einzigen, die sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit dem Thema Inflation auseinandergesetzt haben. Ihr unkonventioneller Vorschlag zur Versöhnung von Vollbeschäftigung und Preisstabilität ist eine staatliche Arbeitsplatzgarantie – der ein eigenes Kapitel gewidmet ist.

Die gute Nachricht: Wenn unsere Regierungen ihr eigenes Geldsystem nur richtig verstehen und steuern, besitzen sie beachtliche Handlungsspielräume: In der jeweils akuten globalen Krise, im Falle von Inflation oder Arbeitslosigkeit, bei der Gestaltung des Euros und sogar bei der Umstellung auf ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell.

Staaten sind nun einmal in Anbetracht der globalen Herausforderungen die einzigen wirkungsmächtigen Akteure, sofern wir das Spielfeld nicht den transnationalen Konzernen überlassen wollen. In demokratischen Gesellschaften können wir zumindest auf die Richtung, die wir nehmen wollen, Einfluss nehmen. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass das vorliegende Buch möglichst vielen Menschen hilft, die volkswirtschaftlichen Hintergründe der Probleme, die uns umtreiben, besser zu verstehen. So lässt sich die ganze Bandbreite der pragmatischen und utopischen Maßnahmen überblicken, die wir Wähler:innen sinnvollerweise von unseren Regierungen fordern können – auf dass wir unsere demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten voll ausschöpfen und die besten Lösungen für die kommenden Herausforderungen und Krisen finden mögen.

Der Beitrag Geld als Schlüssel zu Wirtschaft, Krisen, Wachstum und Verteilung erschien zuerst auf Westend Verlag GmbH.



This post first appeared on Westendverlag, please read the originial post: here

Share the post

Geld als Schlüssel zu Wirtschaft, Krisen, Wachstum und Verteilung

×

Subscribe to Westendverlag

Get updates delivered right to your inbox!

Thank you for your subscription

×