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Freitagspost: Der erste Monat in Berlin – immer me(e)hr


Jedes Jahr ziehen so viele Menschen nach Berlin, wie in der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken leben. Da hab ich vorher gewohnt. In dem Bundesland, das keiner kennt, außer es geht um solche Vergleiche, was die Größenordnung angeht. Ein Flächenbrand in Australien, so groß wie das Saarland,... ihr kennt das. Das eben war übrigens der Einleitungssatz aus einem Artikel der Huffington Post. 

Nach Berlin ziehen – wie ist das so?


Jeder durchlebt verschiedene Phasen beim Umzug nach Berlin. Zumindest kann man es so auf Google nachlesen. Es heißt, wer es sieben Jahre dort aushält, der muss die Stadt wirklich lieben und darf sich mit Fug und Recht einen Berliner nennen. Im Berghain habe ich Leute kennengelernt, die haben tatsächlich die besagten sieben Jahre hinter sich gebracht und sie berichten immer noch mit einem Glänzen in den Augen davon, wie sehr sie es lieben. Doch das geht nicht jedem so. Manche wünschen sich zurück. 


Ich kenne Berlin sehr gut, also war es jetzt keine große Umstellung, es fühlt sich bisher eher so an als wäre ich zu Besuch in der Stadt. Ja, das trifft es ziemlich gut. Ich bin ein Besucher, ein Gast in meiner neuen Heimatstadt. Es ist ein Urlaub, ein Ausflug, der jetzt schon vier Wochen lang anhält. 

Wie waren die ersten vier Wochen?


Die ersten vier Wochen waren ein kleines Chaos. 

Ein Kleines Chaos Aus Terminen, der Suche nach Möbeln, Wühlen in Kisten (wo sind meine Socken nochmal?) und der ständigen Frage, was ich mir ohne Kühlschrank und nur mit einer Herdplatte zu essen machen kann. 


Ein kleines Chaos aus frostigen Terminen, sehr viel Sturm, Schnee im April und dem besten Club der Welt. Ich war im Berghain, im ersten Monat gleich zweimal und ich verstehe gar nicht, warum ich nicht immer in Berlin gelebt habe. Ich war am 1. Mai in Kreuzberg, habe innerhalb von wenigen Minuten Punk und türkische Musik auf einem Haufen gehört, bin über den Holzmarkt 25 gelaufen und habe bei einem Gin mit Apfelsaft in der Hand das schönste Feuerwerk gesehen, was ich je erlebt habe.

Die Ersten Vier Wochen waren ein wunderschönes Chaos, in dem ich mich manchmal etwas benommen gefühlt habe von dem ganzen Treiben und auch manchmal etwas traurig war, weil da so viele Menschen sind, aber doch keiner für mich da ist. 


Berlin ist ein Mee(h)r


Das ist mein Fazit der ersten Zeit. Berlin ist ein Meer, ein mehr von allem. Mehr Menschen, mehr Burgerläden, mehr Clubs und viel mehr Möglichkeiten. Wer feiern will, kann das jeden Tag tun und braucht zwar genügend Geld für den Eintritt, aber dafür keine Kleidung mehr, denn schließlich kann man hier auch mal nackt feiern. Es gibt so viele Vintageläden mit coolen Sachen, jeden Sonntag bestimmt 20 Flohmärkte, es gibt alleine 5x TK Maxx, die Läden haben länger als 20 Uhr geöffnet und das sogar in Oberschöneweide. Ich wusste das alles, doch wenn man erstmal so richtig da ist, dann ist es nochmal was anderes.



Dress*: Smash
Jacket*: Cecil
Sneakers: Adidas

Pictures by Christine



Berlin muss man lieben, sonst geht das nicht


Viele finden Berlin asozial. Ich kann das verstehen – den Mief in der U-Bahn, die leerstehenden Gebäude, die vielen Leute mit ihrem Wegbier und die Graffitis. Ich glaube Freitagabend läuft wirklich niemand durch Berlin ohne ein Bier in der Hand. Trotzdem kann ich mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Es ist paradox, doch ich glaube nur dann funktioniert das mit dieser Stadt: Man muss sie wirklich lieben.

Huffington Post nennt es in dem besagten Artikel so: Berlin ist nichts für Feiglinge.







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