Möchtest du in deinem Garten einen Baum fällen, ist es mit den bloßen Fällarbeiten meist noch nicht getan. Möchtest du an dieser Stelle ein Gartenbeet anlegen oder ein Gartenhaus bauen, muss der Baumstumpf entfernt werden. Das einfache Ausbrennen des Stumpfes und Verrotten lassen der restlichen Holzkohle ist dabei keine gute Idee. Zwischen acht bis zehn Jahre dauert das Zersetzen sämtlicher Reste. Möchtest du die Baumstubben jedoch schnell entfernen, kommst du um das Ausgraben nicht umhin. Vor allem, wenn du nicht nur den Stumpf, sondern auch die Baumwurzeln entfernen willst. Dafür kannst du unterschiedliche Methoden anwenden.

Baumstümpfe entfernen - welche Methoden gibt es?

Möchtest du einen Baumstumpf entfernen, gibt es insgesamt 5 Möglichkeiten. Die 5 Methoden im Überblick sind:

• Das Entfernen mit einer Fräse.
• Den Baumstumpf ausgraben
• Baumstumpf an Ort und Stelle ausbrennen
• Baumstumpf verrotten lassen mithilfe von Kompost und Dünger.
• Professionell entfernen lassen.

Baumstubben mit Baumwurzeln entfernen - was ist zu beachten?

Wenn du den Baumstumpf direkt nach dem Fällen entfernen möchtest, ist die einfachste Variante das Ausgraben des Stumpfes. Doch nur mit einem scharfen Spaten, zum Abstechen der Baumwurzeln, und mit Muskelkraft, wird das eine schweißtreibende Angelegenheit. Vor allem, wenn es sich um ein älteres Exemplar mit dickem Stamm handelt. Doch auch die Baumart spielt hier eine Rolle. Je nachdem ob es sich um einen Tiefwurzler oder Flachwurzler handelt, lässt sich der Baumstumpf besser oder schlechter Hand ausgraben. Gute Chancen hast du bei diesen Flachwurzlern:

• Ahorn
• Apfelbaum
• Birne
• Buche
• Fichte
• Eberesche
• Hartriegel
• Magnolie
• Pflaume
• Sauerkirsche
• Zypresse

Wächst bei dir dagegen dieser Baum im Garten, handelt es sich um einen Tiefwurzler:

• Walnuss
• Kiefern
• Gemeine Esche
• Apfeldorn
• Wacholder
• Quitten
• Weinreben
• Tannen
• Eibe
• Eiche
• Hainbuche

In diesem Fall wäre es sinnvoller, den Baumstumpf ohne ausgraben zu entfernen. Das gelingt am besten mit der chemischen Keule. Alternativ kannst du dich auch entscheiden, den Wurzelstock verrotten zu lassen. Dafür brauchst du lediglich einen guten Kompost. Die Mikroorganismen im Kompost greifen das Holz des Stumpfes an und beginnen, es langsam zu zersetzen. Mischst du dem Kompost noch etwas organischen Dünger unter, oder Kalkstickstoff wie Wurzel-Ex, kannst du den Prozess beschleunigen. Je nach Größe und Baumart dauert der natürliche Verrottungsprozess aber seine Zeit.

Baumstumpf ausgraben mit Axt, Schaufel und Wagenheber

Wichtig bei dieser Methode ist ein guter Hebel, um den Stumpf samt Wurzelwerk aus dem Boden herausheben zu können. Bedenke jedoch, dass die Wurzeln, je nach Baumart und Alter, weit verzweigt sind. So entsteht nicht nur an der Stelle, wo der Baum gestanden ist ein Loch im Garten. Und wenn der Baum in der Nähe der Terrasse oder an einer Gartenmauer gewachsen ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Teil der Wurzeln unter dem Fundament liegt. Um hier keine größeren Schäden zu verursachen, solltest du den Baumstumpf entfernen ohne ausgraben. Oder du kappst die Wurzeln, etwa mit einer Säge, die in Richtung Mauer oder Terrasse laufen, im Vorfeld.

Entscheidest du dich für das Ausgraben, legst du zunächst mit einem scharfen Spaten alle großen Wurzeln frei. Anschließend werden diese, wenn sie im Boden bleiben sollen, durchtrennt. Je nach Dicke benötigst du dafür eine Baumschere, Wurzelsäge, Axt oder sogar eine Kettensäge. Sobald alle Wurzeln durchtrennt wurden, kannst du den Wurzelstock heraushebeln. Jetzt kommt der Wagenheber zum Einsatz. Platziere diesen mittig unter den Stumpf und versuche nun den Stubben herauszuheben. Dafür bewegst du den Wagenheber in verschiedene Richtungen, bis der Wurzelstock gelockert ist. Schlussendlich wird mit dem Spaten der Baumstumpf aus dem Loch gehoben.

Baumwurzel mit Seilwinde oder Handseilzug entfernen

Möchtest du hingegen einen Tiefwurzler per Hand entfernen, reicht ein einfacher Wagenheber nicht aus. Dazu benötigst du schon eine Seilwinde oder einen Handseilzug. Lege auch dafür die Wurzeln frei. Danach befestigst du die Seilwinde an einer Baumwurzel. Das andere Ende muss zudem an einen stabilen und standfesten Gegenstand fixiert werden. Jetzt kannst du das Seil langsam spannen. Sobald sich der Stumpf bewegt, und die Wurzeln mehr und mehr freiliegen, werden diese mit einer Axt, Säge oder dem Spaten durchtrennt. Anschließend kannst du die Baumstubben gänzlich aus deinem Garten entfernen.

Wichtig: Bei dieser Methode liegt auf dem Seil eine hohe Zugkraft. Daher solltest du nur ein Stahlseil, möglichst mit einer Tonne Zugkraft, verwenden. Damit verringerst du das Risiko, dass das Seil reißt.

Tipp: Ist das Erdreich um das Wurzelwerk sehr hart, kannst du es mit einem Hochdruckreiniger lockern. Gerade bei großen Baumstümpfen ist diese Methode sehr effektiv. Aber Vorsicht! Dadurch kann das Herausheben zu einer Schlitterpartie werden.

Baumstumpf ohne Ausgraben entfernen – die Stubbenfräse

Weniger schweißtreibend ist die Entfernung mit einer Stubbenfräse. Damit wird der Baumstubben Stück für Stück weggefräst. Ein weiterer großer Vorteil: Das Abfräsen verwandelt das Holz in Mulch, den du für die weitere Gartengestaltung nutzen kannst. Der Baumstumpf wird von der Stubbenfräse komplett zu Holzspänen zerkleinert, die vor Ort belassen als Mulch dienen können oder abtransportiert werden. Die Fräse kann für 90 € bis 150 € pro Tag gemietet werden. Wichtig dabei ist aber das Tragen von Schutzkleidung, speziell einer Schutzbrille wegen der herumwirbelnden Späne.

Baumstumpf verrotten lassen - die natürliche Zersetzung

Weniger schnell, aber mit noch weniger Kraftaufwand, ist das Kompostieren an Ort und Stelle. Dazu sägst du mit einer  Kettensäge ein Schachbrettmuster in den Stumpf. Alternativ kannst du auch mit einem Akkubohrer (Holzbohrer) Löcher in den Stubben bohren. Bohre diese so tief wie möglich. Jetzt füllst du die offenen Stellen mit Kompost auf. Die Zersetzung läuft umso schneller, je mehr organischen Dünger oder Kompostbeschleuniger du als Nährstoff für die enthaltenen Pilzsporen und Mikroorganismen im Kompost beimischt.

Baumstumpf entfernen ohne ausgraben - mit Chemie

Wem die verschiedenen Methoden zu langwierig oder gar zu arbeitsintensiv sind, der kann auf Chemie setzen. Meist kommt hier Kaliumnitrat zum Einsatz. Das Granulat wird auf das Holz gestreut und startet einen Zersetzungsprozess. Die Zersetzungsdauer liegt, je nach Baumart und Umfang zwischen 3 und 12 Monaten. Jedoch führt Kaliumnitrat zu schweren Augen- und Hautreizungen. Wenn du also Haustiere (Hunde oder Katzen) besitzt, solltest du es dir genau überlegen, ob du das Mittel im Garten verstreuen willst.

So funktioniert das Entfernen der Baumreste mit Kaliumnitrat:

1. Bohre mit einem Bohrer tiefe Löcher in den Stumpf.
2. Fülle das Granulat hinein.
3. Das Granulat zersetzt das Holz und macht es weich.
4. Ist es weich genug, kannst du die Reste leicht entfernen.
5. Eventuell muss die Anwendung wiederholt werden.

Baumstumpf mit Salz entfernen

Du kannst bei einem frisch gefällten Baum den Stumpf auch mit Salz abtöten und anschließend entfernen. Jedoch nicht mit herkömmlichem Speisesalz. Geeignet dafür sind:

• Steinsalze
• Bittersalze
• Epsomit

So funktioniert es:

1. Bohre 20 bis 30 cm tiefe Löcher in den Baumstumpf.
2. Fülle diese zu dreiviertel mit Salz auf.
3. Jetzt musst du die Bohrlöcher mit flüssigem Kerzenwachs versiegeln und alles mit einer lichtundurchlässigen Folie abdecken. Nur so stirbt der Wurzelstock ab.
4. Nach rund 6 Wochen, bei alten und großen Stümpfen auch Monaten, ist der Stubben abgestorben. Ist das der Fall, zerfällt er von allein.

Unwirksame Methoden, um einen Baumstumpf zu entfernen

Neben den genannten Methoden gibt es auch welche, mit denen du nur die Flora und Fauna in deinem Garten vernichtest, nicht aber den Baumstumpf. Dazu gehören:

• Das Ausbrennen
• Die Verwendung von Kupfersulfat
• Der Kupfernagel

Baumstumpf ausbrennen

Das Ausbrennen mithilfe von Benzin eines Baumstumpfes war früher der ultimative Trick, um einen Wurzelstock schnell und kostengünstig zu entfernen. Dazu wurden Löcher in den Baumstumpf gebohrt, in die die Brennflüssigkeit, alternativ Brennpaste eingefüllt wurde. Danach verbrannte, besser verkohlte der Stumpf von innen nach außen. Doch nicht gänzlich. Bei dieser Methode bleibt immer ein verkohlter Rest zurück, der nicht mehr weiter verrottet. Doch nicht nur das. Beim Verwenden von Benzin oder Diesel besteht außerdem eine hohe Explosionsgefahr. Gleiches gilt für Petroleum.

Baumstamm entfernen mit Kupfersulfat

Ebenfalls keine gute Idee ist das Abtöten mit Kupfersulfat. Zwar verrottet damit der Wurzelstock binnen drei bis zwölf Monaten. Jedoch ist Kupfersulfat für sämtliche Mikroorganismen in deinem Garten tödlich. Gleiches gilt für den Einsatz von Blauwassernägeln: Kupfernägel, die zuvor in ein Kupfersulfat-Wasser-Gemisch eingelegt wurden.

Der Kupfernagel - ein nie enden wollender Mythos

Mit einem Kupfernagel kannst du einen Baum töten. Kennst du diese Aussage auch? Das stimmt aber nicht. Denn die enthaltene Kupfermenge in den Nägeln ist viel zu gering. Dann solltest du den Stumpf lieber professionell entfernen lassen.

Was kostet das Entfernen eines Baumstumpfs?

Das Entfernen eines Baumstumpfes durch einen Fachbetrieb kostet dich zwischen 100 € bis 150 €. Kostenentscheidend ist hierbei:

• Der Entfernungsmethode
• Der Stammdurchmesser (meist 1 € bis 2 €/cm)
• Das Alter und die Verwurzelung

FAQ - häufige Fragen zum Thema Baumstumpf entfernen