Hast du schon einmal etwas vom Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20-Regel, gehört? Der Name geht zurück auf Vilfredo Pareto. Dieser erkannte im 19. Jahrhundert, dass er mit nur 20 Prozent angepflanzter Erbsen immer noch 80 Prozent Ernte erhält. Er forschte weiter und erkannte letztlich, dass 80 Prozent aller Ergebnisse mit nur 20 Prozent Arbeit erreicht werden können.

Arbeitest du also an einem Projekt, hast du mit nur 20 % Arbeitszeit bereit 80 % des Projektes geschafft. Die verbleibenden 80 % deiner Arbeitszeit bringen nur noch 20 % an Ergebnis. Demnach hast du also einProjekt in einem Fünftel der Zeit zu 80 % fertiggestellt.

Richtig eingesetzt könntest du also in der gleichen Zeit, in der du ein Projekt zu 100 % abgeschlossen hast, fünf Projekte mit 80 % abschließen.

Unter diesem Gesichtspunkt lässt sich das Pareto-Prinzip auf beinahe alle Aufgaben anwenden. Auch auf die Entrümpelung. Nur geht es hier weniger um die erledigte Arbeit, denn viel mehr um die angehäuften Dinge in unserem Leben. Nimm dir beispielsweise einmal deinen Kleiderschrank vor. Lediglich 20 % aller Kleidungsstücke darin hast du zu 80 % an. Die restlichen Klamotten hängen nur im Schrank.

Und mit Sicherheit trifft die 80/20-Regel auch auf deine Badezimmerschränke zu: 80 % der Inhalte werden nicht verwendet und können getrost entsorgt werden. Allen voran abgelaufene Medikamente oder Sonnencremes.

Plane die Entrümpelung im Bad

• Mache zunächst einen Geruchstest. Alles, was ranzig riecht, sei es eine Bodylotion, Gesichtsmaske oder Lippenstift, gehören in den Müll.
• Ist der Geruch eher neutral, wirf einen Blick auf das Ablaufdatum. Alle Gesichtscremes und sonstigen Pflegeprodukte, die ihren Zenit bereits überschritten haben, sind ebenfalls für den Mülleimer bestimmt.
• Das gilt auch für Sonnenschutzmittel und kostenlose Pröbchen.
• Unbenutzte Pflegeartikel, Schminkprodukte oder Parfums müssen ebenfalls nicht aufgehoben werden.
• Ist der Nagellack bereits klumpig oder gar eingetrocknet gehört er auch nicht mehr in den Badezimmerschrank.
• Abgelaufene Medikamente gehören auch in die Tonne.
• Gleiches gilt für leere Tuben, alte Zahnbürsten und sonstige Gegenstände, die sich in den Untiefen deiner Schränke finden.

Warum sollte alte Sonnenmilch entsorgt werden?

Grundsätzlich ist Sonnenmilch ungeöffnet rund 2,5 Jahre haltbar. Nach dem Öffnen verkürzt sich die Zeit auf 12 Monate. Oft ist sie auch länger haltbar, solange sie keiner direkten Hitze ausgesetzt war. Sprich: wenn die Tube nicht im heißen Auto lag oder stundenlang neben dir in der heißen Sonne am Badesee gebrutzelt hat. Dann kann unter anderem der Lichtschutzfaktor nachlassen. Grundsätzlich empfiehlt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) Sonnencremes zu entsorgen, wenn:

• Die Creme unangenehm riecht.
• Sich Öl und Wasser in der Tube getrennt haben.
• Die Lotion verfärbt ist.

Wenn der Sonnenschutz zudem den UV-Filter Octocrylen enthält, sollte auf eine weitere Verwendung nach Ablauf der Haltbarkeit ebenfalls verzichtet werden. Denn Studien von französischen und amerikanischen Forschern zeigten, dass mit zunehmender Alterung der Sonnencreme daraus der Stoff Bezophonon entsteht. Und dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Medikamente richtig entsorgen

Alte, abgelaufene Medikamente sind rechtlich gesehen Restmüll. Größere Mengen können auch bei den Apotheken oder entsprechenden Schadstoffsammelstellen entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen die Medikamentenreste in die Toilette geworfen werden. Das gilt auch für Hustensäfte.

Grundsätzlich solltest du einmal im Jahr deine Hausapotheke kontrollieren und alte Arzneien entsorgen. Ist das Haltbarkeitsdatum überschritten, sollten diese auf keinen Fall mehr verwendet werden. Denn anders als bei Lebensmitteln handelt es sich hierbei wirklich um ein Verfallsdatum. Das kann dazu führen, dass die abgelaufenen Produkte ihre Wirksamkeit verloren haben und sogar schädliche Nebenwirkungen auslösen können.

Übrigens: Findest du bei der Entrümpelung deines Badezimmers Mullbinden und andere Verbände mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, solltest du sie ebenfalls ersetzen. Im schlimmsten Fall sind sie trotz Verpackung nicht mehr steril und können damit sogar Infektionen verursachen.

Haltbarkeit deiner Kosmetikprodukte

Auch wenn es vielleicht dem ein oder anderen schwerfällt: Das Beautyregal darf bei der Entrümpelung auch nicht zu kurz kommen. Während alle verhärteten oder seltsam riechenden Produkte zweifelsohne in den Müll gehören, solltest du bei allen anderen Pflegemitteln deren Haltbarkeit beachten. Wie lange die einzelnen Cremes, Lidschatten und Pasten tatsächlich brauchbar sind, hängt von der individuellen Zusammensetzung ab. Doch als grober Richtwert gilt:

• Gesichtspflege kann nach dem Öffnen 12 Monate verwendet werden.
• Augencreme ist häufig nur 6 bis 12 Monate haltbar.
• Alkoholhaltige Reinigungsmilch ist meist 24 Monate lang verwendbar.
• Selbstbräuner verliert hingegen nach etwa 6 Monate seine Wirkung.
• Duschgel & Badeschäume sind in der Regel 24 Monate haltbar.
• Das gilt auch für Shampoo & Conditioner.
• Flüssiges Make-up & Concealer sollten nach 12 Monaten entsorgt werden. Sonst besteht die Gefahr von Hautirritationen.
• Bei Kompakt-Make-Up & Puder sind es rund 24 Monate.
• Je nach Konsistenz ist Lidschatten 12 bis 24 Monaten haltbar.
• Kajalstifte sind 24 Monate brauchbar.
• Flüssige Eyeliner und Mascara hingegen nur 6 Monate.
• Lippenstifte & Lipgloss können 6 Monate verwendet werden. Bei sehr hohem Fettanteil auch 24 Monate.

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