Kaum einer ruft Hurra vor Begeisterung, wenn es darum geht, eine Decke zu streichen. Verständlich, denn neben dem Balancieren auf der Leiter, ständigen Farbspritzern im Gesicht, müden und schweren Armen kommt an Ende die Ernüchterung dazu, wenn das Ergebnis alles andere als streifenfrei ist. Das muss aber nicht sein. In diesem Artikel verraten wir dir, wie auch du eine streifenfreie Decke bekommst. Und solltest du nach der Lektüre dieses Textes immer noch keine Lust haben, deine Zimmerdecke neu zu streichen, kannst du natürlich auch einen professionellen Malerfachbetrieb mit dieser Arbeit beauftragen.

1. Das benötigte Material

Das Streichen der Zimmerdecke steht alle 5 bis 10 Jahre einmal an. Oder wenn du aus deiner Wohnung ausziehst und diese frisch gestrichen übergeben musst. Unabhängig vom Grund benötigst du folgende Materialien:

• Farbe
• Abdeckvlies/Abdeckfolie
• Farbpinsel
• Kleine Farbrolle
• Große Farbwalze
• Teleskopstab
• Abrollgitter
• Klebeband
• Leiter

Achte bei der Farbauswahl möglichst auf neutrale Farbtöne. Damit wirkt der Raum hell und freundlich. Dunkel Töne lassen das Zimmer dagegen schnell niedriger und beengt erscheinen. Außerdem sollte die Farbe explizit für Zimmerdecken sein. Diese ist in der Regel dickflüssiger und tropft weniger als herkömmliche Wandfarbe. Auch die Offenzeit der Farbe spielt eine Rolle. Die Farbe zum Decke streichen sollte eine lange Offenzeit haben, um auch nach mehreren Stunden Arbeit noch genauso feucht wie am Anfang zu sein.

2. Die Vorbereitung

Idealerweise ist das Zimmer leer. So kannst du den Boden vollständig mit Malervlies oder Malerfolie bedecken. Außerdem entfällt damit auch das Abdecken der Möbel zum Schutz vor Farbklecksen. Andernfalls sollte das restliche Mobiliar an einer Stelle des Raumes – optimal ist die Zimmermitte – zusammengeschoben werden.

Anschließend werden Boden und Möbelstücke mit Folie oder Malervlies abgedeckt. Zusätzlich wird es mit Malerkrepp (Klebeband) an der Fußbodenleiste befestigt. Danach werden die Zimmerdecke selbst sowie die Ecken einmal gründlich abgesaugt.

Übrigens: Auch der Übergang zwischen Decke und Wand wird mit Kreppband beklebt. So entstehen nicht nur saubere Kanten. Du verhinderst außerdem das Herunterlaufen der Farbe an der Wand.

Lampen, Deckenleuchten oder Spots sollten abmontiert werden und die Kabelverbindungen sorgfältig vor Farbspritzern geschützt werden. Schalte dafür unbedingt die Sicherung aus und kontrolliere mit einem Fasenprüfer die Spannungsfreiheit.

Als Nächstes wird der Untergrund der Decke überprüft. Risse und kleine Putzschäden werden mit fertiger Spachtelmasse aus der Tube (Acrylbasis) ausgebessert. Flecken werden so gut es geht abgeputzt.

Ob danach noch eine Grundierung notwendig ist, hängt von der Art der Decke ab. Grundiert werden müssen:

• Betondecken
• Holzdecken
• Bloßes Mauerwerk
• Putz
• Rigipsplatten

3. Decke streifenfrei streichen: Schritt für Schritt

Für eine streifenfreie Decke wird immer ausgehend von der Lichtquelle (Fenster) zur gegenüberliegenden Wand gestrichen. Doch zunächst werden alle Ränder der Zimmerdecke einmal reihum gestrichen. Das gilt auch bei den Deckenanschlüssen der Lampen. Am einfachsten funktioniert dies mit einem kleinen Pinsel. Erst danach geht es richtig los.

1. Tauche den großen Farbroller in die Farbe ein und rolle die überschüssige Farbe über dem Abrollgitter ab.
2. Streiche eine Bahn nach der anderen.
3. Nimm für jede neue Bahn frische Farbe auf. Denn die Decke wird nass in nass gestrichen.
4. Ist der gesamte Raum einmal gestrichen, folgt der zweite Anstrich. Während der erste Durchgang längs zum Lichteinfall erfolgte, solltest du nun die Zimmerdecke quer zum Licht streichen.

Achte während der Arbeit auf eine gute Belüftung des Raumes. So trocknet die Farbe gleichmäßig. Zum Schluss entfernst du das Klebeband. Idealerweise ist die Farbe dafür noch leicht feucht. So verhinderst du das Abplatzen der Farbschichten.

Übrigens: Ob du die Decke mithilfe einer Teleskopstange oder mit einer Leiter streichst, das bleibt dir selbst überlassen. Je nachdem, wie es für dich angenehmer ist.