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Nachruf: Pete Burns ist tot

Mit seinen wilden Outfits und seinem auffälligen Make-Up gehörte Pete Burns zu den schrillsten Popstars der achtziger Jahre. Jetzt ist der Dead-or-Alive-Sänger im Alter von 57 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt gestorben. Das teilte sein Management heute mit.

1985 war das Jahr des Pete Burns. Damals lag ihm die Welt zu Füßen, damals zierte er die Titelblätter der Musikmagazine. 1985 war ihm mit seiner Band Dead Or Alive nämlich endlich der große Coup gelungen, dieser eine große Hit, auf den so viele Musiker vergeblich warten, und der die Band in den Herzen vieler Zeitgenossen unsterblich machen sollte. Klar, es war eine Partyhymne. Oder besser: eine der Partyhymnen des Jahrzehnts: „You Spin Me Round (Like A Record)“. Im dazugehörigen Clip sieht man Burns mit schwarzer Augenklappe, grotesk hochtoupierten Haaren, einen lila Kimono tragend. Das Ding ging in den Charts auf Nummer eins in England, Kanada und der Schweiz. In Deutschland kam die Single immerhin auf Platz zwei.

Klar, dass Burns‘ Paradiesvogel-Erscheinung bei diesem Erfolg eine große Rolle spielte. Culture-Club-Frontmann Boy George erzählt in seiner Autobiografie „Take It Like A Man“, dass Burns schon Ende der Siebziger in der Clubszene von Liverpool einen Ruf hatte, der bis zu ihm nach London durchdrang. George holte sich bei Burns die eine oder andere Inspiration ab, was diesen jedoch schon ein bisschen wurmte: Als sich die beiden 1982 mal über den Weg liefen, warf Burns Boy George – der zu jener Zeit mit Culture Club schon Erfolge feierte – vor, seinen androgynen Auftritt kopiert zu haben. Vergeben und vergessen: George würdigte Burns heute in einer ersten Reaktion auf Twitter als „einen unserer größten Exzentriker“. Die Todesnachricht rühre ihn zu Tränen, schrieb er in dem Kurznachrichtendienst.

Die Band Dead or Alive, der Burns als Frontmann vorstand und für die er auch die meisten Texte schrieb, liefen zum Zeitpunkt des angesprochenen kleinen Zwists musikalisch allerdings noch eher unter „ferner liefen“. Die Debüt-Single „I’m Falling“ (1980), eine New-Wave-Nummer, wurde kaum beachtet. Erst die Coverversion des Siebziger-Discohits „That’s The Way (I Like It)“ machte 1984 schließlich auf die Band aufmerksam und brachte sie in Position für ihren großen 1985er Erfolg.

Danach ging es mit der Band und Burns jedoch bergab. „Brand New Lover“ war zwar 1986 noch ein kleiner Achtungserfolg (Nummer eins der US-Dancecharts), und auch in Japan mochte man die Kapelle noch. In den Neunzigern war musikalisch dann aber der Ofen komplett aus.
Burns, mittlerweile solo unterwegs, tauchte fortan als Opfer unzähliger Schönheitsoperationen in den Schlagzeilen auf. Es sollen mehr als 300 gewesen sein. Und alles begann mit einer krummen Nase. „Ich hatte eine gebrochene Nase. Zu Punk-Zeiten bekam ich mal eine Kopfnuss in Liverpool, seitdem war sie schief“, erklärte Pete Burns mal in einem Interview. Es war der Anfang vieler Operationen, die meist schief gingen. Burns wurde optisch immer mehr zum Freak.
Lowlight: 2006 war Burns Kandidat beim britischen „Promi Big Brother“. 2007 bekam er bei dem Sender Sky Living eine eigene Reality-TV-Show.

Über seine sexuelle Orientierung schrieb Burns in seiner Autobiografie „Freak Unique“: „Ob ich schwul, bi oder trans bin? Vergesst das alles. Man bräuchte eine ganz andere Terminologie, und ich weiß nicht, ob die schon erfunden ist. Ich bin einfach Pete.“



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