Der Musikmarkt ist in einem beständigen Wandel. Nicht nur inhaltlich Durch Neue musikalische Genres oder strukturell durch neue Vertriebswege und entsprechende Vermarktungsstrategien, sondern auch auf das Medium bezogen. Von der Schellack bis zur MP3 haben die letzten hundert Jahre eine Vielzahl von unterschiedlichen Tonträgern hervorgebracht. Jedes Medium bringt dabei unterschiedliche Rezeptionspraktiken mit sich und wird vom Konsumenten mit unterschiedlicher Bedeutung gefüllt. In einer ethnographischen Studie wird dieser Aneignungsprozess am Beispiel Der Schallplatte näher untersucht.

Der Schallplatte kommt dabei eine besondere Rolle zu. Trotz ihres hohen Alters und der – im Gegensatz zu anderen Musikmedien – unflexiblen Nutzungsweise, erlebt das Vinyl heutzutage einen zweiten Frühling. Major Labels, die vor Jahren ihre hauseigenen Presswerke einstellen mussten, pressen auf Grund der hohen Nachfrage neue Veröffentlichungen wieder auf Schallplatte. Es sind dabei nicht nur die Nostalgiker, die mit der Schallplatte groß geworden sind, sondern auch junge Musikliebhaber, die der Liebe zu dem Retro-Medium verfallen.

Diese Arbeit begibt sich auf die Suche nach der Berechtigung der Schallplatte und stellt sich die Frage, was dieses unhandliche und in die Jahre gekommene Medium auch heute noch so beliebt macht. Mit Hilfe ethnographischer Interviews werden am Beispiel von drei Schallplattenliebhabern die unterschiedlichen Nutzungs- und Aneignungspraktiken vorgestellt und die individuelle Bedeutung des Mediums heraus gearbeitet.

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| Wenzel Mehnert |
| Student in M.A. Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation |
| UdK Berlin |