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Ende September. Folge Vierzehn der höchst selektiven Zusammenstellung von Ereignissen der Welt.

Die Coca-Produktion in Bolivien ist rückläufig. Und das, nachdem die DEA sich aus dem Land hat zurückziehen müssen. Und man dachte, damit sei nun alles verloren, weil die selbsternannte Weltpolizei nicht mehr vor Ort sei. Schön finde ich, dass Morales (was für ein toller Name um über Moral zu reden) immer Wieder betont, die USA habe kein moralisches Recht, über Drogenproduktion in den Anden zu urteilen. Denn sie sind nach wie vor der Hauptabsatzmarkt. Und der Umkehrschluss lässt irgendwie über die den kausalen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit der DEA und dem Florieren des Coca-Anbaus nachdenken.

Neuigkeiten aus der Medizin gibt’s. Frauen, die nicht gebären können, haben jetzt die Möglichkeit, den Uterus zu implantieren, in welchem sie selbst heranwuchsen (ja, den der Mutter). Ich sag’s ja. Die Natur würde ja eigentlich schon Selektion wollen. Nur lassen wir die nicht zu. Kein Wunder werden wir immer kränker. Evolution funktioniert schon. Aber durch die Entwicklung dieses vermaledeiten beweglichen Daumens hat sie den Grundstein zu ihrer eigenen Abschaffung gelegt. Und übrigens, nein: The Fittest ist eben NICHT der, der ungeachtet seiner genetischen Aussortierbarkeit künstlich mitgeschleppt wird. Auch wenn auch diese Machbarkeit eine Folge der Evolution ist.

Sie haben auch herausgefunden, dass Menschen, die zu viele Tabletten nehmen, deswegen Kopfschmerzen kriegen. Und zwar – man stelle sich das vor – nicht dann, wenn die Tabletten wirken, sondern dann wenn sie nachlassen. Ein Teufelskreis sei das, meinen die Wissenschaftler, und sind Ganz stolz auf ihre Erkenntnis. Ja habt ihr denn nie was von Sucht und Entzug gehört? Weil aber natürlich nicht einfach aufgehört werden soll, Tabletten zu nehmen (was sagte denn Bayer dazu, Herrgott!) gibt’s ja Botox gegen Migräne! Und das schon seit Mai.

In Sri Lanka verrecken derweil die Bauern an einer mysteriösen chronischen Nierenkrankheit. Und man weiss schon ein bisschen, woher die kommen könnte: Kadmium im Dünger und Arsen in den Pestiziden. Aber die Studienresultate seien nicht repräsentativ. Natürlich nicht. Werden sie auch nie sein. Wie damals im Februar, in Mittelamerika. Da gab’s das gleiche. Und auch nie eine Lösung. Auch hier wieder: fragt Monsanto! Aber echt! Die wissen was, ganz bestimmt!

In den USA haben die Bauern in der Zwischenzeit ein ganz anderes Problem: wegen der anhaltenden Dürre wird das Futter für die Herden zu teuer, was zu Massentötungen von Rindern und Schweinen führt. Und damit zu einer weltweiten Verteuerung von Fleisch. Beziehungsweise von minderwertiger antibiotikaverseuchter wasseraufgeblasener nordamerikanischer fleischähnlicher Substanz. Und jetzt bitte nicht kommen mit «Ach, die armen Tiere.» Ob sie nun einfach so abgeschlachtet werden oder als SuperSizeMe-Bacon auf dem Teller liegen bleiben bzw. im Doggy-Bag verrotten macht nun wirklich keinen Unterschied.

US Drohnen terrorisieren Pakistan. Es ist mal wieder wie immer. Die USA fangen was an, was irgendwann auf sie zurückkommen wird. Und spielen dann wieder die armen Opfer, wenn plötzlich Al-Qaeda-Drohnen beginnen, in New Yorker Häuser zu fliegen.

Und das iPhone 5 macht Furore, oder besser gesagt, Furor, denn es wird bereits mit Kratzern und Beulen geliefert. Ob die während der Massenschlägerei bei Foxconn entstanden sind? Die ist nämlich eine ganz interessante Geschichte, vor allem, was die Medien betrifft. Am Montag war das Werk vorübergehend geschlossen worden aufgrund einer Keilerei, an welcher 2000 Personen beteiligt waren. Grund: Ein privater Streit, welcher zwischen zwei Arbeitern entstanden sei. Am Dienstag war bereits ganz viel Polizei vor Ort. Die Medien berichteten nun, der Streit habe sich zwischen einem Arbeiter und einem Wachmann zugetragen. Und am Mittwoch wurde das Werk wieder eröffnet. Und Grund für den Streit waren nun die schlechten Arbeitsbedingungen und die Forderung nach mehr Gehalt. Die man hatte verbessern wollen. Im März. Und im Mai. Und im August hatte man gesagt, man habe. Aber eben. Verpasst man es, seine Versprechungen tatsächlich zu halten, hauen sich 2000 Mitarbeiter das iPhone 5 um die Ohren.

Und dann kommt auch Mitt Romney und schafft es, innerhalb von 24 Stunden gleich zweimal mit beiden Füssen ins Fettnäpfchen zu treten. Da wettert er gegen die arme Bevölkerung der USA und sagt, sie seien alle nur Schmarotzer (und meint damit notabene 47% der Amerikaner), namentlich seien die lateinamerikanischen Einwanderer und die African Americans das Problem des Landes, und gleich darauf lässt er verlauten, die Palästinenser würden sowieso nie den Frieden wollen. Das sind Aussagen auf einem Niveau, das man zuletzt bei George W. Bush erleben durfte. Eine wahre Tragikomödie. Wir können echt nur hoffen, dass dieser Armleuchter nicht Präsident wird.




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